Re: IRM

Krishna-Bewusstsein

Geschrieben von Dr. Berghof am 24. Januar 2007 20:09:

Als Antwort auf: IRM geschrieben von Paria am 24. Januar 2007 12:43:

>Hat die IRM berechtigte Kritik?

Hier geht es um eine web site der Ritviks.

Die Frage ist nicht so sehr, ob vereinzelte Kritik auf dieser web site berechtigt oder unberechtigt ist. Kritisieren kann jeder und wenn er den ganzen Tag fuer einige Jahre kritisiert, wird er zwischendurch berechtigte Kritik finden, oft oder meist aber auch falsch liegen. Dadurch dass man andere pausenlos kritisiert und beleidigt, um sein Dogma zu verkuenden, hat man sicher lange nicht selbst Recht.

Es geht also nicht allein um das Kritisieren sondern eher um das Finden von angemessenen und brauchbaren Loesungen.

Die wirkliche Frage ist, haben die Ritviks bei all der endlosen Kritik eine vernuenftige Loesung ? - Die Antwortet lautet eindeutig: nein.

1. Das Ritvik-Dogma laeuft in der Praxis darauf hinaus, dass selbst gefallene ehemalige "Gurus", die die vier Prinzipen nicht eingehalten haben und zu Recht aus iskcon verabschiedet wurden, also schwer von Srila Prabhupadas Anweisungen abgewichen sind, (wie z.B. die prominenten Ritvik-Fuehrer Hansadutta und Madhudvisa, die z.B in Hansaduttas Fall durch Alkoholkonsum, außerehelichen Sex und aehnliche Verfehlungen jeden Fuehrungsanspurch verloren haben,) dass diese gefallenen ehemaligen "gurus" durch die Ritvik-Argumentation letztlich wieder das Recht in Anspruch nehmen, selbst wieder zu Gurus in besonderenen Fuehrungs- und Machtpositionen werden, indem sie sich z.B einfach jetzt "Ritvik-repräsentant des acarya" nennen und Schueler und Anhaenger annehmen, indem sie dies nur einfach anders benennen, aber alle angreifen, die innerhalb von iskcon Einweihung geben oder in iskcon aktiv sind und noch bestimmten Werten folgen. Damit ist die Motivation der Ritvik-Fuehrer sehr leicht durchschaubar, voellig unglaubwuerdig und die Ritvik-Argumentation fuehrt sich selbst ad absurdum. Sie koennen natuerlich Tag und Nacht kritisieren, um von ihrer eigenen Unfaehigkeit abzulenken, aber dies ist nicht das Verhalten von Vaishnavas.

2. Nach Auffassung der Ritviks kann es keinen einweihenden Guru nach Srila Prabhupada geben, und zwar nach einigen von ihnen fuer mindestens die naechsten 9.500 Jahre. Nach anderen Ritviks fuer den rest des kali-yuga -all das ist nicht immer ganz klar. Dies ist natuerlich genauso absurd und wurde sicher nicht von Srila Prabhupada gewuenscht. Jeder kann ein paar kurze, mehrdeutig interpretierbare Aussagen von autorisierter Quelle aus dem Zusammenhang reissen und damit seine eigene Bewegung starten. Man koennte damit fast alles begruenden. Aber das ist eindeutige Irrefuehrung. - Wenn Srila Prabhupada wirklich keine einweihenden gurus nach ihm gewuenscht haette, dann haette er sicherlich einen solch wichtigen Punkt mit großer Deutlichkeit verkuendet. Das Gegenteil ist der Fall.

3. Man kann sich nicht selbst zum direkten Schueler eines nicht mehr physisch anwesenden Guru ernennen. Die persönliche Zustimmung des guru ist bei der Einweihung, ob mit oder ohne ritvik Repräsentanten, erforderlich. Sonst koennte sich ein Schueler Srila Prabhupadas ja auch selbst zum Schüler von Bhaktivinoda Thakur ernennen, der vor über 100 Jahren lebte, und so waere dann der Schüler der guru seines eigenen guru, was dann ueberhaupt keinen Sinn mehr ergäbe.

Diese Ritvik-Geschichten sind teiweise schon seit etwas zwanzig Jahren im Umlauf, diejenigen, die dies in den USA als Bewegung starteten, haben sich inzischen mehrfach wieder davon distanziert und ihren Irrtum zugegeben. Leute wie Hansadutta haben sich nach ihrem eigegen Fall später darauf gestuerzt und neue Gruppen gebildet. Gluecklicherwiese hatten die deutschen devotees meist Besseres zu tun als sich uebermaessig in diese Abwegigkeiten und alle ihre endlosen Debatten zu vertiefen. Jedenfalls diejenigen, die noch aktiven und positiven hingebungsvollen Dienst darbringen und nicht Tag und Nacht mit Klatsch und Tratsch und Politik verschwenden wollen.

Unter den Ritviks gibt es auch wieder mehrere unterschiedliche Richtungen, sie splitten sich also immer weiter auf... Da gibt es die Hard Liner, die meist nur noch beleidigend und agressiv sind und voellig unansprechbar und andere, die es etwas geschickter verpacken aber letztlich ebenso negativ drauf sind.

Ich kann von der Vertiefung in solche web sites nur abraten, weil dort zwischen wenig Wahrheit auch viel Unsinn, Verzerrungen und Unwahrheiten verkuendet werden - alles zur einseitigen Verteidigung eines eindeutig machtpolitischen Dogma. Man kann viel Verunreinigendes finden, wenn man viel Zeit im web verbringt, aber ob es jemand gluecklich macht...

Zum Thema ritvik-Dogma liegen einige umfassende und gute Antworten von iskcon in Buchform vor, leider meist nur auf englisch. z.B von HH Jayadvaita Swami. Manche findet man in den Tempel-Läden.


Gruß, Euer Dietmar Berghof



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