Es fährt kein Zug nach Nirgendwo! ***
Thema 44/2013
Ein Musikkritiker der 70er Jahre stellte einmal fest, dass die damaligen Schlagertexte zunehmend nebulös und unsinnig klingen. Die Suche nach dem Nirwana erreichte schon damals einen Höhepunkt. Für die meisten Sympathisanten buddhistisch scheinender Moden dürfte folgende Tatsache erstaunlich sein:
Die Lehre vom Nirwana stammt ursprünglich bereits aus den vedischen Offenbarungsschriften. Nirwana bedeutet wörtlich aus dem Wald treten. Der Wald (wana) war in spirituellen Kreisen schon immer ein Symbol für die materielle Welt, aus der man nur schwer hinaus findet. Wer es jedoch schafft, gelangt also ins Nirwana. Shri Krishna erklärt in der Bhagavad-gita (6.15):
yunjann evam sadatmanam
yogi niyanta-manasah
santim nirvana-paramam
mat-samstham adhigacchati
Übersetzung: "Indem sich der Transzendentalist auf diese Weise ständig darin übt, Körper, Geist und Tätigkeiten zu beherrschen, beendet er das materielle Dasein .... und erreicht das Königreich Gottes."
Die vedischen Offenbarungsschriften enthalten also bereits die buddhistische Lehre und gehen weit darüber hinaus. Wer die Fahrkarte nach Nirgendwo lösen möchte kann getrost die Bhagavad-gita studieren. Das einzige Problem, mit dem man bei diesen Bemühungen konfrontiert werden wird, ist, dass es kein Nirgendwo gibt!!!! Das Nirwana ist jedenfalls nicht das, was die meisten heute darunter verstehen. Beim Studium der Bhagavad-gita wird das sonnenklar.
Es stellt sich hier natürlich die Frage, warum überhaupt spirituelle Lehrer aufgetreten sind, wenn doch alles bereits in den Veden offenbart worden war.
Hierzu muss man wissen, dass die vedische Hochkultur ca. 3000 BC endete, nämlich mit dem Verscheiden von Kaiser Parikshit, der zuletzt die Erde regierte. Dann erhielt Kali (vergleichbar mit dem Teufel im Christentum) die göttliche Konzession, seine Macht zu entfalten. Die Menschen verfielen aufgrund des satanischen Einflusses immer mehr sündhaftem Leben, welches insbesondere von Lust, Zorn und Gier geprägt ist. Sie verloren auch ihr Mitleid mit Tieren und schlachteten immer mehr des Fleischgenusses wegen. Selbst die Priester verfielen zunehmend dem Materialismus und führten groß angelegte Schlachtopfer aus. Shri Buddha erschien, um diesem Treiben ein Ende zu bereiten. Er beschränkte sich in einer grausam gewordenen Umgebung darauf, subreligiöse Prinzipien wie Gewaltlosigkeit zu lehren und den Menschen das Leid des materiellen Daseins vor Augen zu führen, um sie dazu zu ermuntern, diesen Zustand zu beenden, also ins Nirwana zu gehen. Eine klare Beschreibung, was das Nirwana ist, vermisst man in Buddhas Lehren, weil das nicht der Fokus seiner Mission war.
Nach Buddha trat in Palästina dann Jesus Christus auf, um wieder auf die Existenz des Königreich Gottes hinzuweisen, welches Shri Krishna bereits in der Bhagavad-gita beschrieben hatte (siehe Vers 6.15 oben). Kein Wunder also, dass die christliche Lehre so viele Ähnlichkeiten mit der Hare-Krishna-Bewegung hat. In beiden Kulturen wird die Überlegenheit des Gottesdienstes vor allen anderen Wegen der Selbstverwirklichung heraus gestellt. Jesus große Leistung ist, dass er den Pfad der Gottes- und Nächstenliebe als erster im Kali-Yuga in einfacher und verständlicher Weise gelehrt und vorgelebt hat. Die neidischen Priester konnten das nicht tolerieren und versuchten ohne Erfolg, ihn zu töten.
Dann trat im arabischen Raum Mohammed auf, um der auswuchernden Vielgötterei erfolgreich Einhalt zu gebieten, indem er reinen Monotheismus lehrte. Schon Shri Krishna lehrt in der Bhagavad-gita (7.20):
"Diejenigen, deren Intelligenz von materiellen Wünschen gestohlen wurde, ergeben sich Halbgöttern und folgen, jeder seiner eigenen Natur entsprechend, bestimmten Regeln und Vorschriften der Verehrung."
Es gibt zwar die Halbgötter; Man soll aber die höchste Person verehren, nicht die von Gott eingesetzten kosmischen Verwalter.
In Indien dauerte es nach der buddhistischen Reinigung relativ lange, bis wieder die ursprünglichen Lehren an Boden gewannen. Im Mittelalter erschien zunächst Shri Shankara, um aufzuzeigen, dass das Nirwana nicht leer ist sondern eine ewige spirituelle Qualität hat. Diese Art von Nirwana wird in den Veden als Brahman bezeichnet.
Im 12. Jahrhundert erschien dann der große und äußerst erfolgreiche Shri Madhvacarya, um auch in Indien wieder die Erhabenheit von Gottesdienst zu etablieren. Indien kam nun wieder aus dem Würgegriff des Impersonalismus heraus und die Menschen engagierten sich enthusiastisch im Dienst für die Höchste Persönlichkeit Gottes.
Schließlich erschien 1486 AD der Yuga-Avatara Shri Chaitanya - der goldene Avatara -, um wieder die volle vedische Offenbarung für das Kali-Yuga gangbar zu machen. Die Hare-Krishna-Bewegung wurde zu diesem Zweck von Ihm initiiert und verbreitet sich nun auf der ganzen Welt. Die Leistungen der voran gegangenen Lehrer werden dadurch nicht geschmälert sondern erstrahlen im Licht der vollen vedischen Offenbarung in neuem Glanz! Zum Beispiel stellt Seine Göttliche Gnade A.C. Bhaktivedanta Swami Prabhupada heraus:
"Jesus Christus und Mohammed, zwei mächtige Geweihte des Herrn, haben im Auftrag des Herrn auf der Erde einen gewaltigen Dienst geleistet ...." (2.4.18, Kommentar aus dem Srimad Bhagavatam).
Wir erheben uns also nicht über andere sondern sind dankbar, dass wir in den Genuss dieser erhabenen Lehren gekommen sind.
Natürlich gibt und gab es noch viele andere spirituelle Lehrer, die alle ihren Beitrag zur Erhebung der Menschheit leisten und geleistet haben. Wir haben hier nur die allgemein bekannten von ihnen erwähnt.
Ihr Diener
Parivadi das
*** Christian Anders, der österreichische Sänger, der in den 70er Jahren das Lied Es fährt ein Zug nach nirgendwo gesungen hat und damit viel Geld verdiente, wirbt heute für eine von ihm ausgearbeitete buddhistische Heilslehre. Das ist bemerkenswert und wird von uns wertgeschätzt, denn er meint es ernst. Hier einer seiner neuen Beiträge.
Christian Anders
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