(Bhagavad-gita 14.5)
Die materiellen Rahmenbedingungen für unser Leben werden aus dem eben zitierten Vers der Bhagavad-gita etabliert. Von einem sog. großen Erwachen, welches von vielen alternativen Aufklärern täglich angekündigt wird, kann somit keine Rede sein. Jeder alternative Kanalbetreiber kreiert seine jeweilige Show, um sich wichtig zu machen, und die Menschen fallen zum großen Teil darauf herein und machen sich große Hoffnungen. Und wie das eben täglich erfahren wird folgt eine Täuschung der vorigen und Enttäuschung auf Enttäuschung müssen verdaut werden. Das ist unser Leben in dieser materiellen Welt. Der bekannte deutsche Philosoph Arthur Schopenhauer hat in seinem Werk unsere materiell bedingte Situation gut beschrieben. Ja, er wird zurecht als Pessimist bezeichnet; kein Wunder, wenn man (sie) sich mit dem seichten materiellen Dasein beschäftigt. Da gibt es eben keine wirklich durchgreifend guten Aussichten. Folgende verhängnisvolle Verwechslung wollen wir in diesem Zusammenhang benennen:
Ein Gefängnis ist nicht der geeignete Ort, um Parties zu feiern!!!
Shri Krishna bestätigt diese Tatsache hier:
"Alle Planeten in der materiellen Welt - vom höchsten bis hinab zum niedrigsten - sind Orte des Leids, an denen sich Geburt und Tod wiederholen. Wer aber in Mein Reich gelangt, o Sohn Kunti, wird niemals wieder geboren."
Nichtsdestotrotz können wir eine Bandbreite des individuellen Bewusstseinszustandes zwischen Unwissenheit, Leidenschaft und Tugend beobachten (s. oben). Das ist alles; mehr geht nicht. Lediglich die Erleuchteten und die Wunschbäume erfahren transzendentale Bewusstseinszustände (atma-maya und ananda-maya liegen jenseits des materiellen Verständnisses), während sich die Konsumenten, Macher und Philosophen im faden materiellen Einheitsbrei bewegen. Es sei auch abschließend noch erwähnt, dass es tatsächlich materielle Zyklen gibt, die jeweils durch besondere Eigenschaften ausgezeichnet sind, z. B.
- Tag und Nacht
- Die vier Jahreszeiten
- Die vier aufeinanderfolgenden Zeitalter: satya-yuga, treta-yuga, dvapara-yuga und kali-yuga
- die 12 platonischen Zeitalter entsprechend der Tierkreiszeichen:
Gegenwärtig stecken wir immer noch im Fische-Zeitalter. Das Wassermannzeitalter***, welches der deutsche Philosoph Friedrich Nietzsche bereits vor ca. 150 Jahren herauf beschworen hat, mag seine Schatten bereits voraus werfen. Dennoch wird auch das Wassermannzeitalter den vorgegebenen materiellen Rahmen nicht sprengen. Täglich können wir den Nachrichten entnehmen, dass viele Menschen mit Schicksalsschlägen fertig werden müssen, z.B. Naturkatastrophen, Seuchen und Problemen aller Art. Zusammengefasst dreht sich das Rad der Zeit immer weiter bis wir endgültig genug haben und uns ergeben, um bei Shri Krishna Zuflucht zu suchen.
Die ernüchternden Ergebnisse dieser Beitragssreihe Aufstieg wohin
sind:
- Nichts Neues auf der Bounty
- The show must go on
- Chant Hare Krishna and be happy!!!
Ihr Diener
Parivadi dasa
*** Der Wassermann unterstützt individuelle Selbstverwirklichung, Meditation und Yoga. Wir können beobachten, dass diese Merkmale des neuen Zeitalters bereits verstärkt in Erscheinung treten. Jedoch müssen wir beim Übergang in das nächste Zeitalter immer mit Rückschlägen rechnen. Ungeduld führt hier zu nichts. Wenn wir sehnsüchtig den Frühling erwarten kann es vorkommen, dass dieser sogar ganz ausfällt, so geschehen in Deutschland im Jahr 2021: Da war es bis in den späten Mai hinein noch nasskalt. Die Hoffnungen auf ein plötzliches großes Erwachen erscheinen in diesem Licht betrachtet eher nicht begründet zu sein. Ja, der Hype um die sog. Pandemie könnte dazu führen, dass nun viele Menschen erkennen, wie sie von ihren Göttern - den sog. Wissenschaftlern, Ärzten, Pharma-Vertretern und Medien-Mogulen - hinters Licht geführt werden. Aber - ehrlich gesagt - das wissen wir doch schon seit langer Zeit. Es ist bestimmt gut, dieses alles zu wissen, jedoch reisen auch die Wissenden im Riesenrad der Zeit mit ihrem individuellen Karma belastet von einem Leben zum nächsten! Eine nachhaltige durchgreifende Bewusstseinserweiterung ist nur mittels stetiger spiritueller Praxis zu erlangen und überdies von der Gnade Gottes abhängig:
"Die Überseele wird Paramatma oder adhiyagna genannt und befindet Sich im Herzen ... Die Überseele, die Höchste Persönlichkeit Gottes, die Sich neben der individuellen Seele befindet, ist der Zeuge der Tätigkeiten der individuellen Seele UND DIE QUELLE IHRER VERSCHIEDENEN BEWUSSTSEINSZUSTÄNDE ..." (His Divine Grace AC Bhaktivedanta Swami Prabhupada, zitiert aus seinem Kommentar zu Vers 8.4 der Bhagavad-gita wie sie ist). Damit ist klar, dass wir höhere Bewusstseinszustände nicht einfach so aus dem Hut zaubern können. Nein, sie fallen uns aufgrund der Gnade Gottes zu, sobald Er uns als qualifiziert für den mit dem höheren Bewusstseinszustand korrespondierenden Lebensstil ansieht. Unsere spirituelle Entrückung können wir also nur erwarten, wenn wir uns entsprechend verhalten. Jede(r) kann auf seiner (ihrer) individuellen Stufe sich mit den in den offenbarten Schriften gegebenen Anweisungen beschäftigen - zum Beispiel mit den 10 Geboten - und diese zur Maxime seines (ihres) Lebens machen. Dann geht es mit Sicherheit aufwärts. Mittels dieser Folgsamkeit zeigen wir, dass wir uns ernsthaft für einen höheren - zum Beispiel himmlischen - Lebensstil bewerben.