Die Physik des Selbst
Shrila Prabhupada im Gespräch mit Dr. Benford
Auszug aus Bhakti-Yoga
Im Oktober 1973 besuchte
Dr. Gregory Benford, außerordentlicher Professor der Physik
an der Unviversity of California in Irvine, Shrila Prabhupada im
Hare-Krishna-Tempel in Los Angeles. Ihre Diskussion drehte sich
darum, ob und wie die Seele wissenschaftlich zu verstehen sei. Shrila
Prabhupada: "Wir sagen nicht, dass naturwissenschaftliches
Wissen nutzlos sei. Mechanik, Elektronik - auch das ist Wissen ...,
aber der Kernpunkt ist atma-jnana - Selbsterkenntnis, Wissen über
die Seele."
Shrila Prabhupada: Welche wissenschaftlichen Erkenntnisse
hat man gegenwärtig über die Seele?
Dr. Benford: Über die Seele haben wir praktisch
keine wissenschaftlichen Erkenntnisse.
Shrila Prabhupada: Dann sind Sie mit Ihrer Wissenschaft
eigentlich nicht weitergekommen.
Dr. Benford: Nun, als Naturwissenschaftler befassen wir
uns mit anderen Wissensgebieten.
Shrila Prabhupada: Das mag sein. Es gibt sehr viele Wissensgebiete:
das medizinische Studium des Körpers, das psychologische Studium
des Geistes und letzten Endes das spirituelle, transzendentale Wissen.
Körper und Geist sind nichts anderes als Hüllen der spirituellen
Seele, so wie Hemd und Mantel Hüllen Ihres Körpers sind.
Glauben Sie, es sei ein Wissensfortschritt, wenn Sie sich lediglich
um Hemd und Mantel kümmern und dabei die Person außer
acht lassen, die von dem Hemd und dem Mantel bedeckt wird?
Dr. Benford: Ich denke, es gibt kein Wissensgebiet, das
nutzlos ist.
Shrila Prabhupada: Wir sagen nicht, dass naturwissenschaftliches
Wissen nutzlos sei. Mechanik, Elektronik - auch das ist Wissen.
Doch die verschiedenen Wissensgebiete unterscheiden sich in ihrer
Wichtigkeit. Die Kochkunst ist zum Beispiel auch eine Wissenschaft.
Es gibt die verschiedensten Wissensgebiete, aber der Kernpunkt ist
atma-jnana - Selbsterkenntnis, Wissen über die Seele.
Dr. Benford: Die einzige Art von Wissen, die beweisbar
ist, und zwar beweisbar in dem Sinne, dass jeder damit übereinstimmt,
ist diejenige, die logisch oder experimentell bewiesen werden kann.
Shrila Prabhupada: Die Wissenschaft vom Selbst kann logisch
bewiesen werden.
Dr. Benford: Wie das?
Shrila Prabhupada: Betrachten Sie nur Ihren Körper.
Einst hatten Sie den Körper eines Kindes, aber jetzt haben
Sie diesen Körper nicht mehr, sondern einen anderen. Doch jeder
weiss, dass Sie einmal den Körper eines Kindes besaßen.
Ihr Körper hat sich also verändert, aber Sie sind immer
noch hier.
Dr. Benford: Ich bin mir nicht so sicher, ob es dasselbe
"Ich" ist.
Shrila Prabhupada: Ja, Sie sind dasselbe "Ich".
Die Eltern eines Kindes, das erwachsen geworden ist, sagen: "Sie
nur, wie groß unser Sohn geworden ist!" Aber er ist dieselbe
Person; seine Eltern bestätigen dies ebenso wie seine Freunde
und seine Familie - alle stimmen darin überein. Das ist der
Beweis. Sie müssen diesen Punkt akzeptieren, denn es gibt viele
Beweise, die dafür sprechen. Ihre Mutter wird abstreiten, dass
Sie eine andere Person sind, auch wenn sich Ihr Körper verändert
hat.
Dr. Benford: Aber vielleicht bin ich nicht mehr der gleiche,
der ich einmal war.
Shrila Prabhupada: Richtig. "Nicht der gleiche"
bedeutet zum Beispiel, dass ein kleiner Junge, der jetzt Unsinn
redet, als Erwachsener keinen Unsinn mehr reden wird. Er hat zwar
zusammen mit der Veränderung seines Körpers ein anderes
Bewusstsein entwickelt, aber er, die Person, die spirituelle Seele,
ist immer noch dieselbe. Die Seele handelt gemäß ihrem
Körper und den Umständen, in denen sie sich befindet.
Ein Hund zum Beispiel ist auch eine spirituelle Seele, aber weil
diese Seele den Körper eines Hundes hat, lebt und handelt sie
wie ein Hund. Ebenso handelt die spirituelle Seele wie eine Kind,
wenn sie den Körper eines Kindes hat. Hat sie einen Erwachsenenkörper,
so handelt die Seele wie ein Erwachsener. Den Umständen entsprechend
ändern sich ihre Tätigkeiten, doch sie bleibt dieselbe.
Sie sind zum Beispiel ein Wissenschaftler. In Ihrer Kindheit jedoch
waren Sie kein Wissenschaftler, und daher entsprachen Ihre Tätigkeiten
auch nicht denen eines Wissenschaftlers. Die Tätigkeiten mögen
sich den Umständen gemäß ändern, doch die Person
bleibt dieselbe.
Die Schlußfolgerung lautet folglich:
"tatha
dehantara-praptir dhiras tatra na muhyati."
"Wenn der Körper unbrauchbar
ist, gibt die Seele ihn auf und nimmt einen anderen an" (Bhagavad-gita
2.13). |
Dehantara bedeutet "ein anderer Körper". Das ist unser
Sanskritwissen aus der Bhagavad-gita. Bei der Vereinigung der Sekrete
geht die spirituelle Seele in die Gebärmutter einer Frau ein
und bildet einen kleinen Körper. Aufgrund der Gegenwart der Seele
wächst der Körper allmählich zur Größe einer
Erbse heran. Mit der Zeit bildet der Körper neun Öffnungen:
die Augen, die Ohren, den Mund, die Nasenlöcher, die Genitalien
und den Anus. Innerhalb von sieben Monaten hat sich der Körper
vollständig entwickelt, und das Bewusstsein kommt zum Vorschein.
Dr. Benford: Innerhalb von sieben Monaten?
Shrila Prabhupada: Ja. Das Kind möchte herauskommen.
Es fühlt sich unbehaglich; daher betet es zu Gott, Er möge
es bitte aus seiner Gefangenschaft befreien. Es verspricht, dass
es ein Geweihter Gottes wird, sobald es geboren wird. So wird es
nach neun Monaten aus dem Mutterleib befreit. Wenn aber seine Eltern
keine Gottgeweihten sind, vergisst es Gott wieder aufgrund der äußeren
Umstände. Nur wenn Vater und Mutter Gottgeweihte sind, entfaltet
es sein Gottesbewusstsein weiter. Deshalb ist es ein großes
Glück, in einer Familie von Vaishnavas, gottesbewussten Menschen,
geboren zu werden. Dieses Gottesbewusstsein ist echtes wissenschaftliches
Wissen.
...
Dr. Benford: Wie können Sie sicher sein, dass Menschen
in einer anderen Lebensform wiederkehren?
Shrila Prabhupada: Wir sehen, dass es viele Lebensformen
gibt. Woher kommen diese verschiedenen Lebensformen - die Lebensform
des Hundes, der Katze, die Lebensformen der Bäume, der Reptilien,
der Insekten und der Fische? Welche Erklärung haben Sie für
all diese verschiedenen Lebensformen? Sie haben keine.
Dr. Benford: Evolution
Shrila Prabhupada: Das ist nicht ganz richtig. Die verschiedenen
Arten existierten schon. "Fisch", "Tiger", "Mensch"
- sie alle existierten bereits. Man kann das mit den verschiedenen
Wohnungstypen hier in Los Angeles vergleichen. Je nachdem, wieviel
Miete man bezahlen kann, darf man eine von ihnen bewohnen, aber
nichtsdesotweniger existieren all die verschiedenen Wohnungen gleichzeitig.
In ähnlicher Weise wird dem Lebewesen entsprechend seinem karma
die Möglichkeit geboten, eine bestimmte Körperform anzunehmen.
Aber es gibt auch eine Evolution: eine spirituelle Evolution. Dabei
entwickelt sich die Seele vom Fisch- zum Planzenleben fort. Von
dort geht das Lebewesen in einen Insektenkörper ein. Auf den
Insektenkörper folgt der eines Vogels und dann der eines Säugetiers,
bis die Seele schließlich die menschliche Lebensform erlangt.
Von dort aus kann sie sich noch weiter erheben, wenn sie die nötige
Qualifikation erwirbt. Anderenfalls muß sie wieder in den
Kreislauf der Evolution eintreten. Aus diesem Grund steht die menschliche
Lebensform an einem entscheidenden Kreuzweg in der evolutionären
Entwicklung des Lebewesens.
In der Bhagavad-gita (9.25) erklärt Krishna:
yanti deva-vrata devan
pitrin yanti pitri-vratah
bhutani yanti bhutejya
yanti mad-yajino ´pi mam |
Mit anderen Worten, man kann erreichen, was immer man
will. Es gibt verschiedene lokas oder Planetensysteme. Man kann
sich zu den höheren Planetensystemen erheben, wo die Halbgötter
leben, und dort einen Körper annehmen, oder sich dorthin begeben,
wo die Pitas, die Vorfahren, leben. Man kann einen Körper hier
in Bhuloka, dem irdischen Planetensystem, annehmen oder zu Planeten
Gottes, krishna-loka, gehen. Diese Methode, sich zum Zeitpunkt des
Todes zu einem Planeten eigener Wahl zu begeben, wird yoga genannt.
Es gibt eine körperliche yoga-Methode, eine philosophische
yoga-Methode und eine hingebungsvolle yoga-Methode. Die Gottgeweihten
können unmittelbar zu dem Planeten gelangen, wo Krishna weilt.
Dr. Benford: Zweifellos sind Sie sich darüber im
klaren, dass es in Ost und West eine Reihe von Menschen gibt, die
denken, es sei intellektuell eher zu rechtfertigen, theologischen
Themen völlig agnostisch gegenüberzustehen. Sie glauben
mehr oder weniger, Gott hätte es uns einfacher gemacht, mehr
über Ihn zu erfahren, wenn dies wirklich Sein Wunsch gewesen
wäre.
Shrila Prabhupada: Dann glauben Sie nicht an Gott?
Dr. Benford: Ich glaube nicht nicht an Gott; ich bilde
mir erst eine Meinung, wenn ich Beweise habe.
Shrila Prabhupada: Aber glauben Sie nun, dass es einen
Gott gibt, oder nicht?
Dr. Benford: Ich vermute, dass es Ihn geben könnte,
doch das ist nicht bewiesen.
Shrila Prabhupada: Aber manchmal glauben Sie, dass es
Gott gibt - nicht wahr?
Dr. Benford: Ja.
Shrila Prabhupada: Sie zweifeln also, Sie vermuten, Sie
sind sich nicht sicher, aber Sie neigen dazu zu denken, dass es
Gott gibt. Da Ihr Wissen unvollkommen ist, zweifeln Sie - das ist
alles. Im Grunde tendieren Sie dazu, an Gott zu glauben. Weil Sie
aber ein Wissenschaftler sind, akzeptieren Sie nur das, was Sie
wissenschaftlich nachweisen können. Das ist Ihr Standpunkt
als Wissenschaftler; aber persönlich glauben Sie an Gott.
Dr. Benford: Manchmal.
Shrila Prabhupada: Ja. Manchmal oder immer - das spielt
keine Rolle. Jeder befindet sich in dieser Situation. In jedem Menschen
schlummert Gottesbewusstsein. Es muss einfach nur durch die richtige
Schulung zur Entfaltung gebracht werden, wie alles im Leben. Sie
sind zum Beispiel durch die richtige Schulung und Ausbildung zum
Wissenschaftler geworden. In ähnlicher Weise bedarf es nur
der richtigen Ausbildung, um das Gottes- oder Krishna-Bewusstsein,
das in jedem schlummert, zu erwecken. Diese Ausbildung wird allerdings
an den Universitäten nicht angeboten. Das ist das Manko des
modernen Bildungswesens. Die Neigung, krishna-bewusst zu sein, ist
bereits vorhanden, doch leider vermitteln die Verantwortlichen kein
Wissen über Gott. Folglich werden die Menschen gottlos und
können keine wahre Freude und Erfüllung im Leben finden.
In San Diegeo wollen einige Geistliche ein Treffen abhalten,
um die Gründe zu erforschen, warum die Leute Religion ablehnen
und nicht in die Kirche gehen. Aber der Grund ist einfach: Die Regierung
weiss nicht, dass das Leben, zumal das menschliche Leben, darauf
angelegt ist, Gott zu verstehen; deshalb unterstützt sie alle
Wissensgebiete großzügig, außer dem wichtigsten:
Gottesbewusstsein.
Dr. Benford: Der Grund dafür liegt natürlich
in der Trennung von Kirche und Staat.
Shrila Prabhupada: Gründe mag es viele geben, doch
der Hauptgrund ist der, dass wir im kali-yuga (Zeitalter des Streites
und er Heuchelei) leben. Die Menschen sind nicht sehr intelligent.
Daher versuchen sie, diesen Wissenszweig, den wichtigsten Wissenszweig,
zu vermeiden und betätigen sich nur in den Wissensbereichen,
in denen sich auch die Tiere betätigen. Ihr Wissensfortschritt
bezieht sich auf vier Dinge: Essen, Schlafen, Geschlechtsleben und
Verteidigung. Ihr Wissenschaftler entwickelt zum Beispiel viele
tödliche Waffen, und die Politiker setzen sie zur Verteidigung
ein. Ihr entdeckt die verschiedensten Chemikalien zur Schwangerschaftsverhütung,
und die Menschen benutzen sie, um noch mehr Geschlechtsverkehr zu
haben.
Dr. Benford: Was denken Sie über den Mondflug?
Shrila Prabhupada: Das gehört zum Schlafen. Man
hat gewaltige Geldsummen ausgegeben, um dorthin zu gelangen und
zu schlafen - weiter nichts. Was kann man sonst dort tun?
Dr. Benford: Es ist mehr wert als das.
Shrila Prabhupada: Nein, denn diese vier Prinzipien -
Essen, Schlafen, Geschlechtsverkehr und Verteidigung - bilden die
Grundlage. Wenn man über kein Wissen jenseits des Körpers
verfügt, kann man nicht über den Bereich des Körpers
hinausgelangen. Man mag glänzende Kenntnisse über den
Körper haben, aber alles, was man tut, fällt in diese
vier Kategorien: Essen, Schlafen, Geschlechtsverkehr und Verteidigung.
Dieses Wissen ist auch unter den niedrigen Tieren verbreitet. Sie
wissen, wie man isst, wie man schläft, wie man sich paart und
wie man sich verteidigt.
Dr. Benford: Aber sie wissen nichts über Nuklearphysik!
Shrila Prabhupda: Das heißt jedoch nicht, dass
Sie den Tieren etwas voraus haben. Es ist die gleiche Sache, nur
aufpoliert. Sie haben es vom Ochsenkarren zum Auto gebracht - das
ist aber nur eine Umwandlung materiellen Wissens.
Dr. Benford: Wir haben Kenntnisse über die Struktur
der materiellen Welt.
Shrila Prabhupda: Aber das ist Energieverschwendung,
weil Sie in Ihren Handlungen nicht über den Bereich des Körpers,
nämlich Essen, Schlafen, Geschlechtsverkehr und Verteidigung,
hinausgelangen können. Der Hund schläft auf dem Boden,
und Sie schlafen in einem gediegenen Apartment, aber im Grunde sind
Ihr Genuss und der des Hundes der gleiche. Sie haben unzählige
elektrische Geräte und andere materielle Annehmlichkeiten,
aber wenn Sie schlafen, vergessen Sie alles. Deswegen ist dieses
großartige Schlafzimmer nur eine Zeitverschwendung.
Dr. Benford: Sie scheinen zu betonen, welchen Nutzen
Wissen Ihnen bringt. Wie steht es nun mit der reinen Freude daran,
die Arbeitsweise der Natur zu entdecken? Wir denken jetzt zum Beispiel,
dass wir Materie folgendermaßen verstehen (aufs Gras deutend):
Wie wir von Experimenten, von Theorie und Analyse her wissen, besteht
dieses Gras aus unsichtbaren Teilchen, deren Eigenschaften wir experimentell
analysieren können. Wir wissen, dass es aus Molekülen
besteht. Wir verstehen einige Kräfte, die es zusammenhalten,
und dies ist das erste Mal, dass wir davon Kenntnis haben. Zuvor
tappten wir völlig im dunkeln.
Shrila Prabhupada: Was haben Sie aber davon? Selbst wenn
Sie jedes Teilchen dieses Grases kennen würden - mit Ihrem
Wissen und ohne Ihr Wissen. Es macht keinen Unterschied, ob Sie
die Kräfte kennen oder nicht. Von einem materiellen, analytischen
Standpunkt aus können Sie alles mögliche untersuchen.
Jeden Unsinn können Sie hernehmen und untersuchen und untersuchen
und ein dickes Buch darüber verfassen. Aber was ist damit gewonnen?
Dr. Benford: Ich glaube, ich betrachte die Welt als die
Summe ihrer Einzelbestandteile.
Shrila Prabhupada: Angenommen, ich nehme dieses Gras
und schreibe ganze Bände darüber: wann es entstand, wann
es verging, was die Beschaffenheit der Fasern und Moleküle
ist. Auf verschiedenste Art und Weise kann ich diesen unbedeutenden
Halm beschreiben, aber was ist der Nutzen?
Dr. Benford: Warum hat Gott es dorthin getan, wenn es
keinen Nutzen hätte? Lohnt es sich nicht, es zu untersuchen?
Shrila Prabhupada: Der springende Punkt ist, dass Sie
lieber das unbedeutende Gras studieren als Gott, der alles erschaffen
hat. Wenn Sie Ihn verstünden, verstünden Sie das Gras
von selbst. Doch Sie wollen das Gras von Ihm trennen, um es gesondert
zu studieren. So können Sie einen Band nach dem anderen über
dieses Theme verfassen; aber warum vergeuden Sie Ihre Intelligenz
auf diese Weise? Der Ast eines Baumes ist schön, solange er
mit dem Stamm verbunden ist., doch sobald man ihn absägt, vertrocknet
er. Was nützt daher das Studium des vertrockneten Astes? Es
ist eine Verschwendung von Intelligenz.
Dr. Benford: Aber warum ist es eine Verschwendung?
Shrila Prabhupada: Es ist zweifellos eine Verschwendung,
denn das Ergebnis ist nicht von Nutzen.
Dr. Benford: Was ist dann "von Nutzen"?
Shrila Prabhupada: Es ist von Nutzen, sich selbst zu
kennen, zu wissen, wer man ist.
Dr. Benford: Warum ist Wissen über mich selbst besser
als Wissen über eine Pflanze?
Shrila Prabhupada: Wenn Sie verstehen, wer Sie sind,
dann können Sie auch andere Dinge verstehen. Das nennt man
atma-tattva, atma-jnana, Selbsterkenntnis. Darauf kommt es an. Ich
bin spirituelle Seele und durchwandere so viele Lebensformen. Aber
in was für einer Lage befinde ich mich? Ich will nicht sterben,
weil ich Angst davor habe, meinen Körper zu wechseln; ich habe
Angst vor dem Tod. Darüber sollte man erst einmal nachdenken:
Ich will nicht unglücklich sein, aber das Unglück kommt.
Ich will nicht sterben, aber der Tod kommt. Ich will nicht krank
sein, aber die Krankheit kommt. Ich will kein Greis werden, aber
dennoch kommt das Alter. Warum kommen diese Dinge gewaltsam? Wer
zwingt uns diese Dinge auf? Ich weiss es nicht, doch das sind die
wirklichen Probleme. Ich will keine glühende Hitze, aber es
gibt sie doch. Warum? Wer ist für diese Dinge verantwortlich?
Warum werden sie uns aufgezwungen? Ich will diese Hitze nicht. Was
habe ich getan? Dies sind die wirklichen Fragen. Nur Grashalme zu
studieren und einen Band nach dem anderen zu schreiben ist Energieverschwendung.
Studieren Sie sich selbst!
ENDE
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