"In der materiellen Welt möchte jeder Materialist Glück erlangen und das Leid verringern, und er handelt daher dementsprechend. Im Grunde jedoch ist man nur so lange glücklich, wie man nicht nach Glück strebt; sowie man sich um Glück zu bemühen beginnt, stellen sich Leiden ein." (Shrimad Bhagavatam 7.7.42)
Seit Donnerstag, 08.05.2025, haben die Katholiken ein neues Oberhaupt! Wir wünschen ihm viel spirituelle Stärke, Einsichten und Geschick bei seinen Friedensbemühungen!!! Und wir tuen dies in Anbetracht der Tatsache, dass sowohl die Vaishnava-Theologen als auch die modernen christlichen Theologen propagieren, dass sie nicht nur für ihre eigenen Schäfchen segensreich wirken bzw. wirken möchten. Sowohl der Papst als auch die Vaishnavas verstehen ihr Wirken als Dienst für alle Menschen, also auch für die Angehörigen der jeweils anderen Glaubensrichtungen und Konfessionen! Insofern stimmen wir also mit den Katholiken voll überein. Warum sollen wir uns denn dann überhaupt noch als verschiedene Heilswege identifizieren? Hier einige Gedanken dazu aus vedischer Sicht:
a) Selbst Berge,z. B. das Matterhorn, werden mittels verschiedener Routen erklommen. Wenn wir in den Seilen hängen ist es selbstmörderisch, auch nur an andere Pfade zu denken. Es besteht Absturzgefahr!
b) Auch wenn Phänomene oberflächlich gleich zu sein scheinen gibt es bei näherer Betrachtung doch gewisse Unterschiede:
- Alleine schon die Tatsache, dass es hunderte von katholischen Orden gibt, zeigt uns, dass spirituelle Vielfalt die allgemeine Natur im Kosmos zu sein scheint. Der Höchste Herr liebt es, wenn wir Ihn in verschiedensten Aspekten und Formen auf verschiedene Art und Weise verehren. Darum empfinden Vaishnavas Freude, wenn sie andere Brüder und Schwestern in Gott auf ihre Art im Gottesdienst vertieft sehen.
- Insbesondere wird meist übersehen, dass der Höchste Herr in allen Dingen wirkt und deshalb entsprechend des Bewusstseinszustands des jeweiligen Verehrers auf individuelle Weise verehrt wird. Beispielsweise verehren die Christen den Schöpfer-Gott Lord Brahma, so dass es absolut nachvollziehbar ist, dass sich der jeweilige Papst für das Wohl der gesamten Menschheit verantwortlich zeigt und fühlt. Die Tatsache, dass Lord Brahma der Schöpfer des Universums ist, sollte die Christen nicht zu dem Irrtum verleiten, Gott habe keine anderen Aspekte. Möge der Papst also ruhig die Macht Brahmas auf der Erde repräsentieren. Solange er sich fair gegenüber den Menschen verhält, die den Höchsten Herrn in anderer Art und Weise mit den jeweiligen Verwirklichungen verehren, erweisen wir dem Papst gerne respektvolle Ehrerbietungen. Warum denn nicht? Insbesondere sind wir sehr froh, dass Leo XIV. ein Skeptiker hinsichtlich der gottlosen Woke-Agenda ist. Das stimmt uns sehr zuversichtlich! Die Vaishnavas halten nichts davon, wenn der Mensch grundlegende Schöpfungsprinzipien in Frage stellt und die ganze Weltordnung auf den Kopf stellen möchte, was mehr und mehr zu chaotischen Zuständen bereits geführt hat und weiter führen wird, wenn jetzt nicht stark gegengesteuert wird!. Krishna-Culture steht hier eindeutig auf der Seite des neu gekürten Papstes. Möge der Wille Brahmas - des Schöpfers - der Maßstab für das Leben auf der Erde, ja des gesamten Universums, sein. Je mehr der Autor dieses Beitrags über diese jüngsten Entwicklungen nachdenkt, desto dankbarer fühlt er sich angesichts des neuen Papstes, des amerikanischen Präsidenten und auch der Führer der Weltmächte Putin und Xi. Sie alle scheinen durchaus eine für die Welt positive Agenda zu haben. Hoffentlich bleibt auch der indische Ministerpräsident maßvoll, was die Vergeltungsschläge gegen Pakistan betrifft. Lieber verhandeln als gleich den roten Knopf zu drücken. Wir chanten den Maha-Mantra, um dem Schlimmsten entgegen zu wirken!!!:
Wir werden unserer in der Gaudiya-Vaishnava-Tradition tief verankerten interreligiösen Sicht treu bleiben und wünschen dem Papst zum Schluss nochmals alles Gute!!!
Ja, heute fühlt der Autor dieses Beitrags erstmals eine vorbehaltlose herzliche Zuneigung gegenüber dem Papsttum, nachdem wir jahrzehntelang hauptsächlich nur das Fehlverhalten vieler katholischer Geistlicher herausgestellt haben. Geben wir unserem Weltführer Leo XIV. erst mal die Chance, sich als liebevoller wohlmeinender Hirte zu beweisen. Wir stehen hinter ihm! Ist es denn nicht eine große Errungenschaft, wenn die Welt EINEN Hirten hat, der sich bemüht, den Menschen in ihrer jeweils historischen Situation allgemeine Lebenshilfen aufzuzeigen. Als vedisch Gewaltlose müssen wir jedoch darauf hinweisen, dass auch Tiere fühlende Lebewesen sind. Der neue Papst möge also bitte auch die Tiere in seine Friedensagenda mit einbeziehen.
Solange es Schlachthäuser gibt, wird es auch Schlachtfelder geben schrieb Leo Tolstoj,
als Reaktion hinsichtlich der Schmerzen, die wir den Tieren zufügen. Ein guter Hirte quält die Herden nicht sondern hütet sie so liebevoll wie möglich.