Sind wir eigentlich alle mental?
Gaudiya-Vaishnavas zeigen auf, woran wir scheitern
Thema 23/2024
shri bhagavan uvaca
kutas tva kashmalam idam
vishame samupashthitam
anarya-justam asvargyam
akirti-karam arjuna
"Die Höchste Persönlichkeit Gottes sagte: Mein lieber Arjuna, wie konnten diese Unreinheiten über dich kommen? Sie ziemen sich in keiner Weise für einen Menschen, der die höheren Werte des Lebens kennt. Sie führen nicht zu höheren Planeten, sondern zu Schande." (Bhagavad-gita 2.2)
Gaudiya-Vaishnavas gelten als wenig zimperlich, wenn es darum geht, Illusionen oder falsche Vorstellungen zu zerstören. In dem eben zitierten Text der Bhagavad-gita beginnt Shri Krishna Selbst die Illusionen Seines Freundes Arjuna aufzudecken, um ihm zu einem höheren Verständnis der kritischen Situation zu verhelfen, in der sich die Angehörigen und Freunde sowie Arjuna selbst befanden. Arjuna hatte darüber geklagt, dass eine kriegerische Auseinandersetzung mit den feindlich gesinnten Kauravas zu nichts Gutem führen könne und wollte das Schlachtfeld verlassen, um sich dem gewaltlosen Weg der Meditation zu verschreiben. Nachdem Shri Krishna Seinem Freund Arjuna dann die spirituellen und materiellen Hintergründe des Geschehens aufgezeigt hatte, war Arjuna wieder bereit, Seine Pflicht als Krieger zu erfüllen. ***
Ja, wir sind alle mehr oder weniger mental, wenn nicht gar sentimental, weil wir unser Denken, unsere Gefühle und Wahrnehmungen als die höchsten Faktoren unseres Lebens ansehen. Das führt dazu, dass wir selbst aufgrund nichtiger Anlässe miteinander streiten oder uns in endlosen Diskussionen verlieren. Die Menschen sind im allgemeinen auf ihr Hab und Gut sowie ihr Ego fixiert. "Ich und Mein" definieren unser Dasein. Wer diese Dinge gefährdet ist unser Feind wohingegen wer uns schmeichelt oder unseren Besitz mehrt unser Freund ist.
Ja, wir sind alle mehr oder weniger auf der mentalen Ebene gefangen, sorgen uns also insbesondere um den Erhalt unserer jämmerlichen materiellen Existenz, obwohl wir durchschnittlich nur rund 80 Jahre in unserem menschlichen Körper verbringen werden. Unser mentaler Horizont bewegt sich also maximal in einem Bereich von 100 Jahren. Warum also sollten wir klagen? Bald schon wechseln wir unsere Existenzebene. Sofern es um die ukrainischen oder russischen Soldaten geht sind wir, wenn man den offiziellen EU-Wahlergebnissen Glauben schenkt, nicht so feinfühlig, und wir schicken sie gerne in einen frühen Tod. Solange wir also nicht selbst betroffen sind, fällt es uns leicht, Menschenleben zu opfern. Bestes Beispiel hierfür ist Frau Agnes Strack-Zimmermann, die den unmöglichen Sieg über die Russen erzwingen möchte, allerdings ohne selbst das Gewehr zu ergreifen und sich an die Ostfront zu begeben. Solche perversen Heldinnen werden uns ständig vorgeführt. Die Wähler straften die Partei von Frau Strack Zimmermann dann immerin ab; Trotzdem wählen laut Statistik angeblich immer noch rund 5 % der Deutschen die FDP. Im Grunde betteln die unbelehrbaren Menschen darum, dass ihnen eine Bombe auf den Kopf fällt, denn nur mit extra harten Touren kann ihnen ihr mentales Getue ausgetrieben werden. 1943 in Stalingrad war ebenfalls Schluss mit Lustig! Wenn wir in extreme Situationen geraten, hilft uns mentales Klagen nicht weiter. Da muss gehandelt werden.
Einer der Hauptgründe, warum Shri Krishna die Bhagavad-gita sprach, war, dass Er uns aufzeigen will, was Sache ist in unserem materiellen Elend, und Er zeigt uns den Ausweg, nämlich die Rückkehr in unsere ewige spirituelle Heimat. Mittels mentaler Akrobatik erreichen wir dieses Ziel nicht. Nur wenn wir entschlossen unser mentales Spekulieren zähmen und den Weisungen der Gottgeweihten Folge leisten, können wir Fortschritte auf dieser Reise zurück zu Gott erzielen.
Gerade jetzt, wo sich der dritte Weltkrieg doch noch anzubahnen scheint, sollten wir nun intensiver denn je unsere Illusionen aufgeben und den spirituellen Ratschlägen der Weisen für das jetzige Zeitalter folgen, nämlich bei den Heiligen Namen Gottes Zuflucht zu suchen:
Hare Krishna Hare Krishna
Krishna Krishna Hare Hare
Hare Rama Hare Rama
Rama Rama Hare Hare
Krishna-Culture wünscht Ihnen allen einen friedlichen und besinnlichen Sommer, der sich bis jetzt ja kaum entfaltet hat. Ob dieses abnormale Wetter nicht auch eine Folge der düsteren Absichten der Kriegstreiber ist? Wir denken, dass es so ist. Umso mehr sollten wir die Lage ernst nehmen und deutlich für den Frieden eintreten! Lasst uns in diesem Sommer verstärkt für den Frieden und gegen Waffenlieferungen demonstrieren. Das ist unsere Pflicht, wenn wir uns nicht mitschuldig machen wollen. Wer Benzin ins Feuer gießt kann dieses niemals löschen!!!
Ihr Diener
Parivadi dasa
*** Wichtig hinsichtlich des Dialogs zwischen Arjuna und Shri Krishna gilt es zu verstehen, dass Arjuna nicht etwa ein feiger Mensch war, der hier belehrt wurde. Nein, Shri Krishna hat das Geschehen so arrangiert, dass Arjuna scheinbare Schwächen zeigte. Andernfalls wäre der Dialog, also die Bhagavad-gita, nicht zustande gekommen, und wir könnten unsere Lehren nicht aus ihr ziehen. In Wahrheit war Arjuna einer der mutigsten Krieger seiner Zeit und als der beste Bogenschütze berühmt geworden, bevor er mit Shri Krishna zusammen, der als sein Wagenlenker fungierte, in die Schlacht von Kurukshetra zog. Außerdem war Arjuna als Krieger wohl bewandert in Moral, Ethik und Religion. Wir können uns nicht im geringsten mit Arjuna messen, weil wir im Verlauf des Kali-Yuga degeneriert sind zu Zwergen im Vergleich mit Arjuna, der - glaubt man den Schriften - ungefähr vier Meter groß gewesen ist. Aber auf die körperliche Größe kommt es ja nun wirklich nicht an; Nein, Arjuna war uns besonders charakterlich haushoch überlegen. Im übrigen hat Shrila Prabhupada das Mitleid Arjunas mit den Soldaten, die ja zuhauf in der Schlacht sterben und leiden würden als etwas Gutes bezeichnet. Shrila Prabhupada schreibt:
"Während Arjuna seinen Blick über die Feinde gleiten ließ, stand er aufrecht auf dem Streitwagen, doch nun wurde er von solchem Schmerz überwältigt, dass er sich wieder niedersetzte und Bogen und Pfeile beiseite legte. Ein solch gütiger und weichherziger Mensch, der sich im hingebungsvollen Dienst des Herrn betätigt, ist geeignet, Wissen über das Selbst zu empfangen." (Erläuterung zu Vers 1.46)
Hier hebt Shrila Prabhupada hervor, dass Mitleid eben eine gute Eigenschaft eines Gottgeweihten ist, und wir sollten beim Studium der Bhagavad-gita nie so überheblich sein, uns dem Arjuna überlegen zu dünken. Vor Arjuna, dem reinen Geweihten und vertrauten Freund von Shri Krishna sind wir Winzlinge, die aufgefordert sind, den Dialog der Bhagavad-gita zu studieren, um zu lernen, was unsere Pflicht ist und wie wir unsere Lebensmission erfolgreich zum Abschluss bringen können.
Fazit: Die scheinbare Schwäche Arjunas wurde vom Höchsten arrangiert, damit es zur Verkündung der Bhagavad-gita vor der Schlacht auf dem Schlachtfeld von Kurukshetra kommen konnte.
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