Sanatana Dharma
" ... Wenn man denkt, die Bhagavad-gita
und der Hare-Krishna-mantra gehörten zur Hindu-Religion, und
wenn man aus diesem Grund nicht von ihnen Gebrauch machen will, braucht
man dies selbstverständlich nicht zu tun, aber man kann trotzdem
in die christliche Kirche gehen und dort singen. Zwischen diesem und
jenem Vorgang besteht kein Unterschied; entscheidend ist, dass man
gottesbewusst werden sollte, gleichgültig, welchen Vorgang man
wählt. Gott ist weder Moslem noch Hindu noch Christ; Er ist Gott.
Genausowenig sind wir Hindu, Moslem oder Christ. Dies sind Bezeichnungen
des Körpers. Wir sind alle reine spirituelle Wesen, Teilchen
des Höchsten. Gott ist pavitram, rein, und wir sind ebenfalls
rein. Auf irgendeine Weise jedoch sind wir in diesen materiellen Ozean
gestürzt und leiden nun, da wir von den Wellen hin- und hergeschleudert
werden. ... Man sollte sagen: 'Krishna, ich leide
auf diese Weise. Ich bin in den tosenden Ozean der materiellen Illusion
gestürzt. Bitte zieh mich heraus. Ich verstehe jetzt, dass
ich nicht in diese materielle Welt gehöre und dass ich nichts
damit zu tun habe, aber trotzdem werde ich vom tosenden Wellengang
hin- und hergeschleudert. In Wirklichkeit bin ich ein spiritueller
Funke, ein winziges Teilchen von Dir.' Wir stürzen ins Unglück,
indem wir versuchen, uns mit diesem Ozean zu identifizieren und
seinen tosenden Wellengang zu glätten. Dieser Versuch ist jedoch
sinnlos, denn es ist nicht möglich, die Wellen zu beruhigen.
Was auch immer man unternimmt, die Wellen werden weiterhin hochschlagen,
denn das ist das Gesetz der Natur. Nur die Narren versuchen, das
Wesen der materiellen Welt zu ändern; die wirkliche Lösung
ist, aus dieser Welt herauszukommen. ...
Religion bedeutet von der Definition her das, was uns
mit Gott verbindet. Etwas, was uns nicht mit Gott verbinden kann,
ist keine Religion. Religion bedeutet, nach Gott zu suchen, Gott
zu verstehen und eine Beziehung zu Ihm herzustellen. ...
Man kann sich eine Religion nicht zusammenbasteln. Eine
echte Religion muss von autorisierter Stelle kommen, das heißt
entweder von Gott oder von Seinem Repräsentanten. Religion
wird als das Gesetz Gottes bezeichnet. Kein gewöhnlicher Mensch
kann ein staatliches Gesetz erlassen. Die Gesetze sind bereits vorhanden,
und sie werden vom Staat in Kraft gesetzt. In bestimmten Gemeinschaften
mögen Verordnungen erlassen werden, deren Gültigkeit sich
nur auf diese Gemeinschaften beschränkt, doch diese Gesetze
müssen vom Gesetz des Staates sanktioniert sein. Wenn wir also
ein religiöses Prinzip einführen wollen, muss dies von
der Autorität der Veden sanktioniert sein." ...
(Aus Bewusste Freude, 2. Kapitel)
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