Musik Musik
Thema 48/2008
Die vedischen Schriften geben die Auskunft, dass der gesamte Kosmos eine
Klangschöpfung ist, deren Wurzel die Silbe OM ist. Es ist daher nicht
erstaunlich, dass Musik eine so große Rolle im Leben spielt; Ja, Leben
bedeutet, zu schwingen oder beschwingt zu werden! Der Ursprung und Speicher
allen Sounds ist Shri Krishna, der Allanziehende. Viele berühmte Komponisten
und Musiker waren sich darüber bewusst und priesen Gott als den höchsten
Inspirator ihres Schaffens. Die Wirkung von Klang ist vielfältig und hängt
eng mit dem Bewusstsein der Klangquelle und des Klangempfängers zusammen.
Musik lockt uns in verschiedenste Bereiche: irdische, himmlische, höllische,
dämonische, unpersönliche, sinnliche, sterile, fromme, heroische,
animalistische, technische u.v.m. Auf den Wellen von Musik können wir somit
preiswerte Reisen unternehmen, ohne unseren groben Körper bemühen zu müssen,
ja wir könnten durch das gesamte Universum chillen, wenn wir die Zeit dafür
hätten.
Nun können wir unschwer beobachten, dass die CD-Sammlungen zwar groß sind,
jedoch die Gesichter der Menschen im allgemeinen nicht gerade fröhlich.
Woran liegts? Die Musikreisen alleine scheinen die Gemüter nicht aufhellen
zu können. Glück ist wohl mehr als Konsum! Unser natürliches Potential
entfaltet sich eben nicht, wenn wir einfach nur im Wellenbad umherschweifen.
Im Bhakti-Yoga geht es nun darum, sich zur Freude Shri Krishnas zu
betätigen. Ohne ewige, stabile Beziehungen können Freuden nicht
durchdringend und ekstatisch sein. Der Bhakta sucht daher nicht im
Umherschweifen in der Unendlichkeit das Glück sondern in der auf die ewigen
Beziehungen zu Shri Krishna und Dessen Geweihten gerichteten Aktivitäten.
Das Chanten und Hören des Hare-Krishna-Maha-Mantras ist die ganz besonders
empfohlene Art des Musizierens für die heutige Zeit:
"O mein Herr, einzig Dein Heiliger Name vermag den Lebewesen allen Segen zu
spenden, und deshalb besitzest Du Millionen und Abermillionen von Namen, wie
Krishna oder Govinda. In diese transzendentalen Namen hast Du all Deine
Energien eingehen lassen, und es gibt nicht einmal starre Regeln für das
Chanten dieser Namen. O mein Herr, in Deiner Güte hast Du es uns so einfach
gemacht, Dir durch Deinen Heiligen Namen näher zu kommen, aber unglückselig
wie ich bin, verspüre ich keine Anziehung zu Ihm." (Shikshastakam Vers 2)
Inmitten des materiellen Klanggeflimmers, in dem wir seit unvordenklichen
Zeiten umherirren, fällt es uns noch schwer, den urprünglichen Klang
wertzuschätzen, auf welchem alle anderen Klänge ruhen. Wenn wir jedoch immer
wieder Shri Krishna in unser Leben bitten, wird mehr und mehr klar, wie
alles mit Ihm zusammen hängt. Die lauen Phasen des Durchhängens auf
undurchschaubaren Soundteppichen werden mehr und mehr durch die sich
verdichtende Selbst- und Gotteserkenntnis ersetzt, die alles beinhaltet, was
wir benötigen; Suchterscheinungen lassen nach; also das Gefühl nicht genug
bekommen zu können; diese Unzufriedenheit eben!
Ihr Diener
Parivadi dasa