Re: Krsna im Kampfjet & Die Rolle der Frau

Krishna-Bewusstsein

Geschrieben von Parivadi das am 11. März 2007 20:11:23:

Als Antwort auf: Re: Krsna im Kampfjet & Die Rolle der Frau geschrieben von Bhaktin Geli am 11. März 2007 17:28:

Ja, die moderne Gesellschaft bietet alles andere als gute Rahmenbedingungen für ein friedliches Zusammenleben der Berufsstände, Geschlechter usw.

Daher sagte Shrila Prabhupada u. a. folgendes:

"Überall auf der Welt - nicht nur in Indien - kann es keinen Frieden geben, solange nicht die gesamte soziale Struktur reformiert wird. ..." (Vortrag am 3.1.1971)

"Die Bewegung für Krishna-Bewusstsein ist dafür da, die gesamte menschliche Gesellschaft zu reformieren." (Morgenspaziergang am 25.09.1975)

"Zur Zeit sind die Leute kaum auf der Stufe von Menschen; die Bevölkerung der ganzen Welt; egal ob im Westen oder Osten. Das ist die Lage. Wenn keine Schulung statt findet wird die Gesellschaft mehr und mehr in einen chaotischen Zustand abgleiten, ja es ist schon chaotisch. Es wird höllisch werden. Wie werden die Menschen leben? Und diese Schurken werden auch noch in die Regierung gewählt, um nichts anderes zu tun als Steuern zu erheben. Auf der einen Seite regnet es z. B. in Indien zu wenig, es gibt zu wenig Reis und auf der anderen Seite werden hohe Steuern erhoben. Die Menschen sind daher gestört, und das wird schlimmer und schlimmer werden. In diesem gestörten Zustand werden die Menschen nur schwer empfänglich für das Krishna-Bewusstsein sein. Daher muss hilfsweise auf andere Weise geholfen werden.

Ein Schüler fragt: Hilfsweise???

Shrila Prabhupada weiter: Ja, sie sollten nicht im Chaos und Verstörtheit leben. Wie soll so der Kopf funktionieren?

Schüler (Visnujana): Ja, Niemand kann wirklich aufmerksam sein, wenn kein Frieden herrscht.

Shrila Prabhupada: Ja, ja. Unser Hauptziel ist es, Krishna-Bewusstsein zu verbreiten. Aber wenn sie in jeder Hinsicht gestört sind, wie sollen sie es dann annehmen? Daher kümmern wir uns um diese Dinge (soziale Probleme), um ihnen zu helfen, das Krishna-Bewusstsein anzunehmen. Und die Methode ist das varnashrama-system." (Vrindavan, Sparziergang am 14.03.1974)

Nun kann man sich fragen, wie nur relativ wenige Devotees der Hare-Krishna-Bewegung Einfluss auf die sozialen Ordnungen nehmen können. Das ist eine der Herausforderungen, die Shrila Prabhupada seinen Nachfolgern hinterlassen hat. Viele haben da schon das Handtuch geworfen, doch es ist offensichtlich, dass die sozialen Ordnungen mehr und mehr ins Chaos stürzen. Daran hat sich nichts geändert. Shrila Prabhupada hat recht. Daher ist es unsere Pflicht, auch in einer aussichtslos erscheinenden Lage über alternative soziale Modelle nachzudenken, die dem varnashrama-System gerechter werden. Man kann beobachten, dass viele das Handtuch werfen, und auch ich muss mich fragen: Was ist aus meinen alternativen Gehversuchen geworden? Ich gebe selbstkritisch zu, dass da manches schief gelaufen ist, aber ich gebe die Hoffnung nicht auf. Ich lebe heute so einfach wie es mir gelingen mag; da bin ich auch nicht perfekt, aber das Grundideal kann ich nicht einfach aufgeben. Ich erwarte von Frauen im übrigen keine Unterwürfigkeit. Das klingt mir dann doch wirklich zu westlich konstruiert. Die meisten Frauen, die ich hier im Dorf so sehe, benehmen sich nach meinem bescheidenen Verständnis recht geschickt in ihrer Situation meist zum Wohl der Familie und der Gesellschaft und auch die meisten Männer. Im großen und ganzen kämpfen sie eben mit der wachsenden Kapitalisierung aller gesellschaftlichen Bereiche: keine Zeit, schlechte Arbeitsbedingungen oder gar keine Arbeit, viel Berieselung durch TV etc. ... abends müde ins Bett sinken und morgens abgespannt aufstehen, Zerstreuung ohne spirituelles Ziel! Das ist im allgemeinen die Situation! Wir müssen zugeben: Die Lage ist alles andere als rosig! Für viele gibt es im Moment daher kaum etwas anderes als die Heiligen Namen Gottes:

Hare Krishna Hare Krishna
Krishna Krishna Hare Hare
Hare Rama Hare Rama
Rama Rama Hare Hare

Entschuldigt, dass ich heute etwas pathetisch klinge! Aber es muss ja erlaubt sein, auch einmal seine Hoffnungen auf eine bessere Welt Ausdruck zu verleihen. Ich gehöre nicht zu den Menschen, die die Situation schön reden, um sich in Sicherheit zu wiegen. Da gibt es natürlich andere Charaktere, die auch ihre Berechtigung haben.

Euer Diener
Parivadi das


>Haribol,
>über die Stellung von Mann und Frau werden wir reden, solange wir nicht in einer ausschließlichen Varnashramagesellschaft leben.
>Die von Srila Prabhupada beschriebene Gesellschaftsform gemäß den Veden ist ein Idealzustand, von dem wir mehr als weit entfernt sind. Aber nicht nur hier in der westlichen Welt. Auch in Indien gehen immer mehr Frauen arbeiten und tragen zum Familieneinkommen bei und sind nicht mehr ausschließlich im Haus tätig.
>Damit eine Frau sich in ihre vorgegebene Rolle hineinfinden kann, müssen auch die Ramenbedingungen erfüllt sein. Statt über die Rolle der Frau sollte dementsprechend vorrangig über die Rolle des Mannes gesprochen werden. Dort wo einer Frau die Situation geboten wird, in der sie, so wie vorgeschrieben behütet wird, ist es ihr auch möglich, sich auf ihre Bestimmung zu besinnen. Aber wo wird den Frauen - außer in einer idealen Theorie - dies heute noch ermöglicht?
>Solange die Männer ihrer Bestimmung nicht folgen, solange werden auch die Frauen keine unterwürfige Haltung einnehmen.
>Srila Prabhupa hat einmal gesagt, es gäbe genügend Land um Nahrung anzubauen und Kühe darauf weiden zu lassen, die uns die herrliche Milch geben, aus denen so viele wertvolle Nahrungsmittel hergestellt werden können. Ob dies heute allerdings noch zutrifft, das weiß ich nicht. Sonst wäre es ja ein Leichtes, wir zögen alle nach Vrindavana, kauften uns Land, bauten ein Haus und lebten von der Selbstversorgung.
>Aber das ist nun einmal nicht so leicht. Diskutieren wir darüber, dass die Frauen unterwürfig zu sein haben, müssen wir auch darüber diskutieren, dass die Männer ihre Beschützerfunktion zu erfüllen haben. Aber was bringt uns eine solche Diskussion?
>Sollten wir nicht viel lieber alle Sri Krishna und dem Guru unterwefen, gemeinsem chanten, die Gemeinschaft mit Devotees suchen, in den Tempel gehen und so versuchen die Bewegung voran zu bringen? Vielleicht gelingt es uns dann - wenn auch in ferner Zukunft - eine momentan illusionäre Varnashramagesellschaft als Normalzustand zu begründen.
>Liebe Grüße Geli



Antworten:

Krishna-Bewusstsein