Mitleid

Ohne Nächstenliebe ist sog. spiritueller Fortschritt nichts weiter als ein Ego-Tripp in die Leere ausgetrockneter Selbstbeweihräucherung ***

Thema 40/2024

adveshta sarva-bhutanam
maitrah karuna eva cha
nirmamo nirahankarah
sama- dukha-shuka kshami

santushtah satatam yogi
yatatma dridha-nischayah
mayy arpita-mano-budhir
yo mad-bhaktah sa me priya

" Wer nicht neidisch, sondern allen Lebewesen ein gütiger Freund ist, wer keinen Besitzanspruch erhebt und von falchem Ego frei ist, wer in Glück und Leid gleichmütig bleibt, wer duldsam, immer zufrieden und selbstbeherrscht ist und sich mit Entschlossenheit im hingebungsvollen Dienst beschäftigt, indem er Geist und Intelligenz auf Mich richtet - ein solcher Geweihter ist Mir SEHR lieb."(Bhagavad-gita 12.13 und 12.14)

Ja, das ist die vedische Definition der Nächstenliebe!!! Wer hätte das im Abendland gedacht, wo man (sie) doch glaubt, eine Art Monopol für die Definition der Nächstenliebe aufgrund des segenreichen Wirkens von Jesus Christus zu haben. Nein, es ist eben ganz anders. Auch im Osten gibt es gesicherte Standards für Geweihte der Höchsten Persönlichkeit Gottes! Darum sind uns, den Angehörigen der Hare-Krishna-Bewegung, die praktisch wirkenden Christen willkommen und werden ermutigt, ihrem Vorbild, dem Herrn Jesus Christus, zu folgen!!! Da gibt es keine Berührungsängste; Es kommt allerdings zuweilen zu Konkurrenzerscheinungen nach dem Motto "Wir sind die einzig wahren Gottgeweihten; Es gibt nur den einen heiligen Sohn Gottes und zwar für alle Ewigkeit!!!

Wir, die Angehörigen der Bhakti-Yoga-Bewegung mit dem Namen Internationale Gesellschaft für Krishna-Bewusstsein (abgekürzt ISKCON), praktizieren echte Nächstenliebe, indem wir die Menschen mit der Höchsten Person, also Gott, verbinden. Diese Verbindung ist von der jeweils praktizierten Nächstenliebe eines jeden individuellen Kandidaten abhängig. Dennoch gehört es zu den guten Sitten bei der Hare-Krishna-Bewegung, die Anstrengungen jeder einzelnen Person zu würdigen, egal welcher Konfession er (sie) folgen möchte. Es geht also nicht in erster Linie um die Erhaltung großer Gotteshäuser und Personalstrukturen, sondern um gelebte Nächstenliebe im Alltag.

Willkommen liebe Christen! Wir sprechen gerne über das Thema Nächstenliebe und besonders über die Lehrer, die sie gelehrt und praktiziert haben, z. B.:

- Jesus Christus

- Shri Advaita Acharya (s. Bild oben; Er ist ein Avatara von Maha-Vishnu, voller Mitleid mit den gefallenen Seelen, und erschien zusammen mit dem goldenen Avatara ungefähr vor 500 Jahren.)

- Haridasa Thakura (Prediger des Krishna-Bewusstseins zur Zeit des Wirkens von Shri Krishna Chaitanya)

- Bhaktivinoda Thakura (Pionier der Hare Krishna-Bewegung)

- Vasudeva Datta Thakura (Ein Vaishnava, der in der Gemeinschaft Shri Krishna Chaitanyas Sympthome größten Mitleids mit allen Lebewesen entfaltete; Er wollte ernsthaft das Leid aller Lebewesen auf sich nehmen, um diese zur Befreiung aus der materiellen Verstrickung zu führen und als Ausgleich selbst für alle Lebewesen ewig zu leiden; ein unfassbar mitleidsvoller Charakter also; Er lebte vor rund 500 Jahren im goldenen Land Westbengalen in der Nähe von Kolkatta, genauer gesagt in Shridham Mayapur, Distrikt Navadvipa).

Die Namen der indischen Vorbilder mögen gewöhnungsbedürftig sein, jedoch sind sie dennoch von größter Bedeutung. Der Höchste Herr sollte nicht begrenzt werden, indem behauptet wird, Er habe nur einen Sohn. Nehmen Sie bitte zur Kenntnis, dass die Vaishnava-Geweihten Shri Krishnas davon ausgehen, dass von Shri Krishna, der Quelle, unzählige Töchter und Söhne ausgehen, die mit verschiedenen Wirkungsspektren ausgestattet sind. All diese Erweiterungen können uns entsprechend ihrer Qualitäten helfen, der Höchsten Sphäre entgegen zu streben, um das Jammertal der materiellen Welt endgültig zu verlassen. Hier sehen Sie eine gute Darstellung, wie vom Ursprung, der Quelle, unzählige segensbringende Personen ausgehen, die in verschiedenen Kulturen zu unterschiedlichen Zeiten wirken und wirkten. Wer Gott auf die christlich dogmatische Sichtweise begrenzt muss es sich gerade heutzutage gefallen lassen, als rückständig und engstirnig bezeichnen zu lassen. Für einfach gestrickte Charaktere hingegen ist es besser, in ihrer Tradition gefestigt zu bleiben, um nicht aus der Bahn geworfen zu werden; besser eine Weltanschauung vertiefen und so erfolgreich zu sein als vielverzweigt in die Irre zu gehen!!!

Ihr Diener

Parivadi dasa

*** Shri Krishna Chaitanya (1486 bis 1534 AD) ist die Verkörperung wahren Mitleids mit den gefallenen Seelen. Er offenbarte darum den zentralen Vorgang zur echten Spiritualisierung unserer Existenz, das gemeinsame Chanten der Heiligen Namen Shri Krishnas, insbesondere mittels des Hare-Krishna-Maha-Mantras:

Hare Krishna Hare Krishna
Krishna Krishna Hare Hare
Hare Rama Hare Rama
Rama Rama Hare Hare

Erlauben Sie eine kleine Anmerkung zum oben zitierten Bhagavad-gita-Text:

Der Autor (Parivadi dasa) kennt Menschen, die in der kalten Jahreszeit Mitleid mit den Vögeln haben und für diese Vogelfutter in Meisenkästen etc. platzieren. Solche Menschen sind den Monisten, die nur ihren eigenen sog. spirituellen Fortschritt im Auge haben, meilenweit voraus. Mitleid mit Tieren, also mit sog. unbedeutenden Kreaturen, darf von wahren Spiritualisten niemals unterschätzt bzw. belächelt werden. Ja, es sind oft sog. unbedeutende Gesten oder Verhaltensweisen, die einen fortgeschrittenen Charakter anzeigen!