So lasst uns denn ein Apfelbäumchen pflanzen

Thema 46/2005

(frei nach Hoimar von Ditfurth, verschieden am 1.11.1989)

Wenn man sich auf der Welt und auch in Deutschland umschaut, so gibt es viel Grund für Pessimusmus, was die Gesamtumstände angeht. Selbst bei führenden Politikern sieht man heutzutage viel Ratlosigkeit, was eigentlich nicht üblich ist, denn normalerweise sind die Politiker diejenigen, die (meist ungedeckte) Checks auf die Zukunft ausstellen. Was soll man beispielsweise mit den Jugendlichen tun, die in Paris die Vorstädte terrorisieren? Da scheint nun wirklich ziemlich alles zu spät zu kommen. Eigentlich weiss man ja eben gerade nicht, was da kommen soll: NO FUTURE, besonders für diese jungen Leute???

Wie bereits in einigen Beiträgen hier geschildert wurde, kann eine Gesellschaft, die sich rein auf äußere Kosmetik konzentriert, nicht überleben, denn es nützt nichts, den Vogelkäfig zu putzen und den Vogel da drinnen verhungern zu lassen.

Shrila Prabhupada zeigt in einem Vortrag am 16.11.1973 in New Delhi sehr eindringlich die Lage auf, in der wir uns im Materialismus befinden:

"... Just like in the desert ... The reflection of the sunshine makes a false replica of water ... But there is no water. There is no water ... Similarly, in this material world there is only reflection of ... love. Actually, there is no love. It is the mirage on the desert. ... We are entrapped by the false reality, maya. ... Just like the deer, he runs over the false water in the desert. But the water goes ahead more and more, and the poor animal, without finding water, dies ..."

(sinngemäß in deutsch: In der Wüste finden wir nur eine falsche Spiegelung von Wasser, aber es gibt kein Wasser. Genauso gibt es in dieser Welt nur eine Reflektion von Liebe. In Wirklichkeit gibt es hier keine Liebe. Wir befinden uns in der Gefangenschaft der illusionierenden Energie, maya. So wie das Reh, das dem falschen Wasser in der Wüste nachläuft; Das Wasser entschwindet mehr und mehr, und das arme Tier stirbt, da es kein Wasser findet.)

Hoimar von Ditfurth hat in dem Buch "So lasst uns denn ein Apfelbäumchen pflanzen" dazu aufgerufen, dass wir ungeachtet der hoffnungslosen Lage uns weiter für höhere Ziele einsetzen sollen. Diese Haltung ist sehr ehrenwert. Auch in der Hare-Krishna-Bewegung pflegen wir zu sagen:

"hope against hope"

(sinngemäß in deutsch: Hoffen, obwohl es nach materiellen Maßstäben nichts mehr zu hoffen gibt)

Auf was können wir dabei aber setzen? Da scheiden sich die Geister. Die Erwartung, dass das Konsumparadies perfekt und wir dadurch Glück finden werden, ist eben gerade die Fata Morgana, von der Shrila Prabhupada in obigem Vortrag gesprochen hat. Die Hoffnung der Humanisten, der Mensch - das Mass aller Dinge - werde die Kurve kriegen, wurde von Hoimar von Ditfurth gedämpft. Es kann daher nur gehen, wenn wir unser Bewusstsein auf das Zentrum aller Existenz, Shri Krishna, richten. Dann ist alles möglich! Wir Lebewesen sind nur zusammen mit Gott stark.

Lasst uns daher unser Apfelbäumchen pflanzen und umsorgen, die bhakti-lata, die Pflanze der Hingabe! Je mehr solche Pflanzen sprießen, desto rosiger sieht - aufgrund des Dominoeffekts - auch die gesellschaftliche Zukunft für alle aus. Das ist so sicher wie das Amen in der Kirche!

Ihr Diener

Parivadi dasa