Re: Spekulation

Krishna-Bewusstsein

Geschrieben von Parivadi das am 10. März 2006 13:34:07:

Als Antwort auf: Re: Spekulation geschrieben von Georgios am 07. März 2006 03:59:

>Ich meinte weniger die Interessierten, die dieses Forum besuchen, sondern die Hare-Krsna Gemeinde. Damit meine ich die Tempelbesucher, die Anhänger und Überzeugten. Ist "Gemeinde" das falsche Wort oder was stimmt daran nicht?<

Dann ist Gemeinde sicher das richtige Wort, jedoch ändert das letztlich nichts.

>Ja, das stimmt. Meine Absicht war aber nicht irgendjemanden damit zu beleidigen und sollte das irgendjemand so verstanden haben, dann tut es mir leid. Eigentlich ging es mir darum eine verallgemeinerte Aussage über weniger fortgeschrittene Devotees zu treffen. Wird es denn schon als Beleidigung gewertet jmd. in seinem Krsna-Bewußtsein einzustufen?<

Du solltest in einem öffentlichen Forum sehr vorsichtig damit sein, Menschen abzuqualifizieren, noch dazu in einer verallgemeinernden Art. Das hört sich überheblich an, entschuldige!

>Soweit ich das beurteilen kann war Nietzsche Philosoph. Ich bin mir nicht ganz sicher ob er Atheist oder Agnostizist oder doch Gläubig war, ich dachte immer er wäre Atheist gewesen. Nietzsche war ein Philosoph, der im weitesten Sinne mit seiner Intelligenz über die Welt spekuliert hat. So wie jeder andere Philosoph in den letzten Jahrtausenden auch. Ich dachte immer die vedische Kultur würde weltiches Spekulieren als nicht förderlich für das Krsna-Bewußtsein betrachten und damit als negativ beurteilen. Daher kam ich zu der Schlussfolgerung, dass die Unterstützung von weltlichen Spekulanten, indem Sie zitiert und kommentiert werden, dazu führen könnte, dass die Hörer anfangen Menschen Glauben und Gehör zu schenken, die der vedischen Kultur nach zu den weltlichen Spekulanten gehören. Ich wusste nicht ganz wie förderlich es für die Entwicklung und Festigung des Krsna-Bewußtseins ist, sich mit weltlicher Spekulation zu beschäftigen.<

Wenn man sich mit Zeiterscheinungen im Licht vedischer Erkenntnis beschäftigt, so stärkt dies die Intelligenz.

>Es wurde eine Stelle zitiert in der Nietzsche behauptet: "Gott ist tot!", weiterhin sowas wie: Wir haben ihn getötet und uns selber als Höchstes angesehen oder so ähnlich, ich erinnere mich nicht ganz genau daran.
Diese Information wurde natürlich in einem schönen Zusammenhang mit einer netten Geschichte, die des Ödipus, der seinen Vater umbrachte, seine Mutter heiratete und das Königreich an sich nahm jedoch danach das Königreich unterging, gebracht. Alles in allem war der Zusammenhang gut ausgedacht und eigentlich sollte ich die Mühe darin verstehen, die der Vorträger investiert hat, um uns damit zu verhelfen Gott und das System besser zu verstehen...<

Sicher hat Nietzsche viel herumspekuliert und ist am Ende seines Lebens in geistige Umnachtung gefallen. Für viele ist er ein bedeutender Philosoph. Deshalb machen sich die Vaishnavas manchmal die Mühe, die Lehren im Licht der Veden zu untersuchen. Manchmal ist ja was brauchbares dabei und ein anderes Mal kann man Irrtümer aufdecken. Damit dienen wir in einem gewissen Sinn so einem Menschen, indem wir brauchbares extrahieren zum Nutzen von dessen Anhängern. His Holiness Radhanath Swami hat neulich formuliert, dass ein Vaishnava der Diener von allen ist. Er dient sogar denjenigen, die falsche Lehren aufstellen, indem er diese Lehren widerlegt, zum Nutzen des Lehrers und dessen Anhängern. Shrila Prabhupada hat zum Beispiel den Begriff des Übermenschen, den Nietzsche definiert hat, umgemünzt auf jemanden, der sich Gott ergibt. So werden Parallelen geschaffen, um das Gute vom Nutzlosen zu trennen.

>Der Grad zwischen Meinungsbildung unter Benutzung der eigenen Intelligenz, so wie du sie bevormundest und dem, was Prabhupada an den ganzen unauthorisierten Kommentaren zur Bhagavad-Gita kritisiert, scheint nach anbetracht deiner Aussage sehr schmal zu sein. Soll man jetzt deduktive Informationen, wie Sie in den Sastras stehen einfach als verifiziert annehmen, so wie ich das zu tun pflegte oder soll man sich eine eigene Meinung dazu bilden und nach deiner Aussage unter anbetracht verschiedener Aspekte einer Angelegenheit anfangen, seine eigene Meinung dazu zu haben?<

Wenn Deine Intelligenz so stark ist, dass Du die vedische Offenbarung wörtlich zutiefst annehmen kannst, ohne jeden Zweifel, dann herzlichen Glückwunsch. Du brauchst dann sonst nichts zum selig werden, ehrlich! Jedoch wirst Du auf Menschen treffen, die nicht so sind, und die Dich mit ihren anderen Informationen zupacken werden. Dann bist Du etwas unbeholfen, wenn Du Dich nicht auf anderen Gebieten auskennst. Ein gewisses Training ist daher für einen Prediger schon gut.

>Es wurde gesagt, dass die Menschheit nicht auf dem Mond war, dass das alles ein Fake war, dass Menschen zur Dinosaurierzeit lebten, aufgrund von archäologischen Funden. Sind das etwa keine spezifischen Spekulationen?<

Nein, das sind keine Spekulationen, sondern das geht gerade aus den heiligen Schriften so hervor, denen Du doch blind folgen willst, nicht? Der Mond ist für Erdenmenschen des Kali-Yuga nicht zugänglich, denn der Mond ist ein himmlischer Planet. Welcher der Astronauten hat so eine Info verbreitet? Und dass die Menschheitsgeschichte viel länger zurück reicht als die heutige Wissenschaft es uns glauben machen will, das pfeiffen doch die Spatzen schon von den Dächern.

>Bin der Meinung, bevor man anfängt der Wissenschaft zuzustimmen oder bevor man anfängt "laienhaft" abzustreiten, nur weil man irgendwelche Sachen im Internet oder Zeitungsartikel gelesen hat, sollte man sich eher gar keine Meinung über all dem bilden und einfach sagen: "Weiß nicht."<

Ja, da gebe ich Dir recht!

>>Warum soll man nicht sagen, was einem weiter geholfen hat im Krishna-Bewusstsein? Ich finde Deinen Ansatz nicht nachvollziehbar.<

>Man sagt ja, die Wege zu Gott sind unzählig. Ich glaube, dass jeder einzelne von uns seinen persönlichen, individuellen Weg hatte zu Krsna zu gelangen (aus nicht-universeller Sicht). Alle unsere Wege unterscheiden sich meines Erachtens voneinander und Ereignisse die für meinen Glauben einen einschlagende Wirkung hatten, mögen für den anderen bei Nacherzählen an Bedeutung verlieren. Ich rede hier vom erzählen des eigenen Weges zu Gott und nicht vom Weiterhelfen zu Gott zu gelangen, wenn man schon auf dem richtigen Weg ist.<

Ja, wir wollen hier nicht lange Lebensgeschichten durchkauen, klar.

>Ich kann dir z.B. sagen, lies dieses Buch, da fliegst du vom Hocker, aber du kannst es lesen und nicht vom Hocker fliegen. Genauso kann jemand auf einem LSD-Trip zum universellen Verständnis gekommen sein, d.h. aber nicht, dass dieser Weg öffentlich, generell weiterempfohlen und unterstützt werden sollte.<

Dennoch wird es in diesem Forum erlaubt bleiben, Empfehlungen auszuprechen. Wir haben ja ein Gehirn und können die Empfehlung entweder annehmen oder ablehnen.

>Jeder der dies tut, sollte sich wenigstens bewußt sein, dass dies nur seine eigene persönliche Erfahrung war, die für den anderen Unbedeutent und Uninteressant sein kann, wenn sie verallgemeinert wird.<

Ja, man sollte sich immer unbedeutend vorkommen; das bringt viel spirituellen Fortschritt. Das heißt aber nicht, dass man gar nichts sagen sollte. Überängstlichkeit ist nicht gut. Wenn man sich immer mit seinen Anliegen versteckt, kommt man auch nicht weiter.

>Austausch ist OK, solange er nicht öffentlich in einer Gruppe gemacht wird. Was nützt die persönliche eigene Erfahrung auf dem Weg zu Gott, einer ganzen Truppe, die sitzt und zuhört?<

Es reicht ja, wenn es dem einen oder anderen hilft.

>Will nur sagen, man soll bescheidener mit sich umgehen und seine Erfahrungen nicht als das non plus ultra erachten, die man unbedingt mitteilen muss, da sie von ungeheurer Wichtigkeit sind.<

Ja, man sollte denken, bevor man redet, sonst wird es einfach ein Quasselclub. Unnötiges Gerede schwächt unseren Fortschritt (Rupa Gosvami).

>Es sollte weder eine Verschwörungstheorie öffentlich unterstützt noch abgestritten werden, es sollten keine Pauschalisierungen erwähnt werden und alle Argumente sollten auf den vedischen Schriften und ihren authorisierten Kommentaren stützen.<

Ich gebe Dir schon recht, dass wir hier nicht in Thematiken wie Verschwörungstheorie einsteigen sollten, jedenfalls nicht auf dem weltlichen Niveau, das üblich ist. Auf einem höheren spirituellen Niveau ist das Thema jedoch auch für Spiritualisten interessant. So kann man z. B. im siebten Canto des Shrimad Bhagavatam nachlesen, wie ein großer Dämon namens Hiranyakasipu sich gegen seinen Sohn verschworen hat. Später belehrte ihn sein Sohn, dass die Macht, die der Vater sich durch mystischen Yoga erworben hatte, ebenfalls von Shri Vishnu stammt. Wir sehen hier also, dass auch diejenigen, die sich einbilden, viel Macht im Weltgeschehen zu haben, zu 100 Prozent von Gott abhängig sind. Letztendlich wird also das ganze Weltgeschehen von Maya und Maha-Maya inszeniert. Man sieht also, dass wir immer benutzt werden, dass das Wort Verschwörung nur ein Ausdruck für eine Selbstverständlichkeit ist. Auf diese Weise können wir wieder spirituelle Zusammenhänge aufdecken und das Thema dann doch so interessant gestalten, dass sich Menschen für die höheren Gesetzmäßigkeiten interessieren.

>Was meinst du mit: "So stereotyp ist die ganze Unternehmung hier nicht."

Ich denke, dass dies nun klar geworden ist. Du hast recht, dass es uns vorrangig um die Verbreitung deduktiven Wissens geht, jedoch tun wir dies auf effektive Weise, indem wir nach Zeit, Ort und Umständen Themen besprechen, indem wir die vedischen Offenbarungsschriften zur Hilfe nehmen.

Euer Diener
Parivadi das


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