Mit Google Earth um die ganze Welt

Wie man die moderne Technik für spirituelle Zwecke nutzen kann

Thema 14/2024

yo 'ntah-sukho 'ntar-aramas
tathantar-jyotir eva yah
sa yogi brahma-nirvanam
brahma-bhuto 'dhigacchati

"Jemand, dessen Glück im Innern liegt, der im Innern tätig ist und im Innern Freude erfährt und dessen Ziel im Innern liegt, ist wahrhaft der vollkommene Mystiker. Er ist im Höchsten befreit, und letztlich erreicht er den Höchsten." (Bhagavad-gita 5.24)

Shrila Prabhupada erklärte wiederholt, die Errungenschaften der modernen Wissenschaft seien in vielerlei Hinsicht mit mystischen Kräften vergleichbar, die insbesondere entsagte Yogis im Verlauf ihrer asketischen Übungen erlangen. Shrila Prabhupada verurteilte also die moderne Technik nicht in Bausch und Bogen! Er bewunderte Staubsauger, Kühlschränke und benutzte ja bei seinen vielen Reisen moderne Jets und Autos, wobei er hervorhob, dass die deutschen und japanischen Marken wohl die besten seien. Die sogenannten Erfindungen von Ingenieuren beruhen, so wissen wir als Bhakti-Yogis, auf dem Walten der Überseele, die im Herzen eines jeden Lebewesens situiert ist. Ohne die Impulse der Überseele wären wir so gut wie tot und lägen nur noch träge herum, um dem Lebensende gleichgültig entgegenzusehen. Alle "Erfindungen" beruhen somit auf göttlichen Eingebungen, die sich der "Erfinder" aufgrund früherer Taten verdient hat; Wieder mal ist es also das Karma des einzelnen Menschen, inwieweit er die Welt mit seinem Tun beeinflussen darf!

Diese zugegebenermaßen einfachen Zusammenhänge, die sicher kaum jemand vom Hocker reissen dürften, stellen wir dar, weil wir in diesen Tagen vermehrt mit dem Google-Earth-Simulator durch die Gegend und um die Welt reisen, ohne einen Cent dafür bezahlen zu müssen, von den hohen Strompreisen abgesehen, jedoch dennoch preisgünstig aufgrund fairer internet-Anbieter. Der Autor fliegt auf diese Weise auch gern mal wieder in seine oberschwäbische Heimat und besucht dort manchen Platz seiner Jugend. Nun konnte er fast nicht glauben, dass auch der Erscheinungsort Shri Krishna Chaitanyas mit dem Namen Mayapur von Google Earth pro erkannt wird und sogar der Yoga-Pit, der Platz, wo Shri Gauranga von Seiner Mutter Sachidevi unter einem Neem-Baum zur Welt gebracht wurde, ziemlich genau lokalisiert werden kann! So kann man mit Fug und Recht Pilgerreisen per Google Earth unternehmen, und die spirituelle Wirkung ist spürbar, jedenfalls für diejenigen, die nicht vom äußeren Geschehen alleine angetan sind. Außerdem festigt sich damit die Überzeugung, dass Shrila Prabhupada uns keine Märchen aus dem geheimnisvollen indischen Subkontinent erzählt hat; Nein, die Orte existieren tatsächlich, und auch das im Bau befindliche ISKCON-Weltzentrum in Mayapur erscheint auf den Google-Fotografien monumental; ist also auch für Materialisten greifbar! Parivadi dasa, der zur Zeit doch recht angeschlagen ist, hat nun also auf diese Art und Weise eine schöne Ergänzung seines Alltags gefunden und lobt die Experten, die dies möglich machen. Auch kann man über der Mutter Ganga Richtung Norden fliegen usw., einfach schön, weil sogar Wasserwellen sichtbar sind. Es gibt dort fast unbegrenzte Möglichkeiten, Indien und andere Länder und Landschaften zu erkunden, die einem etwas bedeuten.

Natürlich sind das im Vergleich zu echten Pilgerreisen doch eher bescheidene Erfahrungen, die man mit dem Google-Earth-Simulator unternehmen kann, jedoch kommt es immer auf den Zustand des Herzens an, also die Stimmung, die leider von Tageszeit zu Tageszeit schwankt; jedenfalls bei Devotees, die noch nicht auf der reinen Ebene des Bhakti-Pfades angekommen sind. In den Schriften der Vaishnavas wird klar gesagt, dass beispielsweise Vrindavana, der Erscheinungsort Shri Krishnas, überall dort ist, wo reine Gottgeweihte über die Spiele Shri Krishnas meditieren. Bhakti ist also in erster Linie ein Zustand des Herzens und nicht von den äußeren Gegebenheiten abhängig. Darum ist es so wichtig, die Literatur des reinen Geweihten Shrila Prabhupada regelmäßig zu studieren. Auf diese Weise wird unser Herz geläutert und mehr und mehr zu einem Ort, wo Shri Krishna Platz nehmen möchte. Für diejenigen, die dies verstehen, ist der eingangs zitierte Vers aus der Bhagavad-gita ein zentraler Anknüpfungspunkt, und auch die fortgeschrittene Art des Chantens findet vornehmlich im Innern statt:

Hare Krishna Hare Krishna
Krishna Krishna Hare Hare
Hare Rama Hare Rama
Rama Rama Hare Hare

Mittels der Konzentration auf diese reine spirituelle Klangschwingung erreichen wir Stabilität, Klarheit und es erschließt sich uns mehr und mehr der Sinn unseres Daseins, nämlich die Pflege eines liebevollen Austausches mit der höchsten Quelle und allen mit Ihr verbundenen Seelen.

Ihr Diener

Parivadi dasa

P.S.: Bereits in Beitrag 12/2024 haben wir auch auf die transzendentale Möglichkeit, Bhakti-Yoga-Veranstaltungen auf der ganzen Welt mittels der Internet-Plattform Mayapura-TV mitzuverfolgen hingewiesen; ebenfalls eine sehr große Bereicherung für freie Stunden; und auch hier darf man den Ingenieuren der Internet-Technologie gerne Respekt zollen!