"Nach menschlicher Zeitrechnung ergeben eintausend Zeitalter zusammengenommen die Dauer eines Tages im Leben Brahmas. Und ebenso lange währt seine Nacht." (Bhagavad-gita 8.17)
Was erfahren wir hier im einzelnen? (Analyse von Parivadi dasa)
1. Wer ist eigentlich Brahma?
Wörtlich übersetzt bedeutet Brahma Der Intelligente. Es ist der Schöpfer eines Universums, ein hoher Diener der Höchsten Persönlichkeit Gottes! Es gibt neben unserem Brahma noch unzählige andere Brahmas, die jeweils ihr Universum schaffen und verwalten. Die Lebensdauer eines Brahmas entspricht der Dauer seines jeweiligen Universums, eine gigantische Zeitspanne von rund 311 Billionen Jahren.
2. Vedische Zeitspannen (Grundlagen)
Die kürzeste vedische Zeitspanne ist der elfte Teil einer Sekunde (lava matra).
Dann gibt es genau wie wir es kennen Stunden, Tage, Monate, Jahre.
Es folgen dann folgende kosmische Zeitintervalle:
- Als Kalpa wird ein Tag im Leben Brahmas bezeichnet. Das sind 1000 Maha-Yugas. Ein Maha-Yuga besteht aus den vier Yugas, bestehend jeweils aus dem Satya-Yuga (1.728.000 Jahre), dem Treta-Yuga (1.296.000 Jahre), dem Dvapara-Yuga (864.000 Jahre) und dem Kali-Yuga (432.000 Jahre). Zusammen dauert das Maha-Yuga also 4,32 Millionen Jahre. Der Tag Brahmas dauert also 1000 x 4,32 Millionen Jahre = 4,32 Milliarden Jahre.
Es ist interessant, dass während nur eines Tages Brahmas die Menschheit 14 Mal manifestiert wird und zwar vom jeweiligen Manu. Während eines Tages von Brahma amtieren nämlich 14 aufeinanderfolgende Manus. Zur Zeit befinden wir uns seit ca. 150 Millionen Jahren in der Amtsperiode des siebten Manus, der noch rund weitere 150 Millionen Jahre amtieren wird.
Angesichts dieser wahnwitzigen Zeiträume erscheint unsere jeweilige Lebensepisode eher unbedeutend, und es gibt keine eigentliche Begrenzung für unsere Wiederverkörperungen. Die Geduld Gottes ist unendlich. Wenn wir uns vorstellen, welch lange Zukunft uns noch bevorsteht, bevor das Universum nach insgesamt rund 311 Billionen Jahren Bestandsdauer aufgelöst wird, dann wird uns schwindlig, und es stellt sich die Frage, was wir uns von dieser ewig langen Reise denn erwarten. Wann sind wir es satt, als Glücksritter auf eigenes Risiko zu leben? Und selbst nach der Auflösung des Universums ist ja nicht Schluss; wir werden vom Joch der materiell bedingten Existenz auch nicht einfach mal so erlöst. Ein neues Universum wartet auf uns usw. Nur wenn wir uns intensiv auf unsere Rückkehr in unsere ursprüngliche spirituelle Heimat konzentrieren können wir auf die Erlösung hoffen. Schon heute können wir beginnen und den Hare-Krishna-Maha-Mantra chanten; dann könnte unser jetziges Leben das letzte in der Materie sein!