Die Siedler

Unser Leben im Vergleich mit der Computersimulation "Die Siedler"

Thema 49/2023

purushah prakriti-stho hi
bhunkte prakriti-jan gunan
karanam guna-sango 'sya
sad-asad-yoni-janmasu

"So folgt das Lebewesen in der materiellen Natur den Wegen des Lebens und genießt die drei Erscheinungsweisen der Natur. Das ist auf seine Verbindung mit der materiellen Natur zurückzuführen. So trifft es mit Gut und Schlecht in den verschiedenen Lebensformen zusammen." (Bhagavad-gita 13.22)

Aus den Erläuterungen von HDG AC Bhaktivedanta Swami Prabhupada zu diesem Text aus der Bhagavad-gita:

"Unter dem Einfluss materieller Wünsche wird das Lebewesen manchmal als Halbgott, manchmal als Mensch, manchmal als Säugetier, Vogel, als Wurm oder als Wasserlebewesen, manchmal als Heiliger und manchmal als Insekt geboren. Das ist das materielle Dasein. Und in allen Fällen hält sich das Lebewesen für den Herrn seiner Lebensumstände, obwohl es in Wirklichkeit dem Einfluss der materiellen Natur untersteht. ... Solange das Lebewesen nicht sein Krishna-Bewusstsein entwickelt, wird sein materielles Bewusstsein es zwingen, von einem Körper zum anderen zu wandern, denn es hat seit unvordenklichen Zeiten materielle Wünsche."

Wir wollen nun endlich mal unser Leben in der materiellen Welt mit dem Computerspiel Die Siedler (Ausgabe 2004) vergleichen, um die spirituelle Physik besser verstehen zu können:

Was ist denn wirklich der Unterschied, wenn wir daran denken, von einem hohen Turm aus das Geschehen in einem Stadtzentrum zu beobachten? Die Menschen rennen herum, in die Geschäfte hinein, aus den Läden heraus. Sie setzen sich auf Bänke nieder, stehen wieder auf und gehen spazieren. Gut, wir müssen sagen, dass die Siedler-Software keine Rendezvous vorsieht. Da können wir auf der Tastatur des PC herumtippen wie wir wollen, es lassen sich keine Frauen erzeugen, die mit den vielen Siedlern Gemeinschaft pflegen. Hier sehen wir bereits, dass das Siedler-Geschehen recht begrenzt ist. Die Simulation gibt hinsichtlich sozialer Aspekte sehr wenig her. Aber auch in unserem Leben erfahren wir so manche Begrenzung aufgrund unserer materiellen Situation. Wir können z. B. nicht wie Vögel fliegen, sondern müssen im allgemeinen am Boden bleiben. Wir können also eine wichtige Gemeinsamkeit des Siedler-Lebens mit unserem Alltagsleben feststellen. Die Rahmenbedingungen engen unsere Freiheitsphantasien stark ein. Daran können wir im allgemeinen nicht viel ändern. So verlaufen die meisten Menschenleben recht stereotyp; Es gibt da nicht so viele Variationen; Natürlich ist die Siedler-Software begrenzter als unsere kosmischen Rahmenbedingungen.

Erste Schlussfolgerung: Es besteht kein wesentlicher Unterschied zwischen dem Siedler-Leben und unserem Alltag. Die Hard- und Software unseres PC bietet nur begrenzte Lebens-Simulationen, genauso wie unsere kosmischen Gegebenheiten, also die Naturgesetze und die sozialen Rahmenbedingungen nur begrenzte Lebensläufe zulassen.

Die Siedler entfalten kaum ein Eigenleben und folgen unseren Tastatur-Befehlen, meistens mit einer Bemerkung wie "Aber Ja!" und ähnlichen Floskeln, die über die Soundkarte unseres PC in unser Sound-System geleitet werden, Wir müssen an dieser Stelle mit Bewunderung zugeben, dass sich die Software-Ersteller wirklich liebevoll um viele Details gekümmert haben. Viele Leute können vom Siedler-Geschehen kaum noch ablassen, weil es doch irgendwie sehr volksnah gestaltet wurde; ein großes Lob auch für die Begleitmusik und eben die akkustischen Bereicherungen!

Aber nun hier der wesentliche Unterschied:

Die Siedler sind seelenlose Animationen ohne freien Willen! Sie können keine eigenen Pläne für das Siedler-Geschehen schmieden. Vielmehr laufen sie strikt im Takt mit der Software, besonders der CPU. Sie haben natürlich auch kein Bewusstsein, obwohl sie zuweilen stereotype Bemerkungen machen und der Grad ihrer Zufriedenheit angezeigt wird. All dies findet im toten technischen Einklang mit der Hard- und Software statt. Wir hingegen nehmen die Welt um uns als auch die Siedler-Simulation tatsächlich wahr. Wir können uns entscheiden, den Computer auszuschalten bzw. Ruhe von der Welt mittels Entspannung zu suchen. Es besteht ein fundamentaler Unterschied zwischen einem militärischen Siedler-Einsatz und einem Krieg in der Welt. Wer an die Front muss spürt den Unterschied besonders intensiv. Obwohl die Siedler-Animationen aufgrund ihrer Qualität als reine Bilderscheinungen weder Selbstbewusstsein noch Wahrnehmungsfähigkeit haben wird eine Art Stimmung in dem Siedler-Geschehen recht gut animiert; mal Sonnenschein, mal Winter, mal Regen, mal Freude über eine geringe Steuerlast usw. Da kommt man als Beobachter der Simulation schon in Stimmung.

Auch unsere tatsächliche Lebensqualität wird stark von den natürlichen Rahmenbedingungen unseres Lebens beeinflusst. Wenn es sieben Tage lang trüb und nasskalt ist, dann spüren wir schon einen Sog für unsere Stimmung nach unten usw. In unserem letzten Beitrag sind wir bereits detailiert auf unsere Bewusstseinszustände eingegangen, so dass wir jetzt schließen können!

Ihr Diener

Parivadi dasa

P.S. Der bekannte Forscher Dr. Michael Cremo hat in bekannten Veröffentlichungen wie Verbotene Archäologie den leider immer noch vorherrschenden Darwinismus widerlegt und erklärt immer wieder eindringlich, dass Menschen und die anderen Lebewesen nicht einfach Bioroboter sind, sondern ihren materiellen Körper und ihre jeweilige Lebenssituation bewusst wahrnehmen. Hier ein Link zu einem seiner sehr gut verständlichen diesbezüglichen Vorträgen, in welchem er - ähnlich wie wir in diesem Beitrag - unser Leben mit einer Computerspiel-Simulation vergleicht:

Dr. Michael Cremo spricht über unsere Lebenssituation!