Der feine Unterschied
Thema 14/2021
Mike, der Dauergast des digitalen Chronisten bei den Salongesprächen, vertritt folgende These:
Die Illusion sei ein Spielzeug der Wahrheit. Umgemünzt auf das derzeitige Schnupfen-Regime bedeutete dies, dass die höheren Mächte hier ein Theater aufführen, um uns aufzuwecken.
Hierzu erlauben wir uns folgende Anmerkungen:
1. Ja, die materielle Illusion - Maya - ist der höchsten ewigen Wahrheit - Shri Krishna - untergeordnet. Es ist jedoch blasphemisch (Gotteslästerung), von Spielzeug zu sprechen. Dies implizierte nämlich, dass Gott Sein Spiel mit uns treibe, also Gefallen daran fände, wenn Seine Kinder in der Illusion leiden.
2. Mayavadis*** proklamieren, die materielle Illusion und somit die materiellen Leiden seien nicht real sondern eben nur Illusion. Im Gegensatz dazu erklären die Vaishnavas****, dass die Illusion eine reale Angelegenheit ist, wenngleich sie auch nur zeitweilig auftritt; also eben nicht ewig währt. Wir erleben täglich Glück und Leid, zum Teil großes Leid, und das muss uns niemand beweisen. Wir selbst nehmen es ja wahr. Es ist definitiv Unsinn und geschmacklos, einem Leidenden zu erklären, das Leid sei ja nur eine zeitweilige Illusion.
3. Shri Krishna und Seine Geweihten sind bemüht, die in die Illusion gefallenen und leidenden Seelen nach Hause in die ewig glückselige göttliche Heimat zu lotsen, achten jedoch immer den freien Willen eines jeden Individuums. Sie betrachten die Illusion niemals als ein Spielzeug (s. Nr. 1).
4. Maya, die die materielle Illusion inszeniert und leitet, ist tatsächlich eine Dienerin der höchsten Persönlichkeit Gottes, Shri Krishna! Sie hat die Aufgabe, die rebellischen Lebewesen in Schach zu halten und gleichzeitig mittels Leidensdruck zur Umkehr anzuhalten. Die materielle Illusion ist mithin nicht nur der Lebensraum für Abtrünnige sondern gleichzeitig die größte Rehabilitationsanstalt; aber eben keineswegs EIN SPIELZEUG! Ein frommes Staatsoberhaupt würde Gefängnisse und ähnliche Besserungseinrichtungen niemals als sein Spielzeug betrachten. Nur kranke Hirne oder Perverse treiben ihr böses Spiel mit ihren Opfern.
Ihr Diener
Parivadi dasa
*** Als Mayavadis (Einzahl: Mayavadi) werden die Nachfolger des Shankaracharya (kurz: Shankara) bezeichnet, der ein sehr einflussreicher Lehrer im mittelalterlichen Indien war. Noch heute dominiert seine Lehre von der Illusion des materiellen Daseins das Denken vieler Philosophen. Shri Shankara war ein Avatara von Lord Shiva, der den göttlichen Auftrag hatte, atheistische Menschen zu verwirren. Dies ist ihm prächtig gelungen. Die gottlosen Menschen erfreuen sich an seinen Lehren, weil sie damit ihre atheistische Grundhaltung rechtfertigen können, wenngleich die Mayavad-Philosophie leicht widerlegt werden kann.
**** Vaishnavas sind die Verehrer der höchsten Persönlichkeit Gottes, Shri Krishna. HDG AC Bhaktivedanta Swami Prabhupada (1896 bis 1977 AD) und seine Anhänger verbreiten das Vaishnavatum mittels der Hare-Krishna-Bewegung auf der ganzen Welt, insbesondere um die Lehren des Shankara zu widerlegen. Shri Shankaracharya hatte auch vertrauliche Schüler, denen er die wirklich höchste Wahrheit anvertraute, indem er sie aufrief, Govinda zu verehren, also Shri Krishna:
Bhaja Govindam Bhaja Govindam Bhaja Govindam mudha-mate
samprapte sannihite kale na hi na hi rakshati dukrin-karane
Übersetzung dieser vertraulichen Botschaft des Shri Shankaracharya:
"Ihr Narren, verehrt einfach Govinda, verehrt Govinda, verehrt Govinda!!! Eure philosophischen Spekulationen werden Euch letztlich nichts nützen!"
Nur die weniger intelligenten Philosophen fielen auf die Irrlehren des Shankara herein. In Wahrheit ist Lord Shiva ein Vaishnava. Er spielte auf göttliches Geheiß die Rolle dieses prominenten Irrlehrers Shankara.
P.S.: Wir hoffen, dass Mike seinen Irrtum einsieht und sich der Verehrung Gottes anschließt. Er hat ja insofern recht, dass die Eliten ein Theater aufführen. Shri Krishna und Seine Geweihten finden daran allerdings keinen Gefallen. Der durch die Drangsalierung der Bevölkerung angeregte Aufwachprozess ist zwar ein wünschenswerter Nebeneffekt, jedoch stellt sich die Frage, ob hier das höhere Ziel der Erweckung schwer kriminelle Eingriffe in die Freiheitsrechte der Menschen rechtfertigt. Ob ein bestimmter Zweck die Mittel heiligt ist immer und für jeden in einer verantwortungsvollen Position eine besonders herausfordernde Frage. Böse Möchtegerne verstecken sich gerne hinter diesem Prinzip und treiben mit uns Schindluder unter dem Vorwand, die Welt retten zu wollen oder ähnlichem. Sie werden dereinst zur Rechenschaft gezogen. Im kosmischen Illusionstheater (der Matrix) haben wir stets die Möglichkeit, zu zeigen, welch Geistes Kind wir sind. Es gibt ja auch viele, die nun sogar ihre Stellung aufgeben, um für die gute Sache der Freiheit einzuteten. Wir erkennen also, dass im Illusionstheater unzählige Rollen von verschiedensten Geistern gespielt werden, und jede(r) wird dereinst entsprechend seines (ihres) Charakters belohnt oder bestraft. Die undurchdringliche Matrix können wir nur mittels der Gnade Gottes durchbrechen, um wieder in unsere ursprüngliche Heimat zu gelangen. Diese haben wir entgegen göttlicher Warnungen aus freien Stücken verlassen, um - wie vom Goldfieber befallen - uns im Dschungel des Kosmos zu verlieren.
P.S II: Shri Krishna ist durchaus ein verspielter Charakter, jedoch verursachen Seine allglückseligen Spiele niemals unser Leid. Wir sind selbst für unseren Fall in die materielle Welt verantwortlich und sollten nun auf unsere Rettung hin fixiert sein, indem wir uns auf unseren transzendentalen Ursprung, Shri Krishna, konzentrieren:
Hare Krishna Hare Krishna
Krishna Krishna Hare Hare
Hare Rama Hare Rama
Rama Rama Hare Hare
Die Matrix der materiellen Natur können wir nur mit dem Segen Shri Krishnas verlassen:
daivi hy esha guna-mayi
mama maya duratyaya
mam eva ye prapadyante
mayam etam taranti te
Übersetzung: "Diese Meine göttliche Energie (Maya), die aus den drei Erscheinungsweisen der materiellen Natur besteht, ist nur sehr schwer zu überwinden. Aber diejenigen, die sich Mir ergeben, können sie sehr leicht hinter sich lassen." (Bhagavad-gita 7.14)
Kurze Schlussfolgerung für heute:
Mit dem Leid anderer spielt ein(e) Gute(r) nicht, auch nicht der Ursprung von allem, Shri Krishna!!!
|