Immer wieder werden wir gefragt, ob wir Hare-Krishnas auch Weihnachten feiern, ja ob wir einen Weihnachtsbaum aufstellen? Hierzu dürfen wir zuerst einmal die Mainstream-Historiker zu Wort kommen lassen, die von einer indogermanischen Sprachfamilie ausgehen, zu der die meisten indischen Dialekte und vor allem die vedische Ursprache Sanskrit zählen neben Deutsch, Englisch und anderen wichtigen Sprachen. Wir scheinen also durchaus miteinander verwandt zu sein und sollten nicht übermäßig fremdeln, wenn es um unsere Traditionen geht. Die ersten deutschen Indienfahrer des achzehnten und neunzehnten Jahrhunderts waren denn auch über alle Maßen begeistert als sie sich mit den heiligen Schriften der Inder beschäftigten, darunter Schopenhauer, Goethe, Hölderlin, August Schlegel u.a., später dann Hermann Hesse und zuletzt heutzutage natürlich der ehemalige Hare-Krishna-Mönch Armin Risi, der mit seinen Werken die Esoterik entscheidend befruchtet und bereichert.
Begriffe wie Karma, Ayurveda, Ahimsa, Sat, Sanga, Chit, Ananda, Samsara, Avatara, Atman, Paramatma, Brahman u.a. sind bereits jetzt zu gebräuchlichen und allgemein verstandenen Sanskritbegriffe unserer deutschen Sprache geworden und bereichern unsere Ausdrucksformen! Die von Armin Risi proklamierte Wiedervereinigung von Ost und West ist also im vollen Gange; Man studiere zur Vertiefung dieses Verständnisses Armin Risis Buch Völkerwanderung, welches unzählige einschlägige Zitate der deutschen Indienfahrer enthält. Frau Baerbock konnte intellektuell leider nicht viel dazu beitragen und beließ es bei ihrem Besuch in Indien bei einem bunten symphatisch anmutigen Kostümball. Immerhin tragen wir Deutschen eine freundliche Miene bei dem Prozess der Wiedervereinigung mit Südasien; Schade, dass kein offizieller spiritueller Dialog in Gang gesetzt wird. Immerhin studiert der derzeitige indische Ministerpräsident Narendra Modi, ein bekennender Vaishnava, regelmäßig die Bhagavad-gita und ist ein guter Freund der in Indien wirkenden Hare-Krishnas! Nun aber zum gemeinsamen Brauchtum:
Die Inder sind äußerst tolerante Zeitgenossen und feiern zu einem großen Teil das Weihnachtsfest, weil sie in Jesus Christus einen göttlich ermächtigten Avatara sehen, den sie gerne verehren. Auch geschmückte Bäume sieht man (sie) in der Weihnachtszeit in manchem indischen Haushalt. In vielen Hare-Krishna-Zentren wird der Tempelraum in der Weihnachtszeit mit Tannen- oder Fichtenzweigen geschmückt, und auch Zierkugeln etc. kommen zum Einsatz, warum auch nicht? Dazu treffen sich die Angehörigen der Hare-Krishna-Bewegung in der Weihnachtszeit gerne in ihren Tempeln und sprechen auch schon mal über das Erscheinen des göttlichen Avataras Jesus Christus. Und es wird auch getanzt und zusammen gespeist! Alle sind zu diesen Veranstaltungen herzlich eingeladen, entsprechend dem höchsten christlichen Prinzip der Nächstenliebe.
Und es werden zusammen entsprechend dem Vater unser - geheiligt werde Dein Name - die heiligen Namen des Höchsten Herrn gechantet: