Gesundheitsreform
Thema 36/2004
Folgender interessanter Aspekt altindischer Kultur sollte unseren Politikern zu denken geben:
Ärzten wurde ein königlicher Lebensstandard gewährt, wenn in ihrem Bezirk keine oder kaum Kranke anwesend waren. Wenn es viele Kranke gab, musste ein Arzt mit dem notwendigsten auskommen; heute würde man sagen, er wurde auf das Sozialhilfeniveau beschränkt.
Heute ist es genau umgekehrt: Je mehr Kranke im Einzugsbereich des Arztes leben, desto besser geht es ihm.
Bei der Reform des Gesundheitswesens sollten solche Gesichtspunkte nicht außer Acht gelassen werden. Ärzte sollten dafür sorgen, dass Menschen gesund sind und bleiben. Heute jedoch können weder die Pharmaindustrie noch die von ihr abhängigen Ärzte ein Interesse an wirklich durchdringender Volksgesundheit haben, da es hauptsächlich um Entlohnung nach Absatz von Medikamenten und Behandlungen geht, nicht darum, ob tatsächlich ein nachhaltiger Erfolg erzielt wird.
Manchmal könnte man wirklich glauben, man lebe in einer verkehrten Welt.
Ihr Diener
Parivadi dasa |