Jenseits von Raum und Zeit
Auszüge aus Shrila Prabhupadas Abhandlung
Der Geist ist das Zentrum des materiellen Körpers. Der allmähliche
Entwicklungsprozess des materiellen Körpers ist von den psychologischen
Veränderungen des Geistes abhängig. Die Veränderungen,
die zum Beispiel im Körper einer Raupe stattfinden, wenn sie
sich in einen Schmetterling verwandelt, oder die in der modernen Medizin
ausgeführten Operationen, bei denen der Körper eines Mannes
in den einer Frau (oder umgekehrt) verwandelt wird, hängen mehr
oder weniger von psychologischen Veränderungen ab.
In der Bhagavad-gita wird gesagt, dass ein Mensch, der zur Zeit
des Todes seinen Geist auf die Gestalt der Höchsten Persönlichkeit
Gottes, Shri Krishna, konzentriert und dabei seinen Körper
verlässt, augenblicklich in die spirituelle Existenz, d.h.
in die antimaterielle Welt, eingehen kann. Das bedeutet, dass jeder,
der seinen Geist durch die vorgeschriebenen Regeln des hingebungsvollen
Dienstes darin schult, sich von der Materie zu lösen und sich
auf die spirituelle Gestalt der Persönlichkeit Gottes zu konzentrieren,
sehr leicht das Königreich Gottes im antimateriellen Himmel
erreichen kann.
In ähnlicher Weise kann man auch, wenn man den gegenwärtigen
Körper verlässt, das heißt nach dem Tode, jeden
anderen beliebigen Planeten des materiellen Himmels erreichen. Wenn
man also zum Mond, zur Sonne oder zum Mars gelangen will, kann man
dies ohne Schwierigkeiten tun, wenn man die entsprechenden vorgeschriebenen
Regeln befolgt. Die Gita bestätigt diese Aussage wie folgt:
yam yam vapi smaran bhavam
tyajaty ante kalevaram
tam tam evaiti kaunteya
sada tad-bhava-bhavitah |
"Den Seinszustand, an den man sich beim Verlassen seines Körpers
erinnert, wird man ohne Zweifel erreichen." (BG 8.6)
Obwohl Maharaja Bharata sein Leben in strenger Askese verbrachte,
dachte er im Augenblick des Todes an ein Reh und musste daher den
Körper eines Rehs annehmen. Da er aber das Bewusstsein seines
vergangenen Lebens behielt, konnte er sich genau an alles erinnern
und erkannte seinen Fehler. Man sollte sich unbedingt darüber
bewusst sein, dass die Gedanken im Augenblick des Todes von den
Handlungen beeinflusst werden, die man während seines Lebens
ausgeführt hat.
Im Shrimad Bhagavatam wird beschrieben, wie man den Mond erreichen
kann:
"Materialistische Menschen, die keine Kenntnis vom Königreich
Gottes haben, streben nach materiellem Reichtum, Ruhm und Presitge.
Solche Menschen sorgen sich um das Wohl ihrer Familie nur, weil
sie ihren selbstsüchtigen Zielen dienen wollen. Aus den gleichen
Motiven nehmen sie auch Anteil am sozialen und nationalen Fortschritt.
Sie werden ganz und gar von der mechanischen und rituellen Verrichtung
ihrer vorgeschriebenen Pflichten in Anspruch genommen und neigen
daher sehr leicht dazu, die Vorfahren und die herrschenden Halbgötter
durch die in den offenbarten Schriften vorgeschriebenen Opfer zufriedenzustellen.
Menschen, die solche Opferhandlungen und Zeremonien für das
ein und alles halten, gehen nach dem Tod zum Mond, der von Chandra,
einem Halbgott, regiert wird. Wenn sie auf diese Weise zum Mond
erhoben worden sind, erhalten sie die Gelegenheit, sich am soma-rasa,
einem himmlischen Trank, zu erfreuen. Die Atmosphäre des Mondes
ist weitaus angenehmer und das Leben dort in vieler Hinsicht genussreicher
als das auf der Erde. Wenn eine Seele, die den Mond erreicht hat,
diese Gelegenheit nicht wahrnimmt, zu höheren Planeten erhoben
zu werden, fällt sie von ihrer hohen Position wieder herunter
und ist erneut gezwungen, auf die Erde oder einen ähnlichen
Planeten zurückzukehren. Doch auch wenn die Materialisten das
höchste Planetensystem erreichen - bei der Auflösung der
kosmischen Manifestation werden sie unweigerlich vernichtet werden."
(Shrimad Bhagavatam, Canto 3, Kap. 32) |
Die Planetensysteme des spirituellen Himmels bestehen aus unzähligen
Vaikuntha-Planeten, die im brahmajyoti, der Ausstrahlung der Höchsten
Persönlichkeit Gottes, schweben. Die Vaikunthas, die spirituellen
Planeten, sind eine Manifestation der inneren Energie des Herrn
und stehen zu den materiellen Planeten, einer Manifestation der
äußeren Energie, in einem zahlenmäßigen Verhältnis
von vier zu eins. Die armseligen Materialisten jedoch sind eifrig
darum bemüht, die Welt durch politische und ähnliche Maßnahmen
zu verbessern, wobei sie gänzlich vergessen, dass sie sich
auf einem Planeten befinden, der in der Schöpfung Gottes höchst
unbedeutend ist.
Das gesamte Universum mit seinen unzähligen Planeten, die
ihn zahllosen Galaxien schweben, kann mit einem Senfkorn verglichen
werden, das sich in einem Sack voller Senfkörner befindet.
Doch der jämmerliche Materialist schmiedet Pläne, wie
er auf diesem winzigen Erdplaneten bequem leben kann, und verschwendet
somit seine wertvolle menschliche Energie mit etwas, was von Anfang
an dazu verurteilt ist, in Frustration zu enden. Statt seine Zeit
mit endlosen Grübeleien über Geschäftsvorteile zu
verschwenden, hätte er nach einem einfachen Leben mit einem
hohen spirituellen Bewusstsein streben sollen und sich somit vor
der nicht endenden materialistischen Ruhelosigkeit bewahren können.
Wenn ein Materialist ein angenehmes Leben genießen will,
kann er sich zu höheren Planeten erheben, wo er materielle
Freuden erfahren kann, die alle Genüsse, die unser Erdplanet
bietet, bei weitem übertreffen. Es ist jedoch das klügste,
wenn man sich darauf vorbereitet, nach Verlassen des materiellen
Körpers zum spirituellen Himmel zurückzukehren. Wenn man
dennoch das starke Verlangen hat, materielle Annehmlichkeiten zu
genießen, kann man sich mit Hilfe mystischer Kräfte zu
anderen Planeten im materiellen Himmel erheben. Die spielzeugähnlichen
Raumfahrzeuge der Astronauten jedoch sind nichts weiter als kindische
Vergnügungen, die für solche Zwecke ungeeignet sind. ...
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