Gedankenunfreiheit

Thema 21/2022

Nachdem wir in Beitrag 16/2022 herausgestellt haben, dass wir hinsichtlich unseres grobstofflichen Körpers niemals von absoluter Freiheit sprechen können wollen wir nun unseren feinstofflichen Körper unter die Lupe nehmen, bestehend aus Geist (= Denken, Fühlen und Wollen), Intelligenz und materiellem (= falsches) Ego.

Das berühmte Volkslied Die Gedanken sind frei proklamiert unsere Gedankenfreiheit. Leider aber ist die Situation in der Matrix eine andere:

sattvam rajas tama iti
gunah prakriti-sambhavah
nibadhnanti maha-baho
dehe dehinam avyayam

"Die materielle Natur besteht aus drei Erscheinungsweisen - Tugend, Leidenschaft und Unwissenheit. Wenn das ewige Lebewesen mit der Natur in Berührung kommt, o starkarmiger Arjuna, wird es durch diese Erscheinungsweisen bedingt." (Bhagavad-gita 14.5)

Damit ist schon einmal klar, dass wir kontinuierlich einer Beeinflussung von Innen und Außen ausgesetzt sind:

Von Außen werden wir täglich von unseren Medien mit Werbung und anderer Propaganda bombardiert. Diese Maniulation ist sehr mächtig hinsichtlich unserer gottgegebenen natürlichen Einsichtsfähigkeit. Von Innen bedrängen uns unsere unersättlichen Verlangen wie Lust, Gier, Zorn, Verrücktheit, Neid etc. Wie kann ein intelligenter Mensch hier noch behaupten, wir seien frei?

Nein, wir sind in dieser Welt hin- und hergerissen zwischen unseren Verlangen und besonders auch den Erwartungen, die an uns gestellt werden. Da rät man uns eindringlich, das Rauchen aufzugeben, jedoch bereits drei Tage, nachdem wir an Silvester die Abstinenz gelobt haben, greifen wir wieder zur Zigarette. Wir haben zuweilen fromme Wünsche, jedoch scheitern wir an unserer bedingten Natur, der eine mehr, der andere weniger:

Wieso können wir beobachten, dass es Kinder gibt, die artig ihren Eltern und Lehrern folgen, während andere undiszipliniert nichts als Ärger verursachen?

Offensichtlich bringen die Kinder ihre Natur aus ihren früheren Leben mit. Unser Charakter ändert sich im Lauf der Zeit entsprechend des Kurses, den wir einschlagen. Mancher gerät auf die schiefe Bahn, während andere glänzende Charaktereigenschaften entwickeln. Was sind diesbezüglich die entscheidenden Faktoren?

Um es kurz zu machen hier der entscheidende Vers aus der Bhagavad-gita (4.11):

ye yatha mam prapadyante
tams tathaiva bhajamy aham
mama vartmanuvartante
manusya partha sarvasah

"Alle belohne ich in dem Maße, wie sie sich Mir ergeben. Jeder folgt Meinem Pfad in jeder Hinsicht, o Sohn Prithas!!!"

Das ist starker Tobak für die Freiheitsfetischisten, denn hier wird von Ergebung (= Hände hoch!) gesprochen. Ja, der Pilot des Segelfliegers genießt größte Freiheit, solange er den Regeln der Flugkunst folgt. Wer alles besser weiss, geht baden. Wer also höheres Wissen akzeptiert und sich nach Kräften bemüht, dementsprechend zu leben, macht Fortschritt hinsichtlich der Freiheit. Zum Beispiel ist es empfehlenswert, auf das Fernsehen zu verzichten, weil die heutige Beeinflussung mittels der Lügenmedien unser geistiges Gleichgewicht nachhaltig stört. Werfen Sie den einäugigen Guru, den Fernsehbildschirm, am besten in den Abfallcontainer. Dort gehört er hin, weil ohnehin fast nur Müll gesendet wird. Befassen Sie sich lieber mit den heiligen Schriften, und gewinnen Sie so Land auf dem Weg in die Freiheit des Lebens mit Gott. Ohne die Sanktion Gottes gibt es keinerlei Spielraum für ein freies Leben. Wenn wir Sklaven unserer Launen sind kann von Freiheit keine Rede sein.

Die Gedanken sind eben nicht frei und kaum jemand kann sie kontrollieren! Sie sind eben da, und wir müssen mit unserem Denken, Fühlen und Wollen tagtäglich leben, wie mit dem sich ständig verändernden Wetter. Unser wahres Ego, die spirituelle Seele, sitzt mitten drin und übt Einfluss auf das innere feinstoffliche Leben aus, indem es sich ergibt oder eben rebelliert. Das wahre Ego ist der entscheidende Lebens- und Freiheitsfaktor. Bei den meisten Menschen ist das wahre Ego von den feinstofflichen Elementen dermaßen verhüllt, dass nur ein winziger Teil der Freiheitsimpulse zum Tragen kommen. Wir sehen also meist den Wald vor lauter Bäumen nicht. Darum üben sich Spiritualisten in Meditation über göttliche Wahrheiten, um den Geist durchlässig zu machen. Besonders empfohlen wird die Mantrameditation, um wieder klare Sicht zu bekommen. Probieren geht über Studieren! Machen Sie sich frei!!!!

Hare Krishna Hare Krishna
Krishna Krishna Hare Hare
Hare Rama Hare Rama
Rama Rama Hare Hare

Ihr Diener

Parivadi dasa