Die Schulwissenschaft hat erfolgreich ein Weltbild etabliert, wonach sich
das Weltgeschehen nach den Grundsätzen der Chaostheorie entwickle. Der
Finanzcrash kommt demzufolge angeblich aus heiterem Himmel. Wir halten dem
entgegen, dass Knappheit davon herrührt, dass Manipulatoren die Geldströme
durcheinander bringen. Es wird gehortet, spekuliert und damit Macht
ausgeübt. Die Regierungen sind längst nicht mehr Herr der Lage oder wollen
es nicht sein.
Die inszenierte Wirtschaftskrise ist jedenfalls von den praktisch grob
übersehbaren Faktoren her aus betrachtet völlig überflüssig, denn
- die Landwirte sind noch da,
- die Umweltbedingungen haben sich nicht entscheidend verändert,
- die Rohstoffe sind noch da,
- die Fabriken sind noch da,
- die Händler sind noch da,
- Arbeiter, Angestellte und Beamte sind noch da,
- die Konsumenten sind noch da
- Geldscheine sind auch genügend da
Wenn all diese Faktoren in richtiger Weise zusammen wirken, dann ergibt sich
daraus eine funktionierende Wirtschaft, oder nicht?
Woran liegts also, dass die Dinge ins Stocken geraten? Ursächlich dafür sind
Personen, die viel Vermögen anhäufen, es aber nicht zum Wohl der
Gesellschaft arbeiten lassen. Sie verfolgen machtpolitische Spielchen,
insbesondere das Spiel Monopoly. Sie erzeugen Knappheit, Überfluss,
Nachfrage oder Nachfragemangel, gerade so, wie es die Strategie zu noch
größerem Einfluss erforderlich erscheinen lässt.
Was empfehlen die Hare-Krishnas in dieser Situation? Chant Hare Krishna and
be happy! Ja, auf jeden Fall! Aber das ist nur ein Aspekt der Aktivitäten,
die uns Shrila Prabhupada aufgegeben hat. Er sah die Wirtschaftskrise voraus
und gab uns auf, einfache Lebensstrukturen auf dem Lande zu etablieren bzw.
zu nutzen, um möglichst unabhängig vom machtpolitisch gelenkten
Marktgeschehen zu leben. Selbst angesehene Wirtschaftexperten haben in
jüngster Zeit angeraten, sich ein Stück Land zu kaufen. Ja, der Reichtum
einer Gesellschaft ist von der natürlichen Nutzung des Landes abhängig.
>Zurück zur Natur< ist daher nun wirklich der Spruch der Stunde. Man sollte
vor allem auch die Geschöpfe lieben, die uns mit Nahrung versorgen, und sie
nicht schlachten! Denn wer Gewalt säht, wird sie auch ernten, zum Beispiel
in der Form von Wirtschaftstotalitarismus; Denn es ist kein Zufall, dass der
Mensch eben in bestimmten Verhältnissen lebt, sondern es beruht auf dem
Prinzip von Aktion und Reaktion (karma), dass die Manipulatoren plangemäß
das Schicksal der Manipulierten erfüllen. Das ändert jedoch nichts daran,
dass ihre Gier der Faktor ist, der sie selbst in der Zukunft in die Rolle
der Sklaven bringen wird. Solche karma-Kreisläufe nehmen erst dann ein Ende,
wenn zumindest eine Partei der Beteiligten zur spirituellen Vernunft kommt
und die Kette unterbricht. Der Manipulierende kann nämlich - sofern er sich
göttlich inspirieren lässt - ein liebevoller Mensch werden, der sich um die
von ihm Abhängigen verantwortungsvoll kümmert. Der Manipulierte kann
ebenfalls aussteigen, indem er sich in starkem Gottvertrauen von den
Bedürfnissen, die ihn abhängig gemacht haben, verabschiedet und ein
spirituell alternatives Leben führt; nicht einfach, zugegebenermaßen; Was
ist jedoch die Alternative?
Wir bitten Shri Krishna natürlich, dass Er die Bemühungen der Gottgeweihten
für eine sozialere und liebevollere Welt unterstützen möge. Alles andere
wäre doch nun wirklich abnormal; wir erhoffen uns eine bessere Zukunft für
diesen Planeten Erde und alle Geschöpfe, die auf ihm leben. Religiös
verbrähmte Fanatiker, die sich als Auserwählte sehen und dem Untergang der
'Ungläubigen' mit Freude entgegen sehen, sind in Wirklichkeit Gott viel
ferner als viele derer, über die sie sich zu stellen versuchen. Stolze
Lebensweisen kommen bei Gott nicht gut an. Er liebt nun mal all Seine
Bestandteile. Je mehr wir uns zum Werkzeug der Barmherzigkeit Gottes machen,
desto mehr wird auch unser Umfeld lebenswertere Züge annehmen.
Die Veden lehren im übrigen weder das kapitalistische noch das
kommunistische Gesellschaftssystem. Wir wollen in Kürze in einem weiteren
Thema auf die tragenden Grundsätze des Varnashrama-Systems eingehen.
Ihr Diener
Parivadi dasa