Leidenschaft schafft Leid
Thema 24/2015
Ja, in den Veden wird sehr eingehend über das leidvolle Wesen der materiellen Existenz geschrieben:
a-brahma-bhuvanal lokah
punar avartino 'rjuna
na upetya tu kaunteya
punar janma na vidyate
"Alle Planeten in der materiellen Welt - vom höchsten bis hinab zum niedrigsten - sind Orte des Leids, an denen sich Geburt und Tod wiederholen. Wer aber in Mein Reich gelangt, o Sohn Kunitis, wird niemals wieder geboren." (Bhagavad-gita 8.16)
Im letzten Beitrag haben wir von Materialisten berichtet, die nichts davon hören wollen, was sich jenseits des mechanistischen Weltverständnisses bewegt. Sie möchten auf Teufel komm raus weltlich genießen und dabei nicht gestört werden. Sie versuchen,
a) die Unsterblichkeit ihrer materiellen Existenz zu erreichen, insbesondere mittels der Versprechungen der Gen-Technik. Viele lassen sich einfrieren und hoffen, zum Zeitpunkt des Auftauens würden sie medizinisch so versorgt, dass sie ewig lebten.
b) andere Lebewesen einzudämmen (z. B. in Reservate sperren) oder sie gleich umzubringen, denn diese Leute fürchten um ihren Luxus, wenn so viele Asylanten, arme Schlucker u.ä. ihnen zu Leibe rücken. Beispielsweise maßt sich ein gewisser Herr Bill Gates an, uns als nutzlose Esser zu bezeichnen, die hier ihre Zeit absitzen.
c) sich in ihren Villen zu verschanzen und von dort aus mit ihren Kommandozentralen die Welt zu ordnen, indem sie ihre Milliarden hin- und herschieben.
Solche Materialisten können natürlich nicht glücklich sein oder werden, weil ihr Bewusstsein höchst ungöttlich und beschränkt ist. Sie bewegen sich in der Erscheinungsweise der Unwissenheit vermischt mit dämonischer Leidenschaft; Ohne Leidenschaft könnten sie ja ihre unschönen Ziele nicht verfolgen. Dämonische Leidenschaft schafft viel Leid, für alle Beteiligten.
Es wäre gut für sie, sich mit dem Schöpfungsplan auseinanderzusetzen, der von Lord Brahma umgesetzt wird, ob es diese Egozentriker wollen oder nicht; sie werden teilen müssen, oder es wird ihnen alles genommen werden. Lord Brahma kann mit seiner königlichen kosmischen Gewalt die Welt umgestalten, auch wenn dies für einige ein schmerzhafter Prozess sein wird.
Jesus, ein Brahma-Avatara, predigte u. a.:
"Selig die Barmherzigen/denn sie werden Erbarmen finden"
"Selig, die keine Gewalt anwenden/denn sie werden das Land erben".
Diese Aussagen des wohl in unseren Breiten bekanntesten Propheten zeigen in eine der materialistischen Gesinnung völlig entgegengesetzte Richtung. Es geht Brahma um ein gottesbewusstes Leben, welches die Welt in eine paradiesische Schwingung versetzen würde. Ein König muss manchmal mit Härte und Gewalt durchgreifen, um üble Elemente zu neutralisieren. Diese gestalterischen Akte erfordern einen Antrieb, nämlich eine göttliche Leidenschaft, die sich manchmal als sog. heiliger Zorn manifestiert. Könige werden daher in Indien als maharajas bezeichnet, weil sie die nötige Leidenschaft besitzen, um ein Staatswesen ordnen zu können (raja = Leidenschaft). Weicheier können gegen Verbrecher, z.B. kriminelle Banker und dergleichen, nichts ausrichten.
An dieser Stelle kann man schon mal festhalten, dass der leidenschaftliche Antrieb, den wir individuell unterschiedlich stark verspüren, in gute Bahnen gelenkt werden kann. Wir können die Leidenschaft also für die höhere Sache nutzen und somit die Leiden sogar abschwächen. So handeln wir intelligent und effektiv. Wir können und sollten die Leidenschaft nicht künstlich abtöten, sondern sie für höhere Zwecke arbeiten lassen.
Wenn wir dies gezielt tun, befinden wir uns im Bereich echter Religion (Yoga). Lord Brahma, der Führer der Leidenschaft, fördert im Kosmos diejenigen, die sich nach Kräften bemühen, diesen frommen Pfad zu gehen, ob im Namen der christlichen, muslimischen oder jüdischen Konfession. Lord Brahma leitet die mittlere Kraft, die Leidenschaft, die zu einem gewissen Grad jedes Lebewesen zu Taten antreibt. Ohne Leidenschaft würden wir nur untätig herum vegetieren, frustriert und jeder Hoffnung beraubt, also in reiner Unwissenheit, als Blueser, Penner oder andere Lebenskünstler.
Da könnte man nun sagen, dass doch die Heiligen oft in ihren Zellen, Hütten oder Höhlen auch nur herum sitzen und nichts tun. Diesen Punkt klären wir im nächsten Beitrag, der die Rätsel dieser scheinbar widersprüchlichen kosmischen Lenkung auflöst.
Ihr Diener
Parivadi das
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