Glaube und Wissnschaft
Thema 04/2012
Die Begriffe Glaube und Wissenschaft werden heutzutage streng auseinander gehalten. Wenn man sich jedoch praktisch mit der modernen Wissenschaft befasst, so stellt sie sich in weiten Bereichen als ein Glaubenssystem dar, welches den Anspruch erhebt, wahrer zu sein als religiöse Aussagen. Die Menschen in der technisierten Welt haben die Neigung, der modernen Wissenschaft Glauben zu schenken, weil diese so wunderbare Dinge - wie z. B. Computer - hervor gebracht hat. Zweifellos können die Techniker einiges, was uns in Erstaunen versetzt, jedoch sollten sie bei ihren Leisten bleiben. Hier einige Glaubenssätze der modernen Wissenschaft mit Kommentierung:
- Die modernen Wissenschaftler glauben, Bewusstsein entstehe durch eine
komplexe Anordnung materieller Elemente (Glaubenssatz I)
Dieser unwahre Glaubenssatz hat während langer Jahre, die er bereits gebetet
wird, eine verheerende Wirkung auf die gesellschaftlichen Verhältnisse
gezeitigt. Es wird behauptet - und vielfach nachgebetet - , die Lebewesen
seien Bioroboter, von computerähnlichen Gehirnen gesteuert. Angeblich ist es
also die materielle Anordnung, die denkt, fühlt und Wünsche manifestiert.
Das jeweilige Ego ist demnach nichts als eine materielle Projektion. Die
Veden bestätigen bis zu einem gewissen Grad diese Beschreibung, denn es gibt
tatsächlich das materielle Ego, welches einem jeden verkörperten Lebewesen
seinen Stempel aufdrückt. Allerdings spielt sich diese Konditionierung der
Lebewesen auf der feinstofflichen Ebene ab, welche von den heutigen
Schulwissenschaftlern nicht im entferntesten in Betracht gezogen wird.
"Erde, Wasser, Feuer, Luft, Äther, Geist, Intelligenz und falsches Ego - all diese acht Elemente bilden zusammen Meine abgesonderten, materiellen Energien." (Bhagavad-gita 7.4)
Hier beschreibt Shri Krishna, aus welchen Grundelementen die materielle Welt
besteht. Erdhafte, wässrige, feurige und luftartige Zustände kennen die
heutigen Wissenschaftler, aber schon beim ätherischen Element, welches kein
geringerer als Albert Einstein einfach auszuradieren versucht hat, versagt
die moderne Physik. Dass es den Äther gibt, haben wir in den Beiträgen 2011
bereits dargelegt. Nun geht es aber noch weiter um Geist, Intelligenz und
falsches Ego (das uns konditionierende Ego), welche noch nicht zu heute
gebräuchlichen physikalischen Größen avanciert sind, weil man einfach nicht
weiter denken will.
Wir können also festhalten, dass wir tatsächlich in unseren körperlichen
Maschinen gefangen sind.
"Der Höchste Herr weilt im Herzen eines jeden, o Arjuna, und lenkt die Wege aller Lebewesen, die sich auf einer Maschine befinden, die aus materieller Energie besteht." (Bhagavad-gita 18.61)
Die Bhagavad-gita bezeichnet also unsere Körper als Maschinen und scheint den modernen Wissenschaftlern recht zu geben. Jedoch handelt es sich um beseelte Maschinen, was sie eben von toten Dingen unterscheidet:
"Neben diesen niederen Energien, o starkarmiger Arjuna, gibt es eine Energie, Meine höhere Energie, welche die Lebewesen umfasst, die die Reichtümer der materiellen, niederen Natur ausbeuten." (Bhagavad-gita 5.5)
Diese höhere Energie wird von der Schulwissenschaft nicht erforscht, weshalb die Aussagen von deren Vertretern nicht besonders glaubwürdig sein können. Sie berücksichtigen weder die höhere Energie noch die feinstofflichen Energien wie Geist, Intelligenz und falsches Ego, und den Äther, das feinste der groben Elemente, haben sie verdrängt. Ihr Glaube basiert daher auf einem unvollständigen Weltbild und kann einen Menschen, der nach Wahrheit sucht, nicht befriedigen.
Fakt ist, dass eine Maschine weder denken, fühlen noch wünschen kann. Nur ein lebendiges spirituelles Wesen kann das. Das Lebewesen, welches grundsätzlich transzendental zum jeweiligen Körper ist, bedient sich des Körpers, so wie wir einen Computer eben bedienen. Der Computer lebt nicht sondern wird von einem lebenden Wesen benutzt. So ist es auch mit unserem Gehirn. Die Nervenansammlungen im Gehirn können eigenständig nichts vollbringen. Sie benötigen jemanden, der sie steuert! Wir können außerhalb unseres Körpers auch ohne Gehirn leben. Es gibt dazu unzählige Beschreibungen von Menschen, die außerkörperliche Erfahrungen z. B. im Nahtodbereich gemacht haben. Wenn sie zu lange draußen sind, verfällt ihre Maschine und sie können nicht mehr zurück. Die Maschine verwest, sobald sie verlassen wird.
- Der Kosmos ist durch den Urknall entstanden. (Glaubenssatz II)
Die göttliche Ordnung kommt natürlich ebenfalls nicht ohne ein höheres Zutun
zustande. Die gesamte Schöpfung beruht auf göttlich planmäßigem Handeln.
- Höhere Lebensarten entstehen von sich aus aus niederen Lebensarten.
(Glaubenssatz III)
Die Evolutionstheorie wurde bereits vielfach widerlegt und ist nicht das
Schwerpunktthema dieses Beitrags.
Schlussfolgerung: Es wäre angebracht, die schulwissenschaftlichen Aussagen
über das Wesen des Lebens in den Bereich des Glaubens zu verlegen, weil es
einfach nicht redlich ist, wenn man diese Lehren als gesichertes Wissen
vermittelt und damit die Massen irreführt. Ein neues schulisches Fach könnte
wie folgt benannt werden:
Das Fach sollte jedoch nur für Freiwillige sein, keinesfalls ein
Pflichtfach, denn es verletzt die Menschenwürde, wenn unbewiesene
Glaubenssätze als Wissen verkauft und in die Schüler und Studenten
eingetrichtert werden.
Ihr Diener
Parivadi dasa
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