Es ist zum Heulen!

Thema 06/2021

Als Angehörige des westlichen Materialismus haben wir gelernt, hart zu sein, zu uns selbst und den anderen. Wir machen uns gegenseitig vor, alles sei in Ordnung. Niemand will als "Verlierer" dastehen, wenn wir doch im freien Westen das beste Leben führen können MÜSSEN.

Der Kontrast zur Grundstimmung in der Gaudiya-Vaishnava-Theologie könnte nicht größer sein. Die Gaudiya-Vaishnavas klagen darüber, dass sie zuwenig unternehmen, um das Feuer materieller Wünsche einzudämmen.

Hier ist ein eindringliches Vaishnava-Klagelied von Shrila Narottama dasa Thakura (um 1550 AD):

O Shri Hari, mein ganzes Leben habe ich nutzlos vergeudet. Ich habe zwar die so seltene menschliche Lebensform erlangt, doch wie ein Geizhals habe ich es versäumt, Shri Shri Radha-Krishna zu verehren. Auf diese Weise habe ich wissentlich Gift getrunken.

Die Schatzkammer der göttlichen Liebe von Goloka Vrindavana ist in Form der Sankirtan-Bewegung herab gekommen, des gemeinsamen Chantens der Heiligen Namen Shri Haris. Warum fühlte ich mich nie zu diesem Chanten hingezogen? Tag und Nacht brennt mein Herz von dem Feuer, das durch das Gift der Weltverbundenheit entflammt ist, und ich habe nichts unternommen, um dieses Brennen zu löschen.

Shri Krishna, der Sohn des Königs von Vraja, ist nun als der Sohn Mutter Sachis (als Shri Chaitanya) erschienen und Balarama kam als Nitai (Shri Nityananda). Durch die Heiligen Namen haben sie sogar die niedrigsten und verruchtesten Seelen befreit, wofür die beiden Sünder Jagai und Madhai der beste Beweis sind.

O mein Herr, Sohn Nanda Maharajas, der Du in Begleitung der Tochter Vrishabhanus (Shri Radha) bist, bitte sei mir barmherzig. Narottama dasa Thakura (der Verfasser dieses vier-strophigen Lieds) sagt: 'Mein lieber Herr, bitte verstoße mich nicht von Deinen rötlichen Lotosfüßen, denn wem außer Dir könnte ich meine Liebe schenken?'

Hier eine moderne Vertonung dieses Liedes als mp3-Datei.

Der ISKCON-Gründer erklärte uns, dass dieses Klagen sehr förderlich für die Entwicklung echter Hingabe ist. Der materielle Druck lässt sofort nach!!!

Ihr Diener

Parivadi dasa