Re: Chanten

Krishna-Bewusstsein

Geschrieben von Parivadi das am 27. September 2007 21:15:38:

Als Antwort auf: Chanten geschrieben von Petra Koch-Reinhardt am 20. September 2007 09:56:

Eine immer wieder beliebte Frage, was Mitglieder der Bewegung für Krishna-Bewusstsein müssen.

Hierzu möchte ich ein paar vielleicht für einige interessante Details verraten:

1. Rein juristisch gesehen hat die ISKCON nocht nicht definiert, was die Mitglieder müssen; ja es wurde noch nicht einmal definiert, wer ein Mitglied ist; zur Zeit gibt es Bestrebungen des Führungsrates der ISKCON (GBC), diese Fragen zu beantworten, um der Außenwelt verständlicher zu machen, was nun Sache ist. In Deutschland sind wir der Zeit voraus und wenden folgende Version an:

1.1 Erstens vermeiden wir das Wort Mitglied, da es uns zu steif und bürokratisch klingt für eine spirituelle Gemeinschaft. Wir verwenden statt dessen das Wort Angehörige der ISKCON, um eine gemütlichere Stimmung zu schaffen.

1.2. Wir unterscheiden in Deutschland zur Zeit zwischen Ordensangehörigen und Gemeindeangehörigen. Die Ordensangehörigen - wie das Wort schon sagt - verpflichten sich, den Prinzipien des Ordens zu folgen. Hierzu gehört es auch, täglich 16 Runden den Hare-Krishna-Maha-Mantra zu chanten, was tatsächlich ungefähr zwei Stunden dauert. Diese Mantrameditation wird vorzugsweise früh morgens ausgeführt, da in den Morgenstunden die Konzentrationsfähigkeit meist wesentlich höher ist. Die Gemeindeangehörigen der ISKCON (ca. 95 % aller ISKCON-Angehörigen) betätigen sich im Bhakti-Yoga nach eigenem Ermessen; sie verpflichten sich eben nicht. Es ist so ähnlich wie in der Kirche, wo auch nicht jeder klösterliche Gelübde auf sich nimmt. Es ist eine ganz natürliche Angelegenheit, dass eine spirituelle Unternehmung durch Ordensleute vorangetrieben und durch Gemeindeangehörige unterstützt wird. Beide Gruppen arbeiten synergetisch zusammen. Es geht dabei auch nicht um "besser" oder "schlechter". Ein vorbildlicher Gemeindeangehöriger mag "besser" sein als ein "durchhängender" Ordensangehöriger. Leitende ISKCON-Angehörige haben heraus gestellt, dass man die Angehörigen nicht einfach nach äußerlichen Merkmalen beurteilen darf. Was für den einen gut ist, ist für den anderen eben nicht zuträglich. Dennoch sollte jeder, ob Ordensangehöriger oder Gemeindeangehöriger, natürlich auf eine Verbesserung der spirituellen Disziplin hin arbeiten, wobei die Ordensleute dazu verpflichtet sind, während die Gemeindeangehörigen diese Empfehlung bekommen und entsprechend ermuntert werden, ebenfalls spirituelle Disziplin in ihr Leben nach Zeit, Ort und Umständen einzubauen. Ordensangehörige sind die offiziellen Vertreter der Schülernachfolge (sampradaya). Daher sollen sie Vorbilder für die Gesellschaft allgemein und auch für die Gemeinde sein; alles im Grunde ganz natürlich; dieser Aufbau. Auch in einem Sportverein findet man nun meist Sportler, die nach einer bestimmten Disziplin trainieren, während es auch eben andere gibt, die den Verein auf andere Weise unterstützen, gleichzeitig aber auch gute oder nicht so gute Sportler sein mögen. Auch wenn ich nicht ein aktives Mitglied eines Fußballvereins bin, dann kann ich dennoch auch Fußball spielen üben etc. etc. Ich hoffe, dass das klar rüberkommt. Wir sind auch sehr interessiert, hier Feedback zu bekommen, denn - wie gesagt - die ISKCON arbeitet hier an einer internationalen Struktur. Bitte schaut Euch das mal unter www.iskconconstitution.com an. Dort wird über diese Strukturierung der ISKCON Bericht erstattet, damit von allen Seiten Kommentare abgegeben werden können. Die ISKCON möchte bei dieser Maßnahme unsere Stimmen hören. Das ist ein ungewöhnlich moderner Vorgang, der hier für die Konstituierung der ISKCON angewendet wird finde ich. Die Devotees sollen sich im ISKCON-Schiff einfach wohl fühlen und nach Hause zu Krishna zurück segeln.

Auf eine rege (und vor allem konstruktive) Diskussion freut sich

Euer Diener
Parivadi das


>Hare Krishna, liebe Freunde,
>„Das tägliche Minimum für die Mitglieder der Bewegung für Krishna Bewusstsein beträgt 16 Runden, was ungefähr zwei Stunden beansprucht.“
>Diesen Satz habe ich in dem Anhang des Buches „Die Schönheit des Selbst“ gelesen.
>Meine Frage: sind die zwei Stunden ein Druckfehler oder sind 16 Runden Chanten mit einer bestimmten Technik tatsächlich in zwei Stunden möglich?
>Danke für die Antwort
>Petra



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