"In der neunzehnten und zwanzigsten Inkarnation erschien der Herr persönlich als Shri Balarama und Shri Krishna in der Familie Vrishnis (Yadu-Dynastie) und befreite die Welt von ihrer Last" (Shrimad Bhagavatam 1.3.23).
Heute, am 19.08.2024, feiern die Vaishnavas, also u. a. auch die Angehörigen der Hare-Krishna-Bewegung, den Erscheinungstag Lord Balaramas. Er wurde von Seiner Mutter Rohini um die Mittagszeit zur Welt gebracht. Jetzt ist es bereits 14:30 Uhr, und wir wollen noch einige Informationen über Lord Balarama in unsere Tastatur drücken.
Also einfach mal ein Brainstorm mit gesicherten Aussagen des Vaishnavatums:
1. Nach der Sytstematik des ersten Cantos des Bhagavat Purana ist Lord Balarama die neunzehnte Inkarnation des Höchsten Herrn (s. Shrimad Bhagavatam 1.3.23), während der Vaishnava-Poet Jayadeva Ihn in der achten Strophe (von insgesamt 10 Strophen) seines Liedes Dasavatara-stotra besingt. Lassen Sie sich durch die verschiedenen Aufzählungsschemas nicht verwirren. Zum Beispiel könnte der Autor ein Pamphleth veröffentlichen mit dem Titel "Die vier Avataras mit einer Tierform":
1. Lord Varahadeva (Die Eber-Inkarnation Shri Vishnus)
2. Lord Matsya (Fischinkarnation Shri Vishnus)
3. Lord Kurma (Die Schildkröteninkarnation Shri Vishnus)
4. Lord Nrisimhadeva (Die Halb-Mensch-Halb-Löwen- Inkarnation Shri Vishnus)
So eine Aufzählung wäre durchaus richtig und stünde nicht im Widerspruch zu anderen Listen. So viel zu unnötigen Streitereien hinsichtlich der Inkarnations-Nummer. Wir beteiligen uns nicht an solchen Meinungsverschiedenheiten, weil sie durchaus unnötig sind und jede Liste ihre spezifische individuelle Berechtigung hat.
2. Lord Balarama entstammt der siebten Schwangerschaft von Devaki, als diese zusammen mit ihrem Ehemann Vasudeva in einem Kerker in Mathura leben musste, weil ihr dämonischer Bruder von einer himmlischen Stimme gewarnt worden war, das achte Kind seiner Schwester Devaki werde ihn - Kamsa - töten. Kamsa zögerte nicht und sperrte seine Schwester Devaki zusammen mit ihrem Ehemann Vasudeva in einen Kerker der Hauptstadt des Königreichs Mathura, um zu überwachen, welche Kinder aus der Ehe seiner Schwester mit Vasudeva geboren werden würden; mit anderen Worten: Er wollte zumindest das achte Kind töten, bevor es Kamsa töten würde. Aber Kamsa begnügte sich trotzdem nicht damit, sondern tötete dann ein Kind nach dem anderen. Jedoch scheiterte er auf spektakuläre Weise: Es gelang ihm nicht, das siebte und achte Kind aus der Ehe seiner Schwester mit Vasudeva zu töten, weil der Höchste Herr direkt eingriff und sowohl das siebte als auch das achte Kind an sichere Orte verbrachte bzw. verbringen ließ. Das siebte Kind wurde aus dem Mutterleib Devakis entnommen und in den Mutterleib von Rohini, einer weiteren Frau von Vasudeva, gebracht, als diese gerade ein Mädchen erwartete. Das Mädchen im Mutterleib Rohinis wurde also durch Lord Balarama ersetzt, also ausgetauscht. Das Mädchen hingegen wurde in den Mutterleib Devakis eingepflanzt und bald darauf zur Welt gebracht. Kamsa wollte nun dieses Mädchen umbringen als es schließlich aus dem Schoss von Devaki geboren wurde, jedoch entschlüpfte es seinen mörderischen Händen, bewegte sich nach oben und offenbarte sich als die höchste göttliche Energie Yogamaya *****, die mit mechanischen Mitteln nicht angegriffen werden kann. Yogamaya versetzte den Mörder von sechs Babies seiner Schwester in Panik. Kamsa ahnte, welche Stunde es geschlagen hatte, bekam jedoch keine Wende hinsichtlich seines mörderischen Regierungsstils hin, sondern setzte diesen mit immer abscheulicheren Mitteln fort, bis er letztlich von Shri Krishna aus dem Weg geräumt wurde.
3. Ananta oder Sesha ist der Ursprung der Kraft, die alle Planeten in der Schwebe hält . In der materiellen Welt wird diese erhaltende Kraft als das Gesetz der Schwerkraft bezeichnet, doch in Wirklichkeit ist es die Wirkung der Energie Sankarshanas. Balarama, Sankarshana , ist der Ursprung der spirituellen Kraft, der ursprüngliche spirituelle Meister. Mithin ist Lord Baladeva der mächtigste Aspekt der Höchsten Persönlichkeit Gottes, der nicht nur die spirituelle Welt manifestiert, also die unendlich vielen spirituellen Planeten mit allem, was dazu gehört, sondern auch die kosmischen Manifestationen. Lord Balarama ist also die Schwerkraft, die die Himmelskörper richtig anordnet, also die kosmische Ordnung aufrecht erhält.
4. Lord Balarama ist der stärkste, einfallsreichste, umsichtigste, innovativste und attraktivste Diener der Höchsten Persönlichkeit Gottes, Shri Krishna, ist Er doch die erste vollständige Erweiterung Shri Krishnas und erscheint deshalb gerne als der ältere Bruder Shri Krishnas in Vrindavana, im jetzigen Kalpa ****** erschien Er genau sieben Tage vor Shri Krishna, weswegen wir Janmastami, den Geburtstag Shri Krishnas, dieses Jahr richtigerweise also am 26.08.2024 feiern. Während Shri Krishna um Mitternacht erschien, kam Lord Balarama um die Mittagszeit zur Welt. Er ist darum so hell wie der Rahm auf der Milch, während Shri Krishna schwarz wie die Nacht ist. Jeder Vaishnava hat seine individuellen Vorlieben: Während die einen Shri Krishna voll ergeben sind, fühlen sich andere Vaishnavas mehr vom rahmfarbenen Lord Balarama angezogen. Die Vaishnavas üben totale Glaubensfreiheit und akzeptieren die Vorlieben ihrer Gottbrüder und Gottschwestern. Parivadi dasa ist übrigens von seinem spirituellen Namen aus betrachtet ein Diener Lord Balaramas, denn Parivadi ist einer von unzähligen Namen von Lord Balarama mit der Bedeutung, dass Er die Erscheinung von Lord Krishna dienend unterstützt. "Pari" bedeutet in etwa "gleichartig". Parivadi wird von den Vaishnavas etwa wie folgt übersetzt: Balarama ist Shri Krishna fast in allen Merkmalen gleich. Der einzige Unterschied zwischen Shri Krishna und Lord Balarama ist die Körpertönung. Lord Balarama ist hell wie der Rahm auf der Milch, während Shri Krishna in Seiner Ausstrahlung einer frisch aufziehenden bläulichen Regenwolke gleicht. Er ist also nicht schwarz, wie manche Darstellung von Shri Krishna vermuten lässt. Die schwarzen Bildgestalten von Shri Krishna haben eine esoterische Bedeutung, deren Tiefe sich dem Autor leider nicht erschließen möchte,. Dafür bitten wir Sie um Ihre Nachsicht. Die Beiden ergänzen sich jedenfalls in vollkommener Weise und begleiten einander auf all Ihren Wegen (vadi bedeutet Weg). Kurzum bedeutet Parivadi also "der Wegbegleiter" oder Partner. Der bayerische Begriff Spezl oder Spezi trifft die Wortbedeutung von Parivadi exakt; Entschuldigen Sie bitte, dass uns gerade nur ein bayerischer Begriff zur Charakterisierung von Lord Balarama eingefallen ist; warum nicht? Sowohl Shri Krishna als auch Lord Balarama verstehen alle Sprachen, sogar die der Tiere und natürlich auch Mundarten. Haben Sie also keine unangebrachte Scheu bei der Meditation über Lord Balarama. Er versteht Sie besser als Sie es selbst tun!!! Der Vollständigkeit halber sei noch betont, dass der Zusatz "dasa" als zweiter Bestandteil eines Vaishnava-Namens niemals unterdrückt werden darf, denn Parivadi dasa ist ja eben ein Diener (dasa = Diener) von Parivadi, also nicht Parivadi bzw. Balarama Selbst. So etwas zu denken wäre pure Blasphemie. Der Autor dieses Beitrags versteht sich also als ein Diener von Lord Balarama!!! Und wir bitten Lord Balarama, diesen Beitrag als Geburtstagsgeschenk zu akzeptieren! bzw. uns zu korrigieren, wenn wir uns in irgend einem Punkt geirrt haben sollten. Na ja, wir haben ehrlich gesagt heute, am 23.08.2024, bereits rund die 10. Korrektur vorgenommen. Wir entdecken die Fehler meistens beim Korrektur-Lesen, welches wir selbst vornehmen, weil uns der geeignete Partner dazu fehlt. So verbringen wir eben unsere Zeit im Ruhestand.
5. Es gibt drei zentral wichtige RAM *-Inkarnationen von Shri Krishna, nämlich
5.1. Lord Ramachandra
Lord Ramachandra erschien im alten bzw. vedischen Indien im Dvapara-Yuga, also vor rund einer Million Jahren. Es gibt über Lord Ramachandra eines der beliebtesten, umfangreichsten und detailreichsten Epen neben dem Mahabharata, nämlich das Ramayana, in welchem das Erscheinen, die Mission und die Taten von Lord Ramachandra detailliert beschrieben werden.
5.2. Lord Parashurama
Lord Parashurama wird im Shrimad Bhagavatam wie folgt beschrieben (1.3. 20):
"In der sechzehnten Inkarnation Gottes vernichtete der Herr die verwaltende Klasse einundzwanzigmal, weil Er zornig auf sie war, weil sie sich gegen die Brahmanen auflehnten.
Erläuterung von HDG AC Bhaktivedanta Swami Prabhupada:
"Von den Kshatriyas *** wird erwartet, dass sie den Planeten unter der Anleitung der Brahmanen ** regieren, die den Herrschern entsprechend der Richtlinien der Bücher offenbarten Wissens Unterweisungen **** geben. Die Herrscher führen die Verwaltung nach diesen Anordnungen durch. Wann immer die kshatriyas den Anordnungen der gelehrten und intelligenten Brahmanen gegenüber unfolgsam sind, werden die Verwalter gewaltsam ihrer Ämter enthoben, und es werden Vorbereitungen für eine bessere Verwaltung getroffen.
5.3. Lord Balarama
In der neunzehnten Inkarnation (entsprechend der Lesart des dritten Kapitels des ersten Cantos des Shrimad Bhagavatam) erscheint der Höchste Herr als starker (Bala bedeutet stark!) älterer Bruder von Shri Krishna, dessen Spiele Er dienend unterstützt.
Ihr Diener
Parivadi dasa
* Ram bedeutet spirituelle ekstatische Freude; also erzeugt das Studium der Spiele der RAM-Inkarnationen spirituelle Freude in unseren Herzen.
** Brahmanen sind in der vedischen Gesellschaft die bedeutendste soziale Schicht, weil sie in den Schriften bewandert sind und ein entsagtes Leben einem Leben in Luxus vorziehen. Sie sind mithin die Vorbilder für die anderen. Sie führen die Gesellschaft, indem sie als Vorbilder die anderen anspornen, sich entsprechend zu entwickeln.
*** Als Kshatriyas werden in der vedischen Gesellschaft die Exekutiv-Kräfte bezeichnet, also insbesondere Regierung, Militär und Polizei:
**** Die Brahmanen leiten die verwaltende Klasse mittels des Wissens, welches die Brahmanen den offenbarten Schriften entnehmen. Die Brahmanen können insofern mit den Schriftgelehrten verglichen werden, wie sie im Alten Testament der Bibel beschrieben werden.
***** Yogamaya ist die weibliche Kraft des Höchsten Herrn, die die vertraulichsten Aktivitäten, z. B. auch das Liebesleben, von Shri Krishna arrangiert, indem Sie sogar Shri Krishna bezaubert und zuweilen verliebt macht. Der Bhagavatam-Student möge bitte Yogamaya niemals mit der materialistischen Maya verwechseln, die auf uns einwirkt bzw. uns verführt oder in die Irre führt, während wir im materiellen Kosmos leben und uns ständig verirren bzw. uns zu unguten Entscheidungen bewegt etc. Diese landläufig bekannte Maya gehört heutzutage bereits zum Wortschatz der Menschen im allgemeinen. Man (sie) sagt gerne: Der (die) ist in maya, um auszudrücken, dass jemand von den niederen Vorspiegelungen der materiellen Welt fehlgeleitet wird. Maya ist in Wahrheit eine Erweiterung der Yogamaya; dies führt jetzt jedoch zu weit. Nur soviel: Maya offenbart sich meist als bessere Hälfte von Lord Shiva, dem dunklen Herrn der niederen Erscheinungsweisen der materiellen Natur, während sich Yogamaya idR als bessere Hälfte von Lord Vishnu offenbart.
Wer in Maya ist geht beispielsweise an die Börse, um zu versuchen, sein Vermögen zu mehren (durch Aktienver- oder ankäufe), oder er (sie) vernachlässigt seine (ihre) Ehepflichten, um mehr Energie bei der Partnersuche freizusetzen, mit anderen Worten, wer in Maya ist geht oft fremd, während Treue ein Merkmal eines Menschen ist, der gottgefällig lebt oder leben möchte. Wer Drogen nimmt begibt sich absichtlich in die Illusion der Maya und möge sich nicht wundern, wenn er (sie) auf die schiefe Bahn gerät. Wer Fleisch bzw. andere unerwünschte Nahrungsmittel isst, lädt sich unnötig das Karma auf, welches aufgrund des Leids der Tiere entsteht, wenn diese abgeschlachtet oder sogar lebend verzehrt werden.
****** Der Tag Brahmas wird als Kalpa bezeichnet. An jedem Tag Brahmas erscheint auch Lord Balarama. Ein Tag Brahmas dauert immerhin 4,32 Milliarden Jahre. Wer diese Dinge genau wissen möchte studiere bitte das Buch Gott und die Götter von Armin Risi.