Schach

Thema 10/2012

Wie wir insbesondere im zehnten Canto des Shrimad Bhagavatam nachlesen können, spielten sowohl Shri Krishna als auch Sein älterer Bruder Shri Baladeva zuweilen Schach, ein Spiel, das also eine jahrtausende alte Geschichte hat. Besonders unter Fürsten und Prinzen wurde es gepflegt. Natürlich ist Gott der beste Schachspieler, und die bedingten Seelen unternehmen den Versuch, es mit Gott aufzunehmen. Auch hierüber finden wir im zehnten Canto eine Episode, wo Shri Baladeva von einem neidischen König herausgefordert wird. Shri Baladeva, der sein göttliches Spiel auf Erden als kshatriya manifestierte, also als Angehöriger der Fürstenklasse, nahm die Herausforderung an, obwohl im allgemeinen die Meinung verbreitet war, dass Shri Baladeva nicht so besonders gut im Schachspiel sei, ein Gerücht also, auf welches der Herausforderer seine Hoffnung auf Demütigung seines Gegners richtete. Shri Baladeva verlor das erste Spiel, gewann aber gegen alle Erwartungen der Zuschauer alle darauf folgenden Spiele. Rukmi, der Herausforderer, wollte die Siege von Shri Baladeva jedoch nicht anerkennen sondern gab sich als Sieger aus, wobei ihm die bestochenen Zuschauer beipflichteten. Dieses respektlose Verhalten gegenüber von Shri Balarama kostete den Herausforderer Rukmi das Leben, und auch die Zuseher wurden von Balarama nicht verschont. Man kann diese Geschichte im Krishna-Buch, Kapitel 61 nachlesen.

Man sollte also nicht versuchen, Gott herauszufordern, denn Er ist der beste Stratege. Er kennt die Wege aller Lebewesen und lenkt sie als Überseele (s. Bhagavad-gita 15.15). Unser Schicksal ist es, eben die Rolle zu spielen, die uns für dieses Leben zugeteilt worden ist. Wenn wir dagegen aufbegehren, erleiden wir zusätzliche Strapazen:

sreyan sva-dharmo vigunah
para-dharmat sv-anusthitat
sva-dharme nidhanam sreyah
para-dharmo bhayavahah

Es ist weit besser, die eigenen vorgeschriebenen Pflichten zu erfüllen, selbst wenn dies fehlerhaft geschieht, als die Pflichten eines anderen vollkommen zu erfüllen. Es ist besser, bei der Erfüllung der eigenen Pflicht unterzugehen, als den Pflichten eines anderen nachzukommen, denn dem Pfad eines anderen zu folgen ist gefährlich.“ (Bhagavad-gita 3.35)

Wir haben aufgrund unserer Unabhängigkeitserklärung, die wir gegenüber Gott abgegeben haben, die Tendenz, gegen das Schachspiel der Vorsehung anzutreten. Gerade jetzt im Kali-Yuga möchte man mit allen Mitteln beispielsweise die Unsterblichkeit der materiellen Situation erreichen. Dies gelingt jedoch nicht. Als Materialisten werden wir mit Sicherheit auf der Strecke bleiben. Wir werden nichts gewinnen. Der Tod wird alles angesammelte fortnehmen, und wir können Spiel nach Spiel wieder antreten.

Siegen können wir über den Tod dann, wenn wir uns vollständig dem Willen Gottes fügen:

ye yatha mam prapadyante
tams tathaiva bhajamy aham
mama vartmanuvartante
manusya partha sarvasah

Alle belohne Ich in dem Maße, wie sie sich Mir ergeben. Jeder folgt Meinem Pfad in jeder Hinsicht, o Sohn Prithas.“ (Bhagavad-gita 4.11)

Wir können also stressfrei in die Zukunft blicken, wenn wir voller Gottvertrauen unsere täglichen Pflichten ausführen.

Ihr Diener
Parivadi das