Was ist transzendental ?
Thema 29/2003
Shrila Prabhupada gibt in der Erläuterung zu Vers 5 des 16. Kapitels der Bhagavad-gita eine erstaunliche Definition des Wortes "transzendental". Er sagt dort:
"Jeder,
der die regulierenden Prinzipien befolgt, die für seine jeweilige
Stellung gelten, befindet sich auf der transzendentalen Ebene."
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Er bringt damit zum Ausdruck, dass jeder, in welcher
Stellung er sich auch befinden, welche Fähigkeiten er auch haben
oder welche Intelligenz er auch haben mag, die Möglichkeit hat,
sich zu erheben, indem er sich in einer bestimmten Weise verhält.
Damit widerspricht er erfreulicherweise deutlich denjenigen, die
mit ewiger Verdammnis drohen oder die bestimmte Personen vom spirituellen
Fortschritt ausschließen wollen. Shrila Prabhupada´s Vision der
Respiritualisierung der Menschheit ist sehr umfassend.
Es ist nun natürlich nicht immer einfach herauszufinden, welche
Prinzipien für den einen oder anderen glückverheißend
sind. Für den westlichen modernen Menschen lässt sich
jedoch eine Grundrichtung ausmachen, die man in etwa wie folgt darstellen
kann:
1. Einsicht über die Abhängigkeit von Gott
Shrila Prabhupada hat dieses Prinzip sehr stark hervorgehoben. Das
moderne Prinzip der Machbarkeit führt die Menschheit in eine Sackgasse,
da es auf einem Irrtum beruht. Jedes Lebewesen ist in jedem Bruchteil
einer Sekunde auf die Barmherzigkeit Gottes angewiesen. Nichts -
aber auch gar nichts - funktioniert, wenn die Überseele - der Paramatma
- oder Shri Krishna nicht die Sanktion dazu geben:
"Der
Ort der Handlung (der Körper), der Ausführende, die verschiedenen
Sinne, die vielen verschiedenen Arten von Bemühungen und letztlich
die Überseele - dies sind die fünf Faktoren einer Handlung.
Jede richtige oder falsche Handlung, die ein Mensch mit Körper,
Geist oder Worten ausführt, wird von diesen fünf Faktoren
verursacht. Daher ist jemand, der sich für den alleinigen
Handelnden hält und diese fünf Faktoren nicht in Betracht
zieht, gewiß nicht sehr intelligent und kann die Dinge nicht
so sehen, wie sie sind." (Bhagavad-gita 18.14 bis 18.16) |
Wer versteht, dass das Lebewesen zwar einen
Impuls in Form eines Wunsches äußert, jedoch daraufhin der gesamte
Ablauf der Wunscherfüllung von Gott abhängt, sieht die Welt in einem
völlig anderen Licht als der Materialist.
2. Mitleid mit den Lebewesen
Diese Eigenschaft sollte ein jeder kultivieren. Zum Beispiel kann
man mehr und mehr auf Produkte aus dem Schlachthaus verzichten.
3. Hingebungsvoller Dienst
Im zwölften Kapitel der Bhagavad-gita zeigt Shri Krishna ein weites
Spektrum auf, wie sich das Lebewesen in verschieden starker Intensität
zum hingebungsvollen Dienst aufschwingen kann, dem höchsten Ziel des
Lebens. Gerade auch in den Kommentaren zu diesen Versen erkennt man
Shrila Prabhupadas weite Sicht und Vision. Als Abschlussbeispiel möge
hier ein Teil der Erläuterung zu Vers 10 des 12. Kapitels der Bhagavad-gita
angeführt werden:
"Selbst jemand, der nicht imstande ist, die Vorgänge des bhakti-yoga unter der Anleitung eines spirituellen Meisters auszuüben, kann auf die Stufe der Vollkommenheit erhoben werden, wenn er für den Höchsten Herrn arbeitet. ... Selbst wenn man also nicht direkt die Prinzipien des bhakti-yoga ausüben kann, kann man versuchen, die Gottgeweihten in ihrer Mission zu unterstützen. ... Dieser freiwillige Dienst für die Mission des Krishna-Bewusstseins wird einem helfen, seine Liebe zu Gott zu entwickeln, wodurch man die Vollkommenheit erreicht."
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Und weiter kommentiert Shrila Prabhupada zu
Vers 11:
"Es kann sein, dass man aus gesellschaftlichen, familiären oder religiösen Erwägungen oder aus anderen Hinderungsgründen nicht einmal imstande ist, mit den Tätigkeiten des Krishna-Bewusstseins zu sympathisieren. Wenn man sich direkt den Tätigkeiten des Krishna-Bewußtseins anschließt, könnten Familienangehörige Einwände erheben, oder es könnten viele andere Schwierigkeiten auftreten. Einem Menschen, der vor diesem Problem steht, wird geraten, die angehäuften Ergebnisse seiner Arbeit für einen guten Zweck zu spenden. ... So gesehen, können auch sozialer Dienst, Dienst an der Gemeinde, an der Nation ...usw. annehmbar sein." |
Ein Studium des 12. Kapitels der Bhagavad-gita
ist jedem zu empfehlen, der einen sicheren Platz im Weltgefüge
sucht! Ihr Diener
Parivadi dasa
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