Re: den Geist zügeln, aber wie?

Krishna-Bewusstsein

Geschrieben von ArtistsSpirit am 27. Dezember 2006 12:55:

Als Antwort auf: Re: den Geist zügeln, aber wie? geschrieben von Parivadi das am 22. Dezember 2006 20:13:52:

Lieber Parivadi das,

Danke für diese wertvollen Hinweise! :-)

>In der Bhagavad-gita finden wir das schöne Bild mit der Kutsche, den fünf wilden Pferden (die Sinne), den Zügeln (Geist), dem Wagenlenker (Intelligenz) und dem Fahrgast (die Seele). Dem Wagenlenker, der Intelligenz kommt eine entscheidende Rolle zu. Die Intelligenz sollt die Zügel in der Hand haben, nicht umgekehrt.
>Die Intelligenz nun ist uns von Gott gegeben. Wir können sie schulen, indem wir aufmerksam sind, die Welt beobachten, die heiligen Schriften studieren. Wenn wir das Wesen der Welt studieren, dann werden wir sehen, dass materieller Sinnengenuss zu Unglück führt. Lord Buddha (Buddhi ist die Intelligenz) kam zu dieser Einsicht, als er den Palast verließ und das Leid in der Welt sah. Wie kann man in dieser Welt sich eine Illusionsblase aufbauen, obwohl links und rechts nichts als Leid zu sehen ist. Der eine ist der Feind des anderen.
>Shri Krishna spricht zu Uddhava (Shrimad Bhagavatam, Canto 11, Kapitel 20, Vers 28):
>"Wenn das Vertrauen in die Erzählungen über meine Herrlichkeiten erwacht, wenn man Abscheu gegenüber materiellen Tätigkeiten verspürt in dem Wissen, dass materielle Sinnebefriedigung Leiden schafft, aber wenn man eben noch nicht aufhören kann damit, dann sollte der Devotee trotzdem glücklich Mich verehren mit großem Vertrauen und Überzeugung. Obwohl er also manchmal noch in Sinnenbefriedigung verhaftet sein mag, weiss er, dass es leidvolle Resultate heraufbeschwört und er bereut diese Aktivitäten ernsthaft."
>Dieser Vers ist ein Novum, ein Geschenk für uns! Shri Krishna verurteilt den Anfänger-Gottgeweihten nicht! Nein, er ermutigt ihn, weiter zu machen, ja sogar freudig weiter zu machen! Dies kennen wir kaum aus anderen theologischen Ecken. Hier zeigt sich ganz besonders, wie barmherzig Gott ist. Er verurteilt uns nicht mit unseren Schwächen, ermutigt uns hingegen, weiter zu machen!
>Im Kommentar zu diesem Vers geben die Devotees folgendes weiter an:
>"Ein ernsthafter Devotee denkt auf folgende Weise: Aufgrund meines früheren schamlosen Lebens wurde mein Herz mit so vielen illusorischen Anhaftungen verunreinigt. Ich selbst habe nicht die Kraft, diese Anhaftungen abzustreifen! Nur Shri Krishna Selbst im Herzen kann diese Verunreinigungen entfernen. Ob Shri Krishna dies nun tut oder ob er mich weiter unter diesen Einflüssen leben lässt, ich werde meinen Dienst nicht aufgeben. ... Obwohl ich mich zu materiellen Dingen hingezogen fühle erkenne ich klar, dass sie zu nichts Gutem führen ... Ich bereue diese dummen Anhaftungen ernsthaft und warte geduldig auf die Gnade Shri Krishnas."
>Man sollte also nicht die Flinte ins Korn werfen, wenn nicht gleich alles so glatt läuft. Wichtig ist es, dass man krishnabewusste Akzente im Leben setzt, auf die man dann mehr und mehr aufbauen kann, sodass der krishnabewusste Anteil im Leben stetig wächst, während der materielle Anteil sinkt. Es wird das Beispiel mit einem Tintenglas gegeben: Wenn man in ein Tintenglas stetig klares Wasser eingießt, dann ist es zunächst noch schwarz (oder blau, je nach Tinte), und nur langsam wird die Brühe heller (sieht auch noch nicht so besonders schön aus) und es wird dann klarer und klarer bis eines Tages alles sauber ist.
>Es ist daher wichtig, dass man Vertrauen in diesen stetigen Vorgang gewinnt, der letztlich den vollen Erfolg zeitigen wird.
>Euer Diener
>Parivadi das



Antworten:

Krishna-Bewusstsein