Vom inneren Schweinhund und dessen Ursprung
Thema 23/2015
Ja, es gibt ihn! Er wütet in uns und allen anderen Lebewesen. Der berühmte schweizer Psychoanalytiker C.G. Jung (1875 - 1961 AD) würde ihn einen Archetyp nennen, ein ursprüngliches Wesen, das uns innewohnt und dann mitreißt, wenn wir nichts dagegen unternehmen. Der Schweinehund ist eine Ausgeburt des reinen Materialismus, welcher von Lord Shiva beherrscht wird.
Lord Shiva beherrscht die Materie (Maya) und damit auch den inneren Schweinehund. Er ist kein gewöhnliches Lebewesen sondern der tama-guna-Avatara, der im kosmischen Gefüge sich um die Erscheinungsweise der Unwissenheit kümmert; dafür also zuständig ist. Er selbst ist der größte aller Yogis, weil er eben den Schweinehund völlig unter Kontrolle hat; kein Wunder, denn er ist Gott in der Rolle des materiellen Genießers. Er führt damit die Materialisten an und wird von diesen - zumindest in den eingeweihten Kreisen - als höchster Herr anerkannt. Die Mitglieder des herrschenden materialistischen Adels verehren ihn, um immer mächtiger und einflussreicher zu werden. Dies gelingt ihnen nur, wenn sie sich den Regeln des reinen Materialismus (Satanismus) unterwerfen. Man hört und liest ja heute schon in mainstream-Medien, dass führende Persönlichkeiten des westlichen Materialismus in satanistische Praktiken verwickelt sind; Förderung von Prostitution, Kinderpornografie, Ritualmorde u. a., was den archetypischen Schweinehund so richtig in Fahrt kommen lässt und entsprechend auf die Welt ausstrahlt.
Da erhebt sich in den Tugendwächtern natürlich die Frage, ob denn die Materialisten mit ihrem göttlichen Führer unumschränkte Macht haben, oder ob es noch andere Kräfte gibt. Dazu können wir zur Beruhigung der Gemüter folgendes ausführen:
In unserem Herzen wohnen drei Geschöpfe; der innere Schweinehund, der Tiger der Leidenschaft und der Schwan der Tugend. Unsere Tätigkeiten geben diesen Kräften Futter, je nach ihrer Eigenart. Stacheln wir den Schweinehund an, erregen wir den Tiger in uns oder beflügeln wir den Schwan? Die vedische Offenbarung erklärt bis ins kleinste Detail hinein, welche Tätigkeiten das Futter für die drei Hauptkräfte sind. Beispiele:
Knoblauchkonsum regt den Schweinehund an, während roter Pfeffer die Leidenschaft in Wallung versetzt. Hingegen fördern ausgewogen gewürzte Speisen (unter Verzicht auf unberührbare Dinge wie Fleisch, Alkohol u.a.) die Tugend. Wir verzichten hier auf Details, weil es dazu schon umfangreiche Literatur gibt.
Nun kommen da natürlich weitere Fragen auf:
Warum fördert Gott Selbst den Materialismus und die Leidenschaft? Widerspricht dies nicht dem Wesen Gottes, des Allguten? Dazu mehr in den folgenden Beiträgen.
Heute nur so viel, damit die Spannung aufrecht erhalten bleibt und auch eine gewisse Provokation!
1. Die Lebewesen - also wir - wurden vom Urvater Lord Shiva in den Schoß der göttlichen Urmutter Maya gegeben und entwickeln sich dann in vielfältiger Weise, je nach der jeweiligen individuellen Neigung. Lord Shivas Zuständigkeitsbereich im Kosmos bezieht sich besonders auf das Wesen der Materie, z. B. das Funktionieren von technischen Anordnungen, also auch von Atomkraftwerken, Elektrizitätswerken, kurzum alles, was uns als westliche Errungenschaften so sehr fasziniert, den Eifelturm, die Eisenbahnen, also Dampfmaschinen, dann die Otto- und Dieselmotoren, die Fabriken mit den Sklaven darin. Das sind besondere Felder, die von Lord Shiva verwaltet werden. Die Auswirkungen einer sehr materialistischen Lebensweise sind höllisch. Das wollen die Verfechter - die Götter in weiss - nicht gerne zugeben. Die Menschen leiden in den Krankenhäusern höllische Qualen im Namen der materiellen Wissenschaft, die dort ihre Pharmaprodukte an lebenden Kreaturen erforschen. Das ist so faszinierend und fortschrittlich, oder? Vedisch gesehen schaffen materialistische Lösungen immer mehr Probleme als sie lösen; Stichwort Nebenwirkungen. Das ist ein göttliches Grundprinzip.
2. Der göttliche Shiva steht also an der Spitze der materialistischen Pyramide. Vom inneren Wesen her ist er ein Gottgeweihter - man spricht vom größten Vaishnava - mit einer besonderen Mission. Er führt die Materialisten in die Irre, indem er sie immer mehr auf ihrem Pfad bestärkt; bis sie letztlich an ihrem Größenwahn zugrunde gehen - Mephisto in Goethes Faust ist eine gute Darstellung von Lord Shivas Wirken. Seine bessere Hälfte, Maya, die materielle Energie selbst, ist so kompliziert, dass die Materialisten nie zu einer endgültigen Schlussfolgerung kommen können. Das sieht man zum Beispiel in der Teilchenforschung: Immer neue Teile scheinen auf und passen wieder nicht zu den Postulaten von vor zwei Wochen. Auf diese Weise werden die Materialisten zermürbt, gemahlen wie Korn, bis sie endlich zugeben, dass sie eigentlich gar nichts so recht wissen und erklären können. Viele Wissenschaftler ergeben sich dann auch im Laufe ihres Lebens und werden zu gläubigen religiösen Menschen. Hier sieht man schon, wie die Methode wirkt:
Harte Schläge führen viele auf den rechten Weg. Die Sturen Uneinsichtigen gehen jedoch oft für lange Zeit in der Dunkelheit des Materialismus verloren, wenden sich den Philosophien des Nichts, des Atheismus etc. zu.
3. Lord Shiva führt im Kosmos u. a. Spiele aus, die die Materialisten faszinieren und in ihrem Tun anspornen. Hier ein Auszug aus dem Shrimad Bhagavatam (5.24.17 ff):
"Unterhalb von Atala befindet sich der Planet Vitala, wo Shiva, der als der Herr der Goldminen bekannt ist, mit seinen Begleitern, den Geistern und ähnlichen Lebewesen lebt. Als Stammvater hat Shiva mit Bhavani, der Urmutter, Geschlechtsverkehr, um Lebewesen zu zeugen, und aus der Mischung der von ihnen abgesonderten Sekrete entsteht der Fluss Hataki. Wenn Feuer, das der Wind hoch auflodern lässt, von diesem Fluss trinkt und ihn dann mit einem zischenden Geräusch ausspuckt, erzeugt es Gold, das als Hataka bezeichnet wird. Die Dämonen, die zusammen mit ihren Frauen auf diesem Planeten leben, tragen die verschiedensten, aus diesem Gold hergestellten Schmuckstücke und erfreuen sich so des Lebens."
Shiva ist also der größte und einzig erfolgreiche materielle Genießer, und seine Verehrer eifern ihm nach, können ihm aber eben nicht gleich kommen sondern enden meist in Frustration, begehen Suizid etc.
So, das wars für heute als Einblick in die Vielgestaltigkeit der kosmischen und spirituellen Ordnung.
Ihr Diener
Parivadi dasa
P. S.: Lord Shiva ist in seinem Wirken nicht auf die Verführung der Materialisten begrenzt. Im Gegenteil: Weil er der größte Gottgeweihte ist, hilft er den Transzendentalisten, besonders indem er sie mit ihrer Egozentrik konfrontiert und somit ihre innere Reinigung befördert, wenn wir dem zustimmen und uns entprechend ergeben. In dieser Beitragsreihe geht es uns mehr um seine universale Funktion als tama-guna-Avatara. Die göttlichen Wesen sind in vielfältiger Weise tätig und können nicht mit gewöhnlichen Menschen verglichen werden.
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