"Von den Hymnen im Sama Veda bin ich der Brihat-sama, und von aller Dichtung bin Ich der Gayatri. Von den Monaten bin Ich Marga-shirsa (nach dem Mondkalender, also ca. die Zeit Mitte November bis Mitte Dezember), und von den Jahreszeiten bin Ich der blumenreiche Frühling." (Bhagavad-gita 10.35)
Kommt der Frühling jetzt doch? In unserem letzten Beitrag hatten wir über den diesjährigen kalten April geklagt, doch heute, am 26.04.2024, kam der Frühling zum Vorschein mit sonnigem Antlitz und relativ milden Temperaturen. Hoffen wir, dass es jetzt mal 'ne Weile frühlingshaft bleibt. Was hat dieses alles mit 'Krishna-Culture' zu tun, wird sich der Leser fragen! Nein, wir sind hier kein Wetterdienst sondern möchten einzelne Punkte der vedischen Tradition erläutern.
Wie Sie aus dem oben zitierten Vers aus der Bhagavad-gita entnehmen können, erklärt Shri Krishna, die Höchste und Urerste Person, dass Er von den Jahreszeiten der Frühling ist. Wie ist das zu verstehen? Hier lösen wir jetzt dieses Rätsel:
Das Schöne am Vorgang des Bhakti-Yoga-Pfades ist, dass uns Shri Krishna Hinweise über Sein Wesen gibt, damit wir über Ihn meditieren können, obwohl wir Ihn noch nicht von Angesicht zu Angesicht sehen. Auf diese Weise können wir unser Bewusstsein Zug um Zug auf die erste Begegnung mit Ihm vorbereiten, die wir als Bhakti-Yogis selbstverständlich anstreben. Ja, wir möchten mit Shri Krishna in dessen urerstem Reich Goloka für immer und ewig in unserer eigenen urersten Form zusammen leben, denn dort ist jeder Schritt ein Tanz und jedes Wort ein Gesang (Brahma-samhita 5.56). Die Meditation über Shri Krishnas Eigenschaften und Sein Reich ist bereits eine sehr hohe Stufe hinsichtlich der Entwicklung von Krishna-Bewusstsein, des höchsten Bewusstseinszustandes, völlig verschieden von und transzendental zur sog. Meditation über das Nichts im ZEN-Buddhismus oder das formlose Brahman, welches die Impersonalisten anstreben.
Überall sehen wir Formen, z. B. beim Spaziergang im Wald und der Natur allgemein:
Bäume, Vögel, Rehe, Hasen, Ameisen, Blumen, Schmetterlinge, Hummeln, Eichhörnchen und vieles mehr; Warum sollten wir über die Leere oder das unpersönliche Brahman meditieren, wenn doch alles voller Form ist. Der Fehler, den die Buddhisten, Monisten und Mayavadis machen liegt darin, dass sie denken, die spirituelle Welt müsse formlos sein, weil die materielle Welt Formen aufweist. Dieses Fehlverständnis finden wir heute bei den meisten derjenigen, die die leidvolle Welt verlassen möchten, um in der Leere oder im Brahman, dem ewigen Licht, Zuflucht zu suchen.
Die richtige und höchste Erkenntnis jedoch ist, dass unsere urerste spirituelle Situation eben voller Glückseligkeit, Schönheit und Freude ist, dass es in unserer urersten wahren Heimat also durchaus wunderbar ist und dort die Formen, die wir in der materiellen Welt sehen, vollkommen frei von Leid, Geburt und Tod in ihrer jeweiligen ursprünglichen Form ewig existieren und sich an den ekstatischen Spielen Shri Krishnas beteiligen bzw. über Ihn und Seine engsten Vertrauten meditieren und dabei in ewiger Ekstase leben.
Aus diesem Grund meditieren die Personalisten über die unzähligen Beschreibungen der spirituellen Welt, die wir dank der außergewöhnlichen Bemühungen des ISKCON-Gründers HDG AC Bhaktivedanta Swami Prabhupada erhalten haben. Beispielsweise offenbart Sich Shri Krishna in der Bhagavad-gita als die Höchste Person und Sein Freund Arjuna sieht Ihn von Angesicht zu Angesicht und verrichtet seinen Dienst als ein Krieger in der größten Schlacht der Menschheitsgeschichte, der Schlacht von Kurukshetra! Wer mehr über unsere wahre Heimat wissen möchte, dem sei geraten, das fünfte Kapitel der Brahma-samhita zu studieren, wie es von HDG Bhaktisiddhanta Sarasvati Thakura in den 30er Jahren des 20. Jahrhunderts in englischer Sprache herausgegeben wurde, bereichert mit seinen asolut fantastischen Erläuterungen zu jedem einzelnen Vers. Die Brahma-samhita ist laut Shri Krishna Chaitanya, dem Krishna-Avatara des Kali-Yuga, der dieses fünfte Kapitel der Brahma-samhita mit einigen Seiner Vertrauten auf einer Pilgerreise durch Südindien Anfang des 16. Jahrhunderts gefunden hat, das kostbarste Juwel für alle Vaishnavas. Darum bieten wir die Ausgabe von HDG Bhaktisiddhanta Sarasvati Thakura in unserem Onlineshop an, in deutscher Sprache wohlgemerkt!
Mit der Brahma-Samhita haben Sie die höchste Meditationsgrundlage, um sich auf die Rückkehr in die spirituelle Welt vorbereiten zu können!!! Die spirituelle Welt ist voller glückseliger Vielfalt, unendlich formenreich, unglaublich ekstatisch und nie langweilig, immer angeregt durch die ekstatischen Spiele Shri Krishnas dort in einer absolut romantischen Umgebung, in der alle das Höchste und ewige Liebespaar Shri Shri Radha-Krishna lobpreisen und an dieser höchsten Romanze dienend teilnehmen! Das haut die Monisten und Mayavadis natürlich vom Hocker, denn diese beneiden Shri Krishna und kommen deshalb auf keinen grünen Zweig, mit ihren Bemühungen, eine ewige Zuflucht im Licht Shri Krishnas, dem Brahman, zu finden. Sie können die Vielfalt in der spirituellen Welt nicht wertschätzen, weil dort die Höchste Persönlichkeit Gottes, Shri Krishna, den Ton angibt, zum Beispiel indem Er auf Seiner transzendentalen Flöte alle Bewohner der spirituellen Welt so verzaubert, dass diese in Ekstase Ströme von Tränen vergießen, in Ekstase erstarren und andere Sympthome ekstatischer Freude manifestieren. Sogar die vom Glück begünstigten Kühe, die von Shri Krishna betreut werden, erstarren beim Flötenspiel Shri Krishnas in Ekstase und vergießen dabei Tränen. Wir können dies alles nicht auf Anhieb verdauen, insbesondere dann, wenn wir auf die Infos über die spirituelle Welt lieber verzichten möchten, um unser tristes Leben in der materiellen Welt möglichst störungsfrei fortsetzen zu können. Mögen wir uns Shri Krishna zuwenden, um in die ewige Glückseligkeit der spirituellen Welt alsbald zurückkehren zu dürfen!!!
Hier noch ein ganz kleiner Einblick in die Brahma-samhita, um Ihr Interesse zu wecken:
"Ich verehre Govinda, den urersten Herrn, den meisterhaften Flötenspieler, dessen Augen den Blütenblättern eines blühenden Lotos gleichen, dessen Haupt von einer Pfauenfeder geschmückt ist, dessen anmutige Gestalt den Farbton blauer Wolken hat und dessen einzigartige Lieblichkeit Millionen von Liebesgöttern betört. Ich verehre Govinda, den urersten Herrn, um dessen Hals eine mit mondenen Pfauenfederaugen behängte Blumenkette schwingt, dessen Hände eine Flöte und Juwelen schmücken, der sich immerfort in Spielen der Liebe vergnügt und dessen anmutige, dreifach geschwungene Shyamasundara-Gestalt ewig sichtbar ist. .... (Brahma-samhita 5.30 ff)
Ich verehre Govinda, den urersten Herrn, der zusammen mit Radha in Seinem persönlichen Reich residiert. Radha, die Seine ekstatische Energie verkörpert, gleicht Seiner spirituellen Gestalt und ist mit 64 Kunstfertigkeiten ausgestattet. Beide sind umgeben von Radhas Vertrauten (den Shakis), die Emanationen Ihrer transzendentalen Gestalt sind und von ewig glückseligem, spirituellem Rasa durchdrungen und belebt werden." (Brahma-samhita 5. 37)
Kurzum: In der spirituellen Welt sind alle in verschiedener individueller Weise, an der ewig glückseligen Romanze zwischen Shri Shri Radha-Krishna beteiligt, viele einfach mittels ewiger Meditation, andere aktiv dienend oder empfangend. Dort ist es übrigens immer frühlingshaft angenehm, während bei uns in Deutschland das Wetter leider entsprechend der gemäßigten Klimazone meist durchwachsen ist und die Sonne viel zu selten dauerhaft scheint.
Bewegen Sie sich gerne in der frühlingshaften Natur und meditieren Sie dabei über die vorher beschriebene Romanze, die auch die Ursache der leider nur zeitweiligen und meist problematischen romantischen Beziehungen in der materiellen Welt ist. Auch der Frühling ist also eine Meditationshilfe für Bhakti-Yogis mit schönen Wäldern, Hainen, saftigen Weidegründen für die Kühe; eingebettet in mildes Klima und völlig frei von Leid; betreut, erhalten und geführt vom Höchsten ewigen Liebespaar Shri Shri Radha-Krishna!
Ihr Diener
Parivadi dasa