Maß halten - Das Gebot der Gebote

Thema 30/2023

Wie wir bereits in unserem letzten Beitrag herausgestellt haben, ist es gerade beim Gebrauch von künstlicher Intelligenz (kI) wichtig, Maß zu halten, um nicht Sklave der kI-Bestien zu werden. Maß halten wird von allen gottzugewandten Lehrern empfohlen, je nach kultureller Prägung im einzelnen natürlich. Nur Satanisten folgen dem Gebot, maßlos zu genießen, um wie Gott Selbst zu werden, enden aber meist im Sumpf von Sucht, Abhängigkeit und Verrücktheit und fliehen dann in ihrer Verzweiflung nicht selten in den Suizid. Mancher mag sich wundern, dass wir hier so einen Wirbel um alltägliche Angelegenheiten machen. Ihnen muss gesagt werden, dass selbst die Höchste Persönlichkeit Gottes, Shri Krishna, in Seiner Bhagavad-Gita dem Arjuna solche Dinge ans Herz legt:

naty-asnatas tu yogo 'sti
na chaikantam anasnatah
na chati-svapna-silasya

jagrato naiva charjuna

"O Arjuna, es ist nicht möglich, ein yogi zu werden, wenn man zuviel isst oder zuwenig isst, wenn man zuviel schläft oder zuwenig schläft." (Bhagavad-gita 6.16)

und weiter im Text der Bhagavad-gita:

"Wer in seinen Gewohnheiten des Essens, Schlafens, Entspannens und Arbeitens maßvoll ist, kann alle materiellen Leiden lindern, indem er das yoga-System praktiziert." (6.17)

Wer jetzt gähnt hat den Schuss nicht gehört! Wenn Shri Krishna auf unsere Lebensgewohnheiten Selbst in der Bhagavad-gita eingeht, müssen wir diese Ratschläge der Mäßigung als zentrale Gebote ansehen! Warum?

Im sechsten Kapitel der Bhagavad-gita geht es schwerpunktmäßig um Yoga, also um Körperbeherrschung. Es ist also nur selbstverständlich, dass das Maß halten gerade hier angesprochen wird, denn der Yogi ist darauf aus, den Geist zu befrieden und zu beruhigen, um eine klarere Innenschau zu erreichen. Jedoch ist auch ein allgemein nachhaltig erfülltes Leben voller Freude nur möglich, wenn wir ausgeglichen sind und unser Leben sorgfältig und bedacht gestalten, ähnlich wie ein guter Koch, der die Gewürze im richtigen Maße verwendet, um wohlschmeckende Speisen zuzubereiten. Wahre Spiritualisten sind mithin echte Lebenskünstler und nicht unbedingt Kostverächter!

Aber gerade diejenigen, die die Innenschau zum zentralen Ziel ihres Lebens machen möchten, kommen nicht darum herum, maßvoll zu leben, also Unmäßigkeit zu vermeiden! Wir können nur dann den Grund eines Gewässers sehen, wenn das Wasser ruht. In aufgepeitschtem Wasser sehen wir gar nichts! In ähnlicher Weise können wir die Seele und die Überseele - den Paramatma - in unseren Herzen nur finden, wenn wir von Frieden erfüllt sind. Und im Laufe einer erfolgreichen Innenschau entdecken wir dort sogar das urerste spirituelle Reich mit den dort situierten ewig Glücklichen sowie unsere eigene ewige urerste Form. Das jedenfalls sagen uns die großen Lehrer der Gaudiya-Vaishnava-Tradition und natürlich auch HDG AC Bhaktivedanta Swami Prabhupada, der mit seiner Literatur alle wichtigen Lehren und Verwirklichungen der großen Vaishnava-Gelehrten überbringt, in einer Art und Weise, die für uns sehr bedingte Zeitgenossen gut verträglich ist. Wer in großem Vertrauen darauf, ein ewiger Bewohner der spirituellen Welt zu sein, verscheidet hat große Chancen, in seine (ihre) ursprüngliche Position wieder aufgenommen zu werden!

Wir wünschen Ihnen dies!

Ihr Diener

Parivadi dasa