Re: Upanishaden

Krishna-Bewusstsein

Geschrieben von Daniel am 05. Februar 2006 12:29:

Als Antwort auf: Re: Upanishaden geschrieben von Parivadi das am 22. Januar 2006 20:09:48:

Man sollte hier schon erwähnen, dass die Verfasser der Upanishaden nicht in einer Vaishnava-Tradition stehen. Srila Prabhupada hat die Upanishaden seiner Tradition entsprechend übersetzt und interpretiert (wie manche andere Schriften). Das ist in Indien nicht unüblich. Daniel

>Liebe Kohle,
>Der Klang Aum (OM) repräsentiert tatsächlich die Höchste Persönlichkeite Gottes, die alles umfasst. Das sagt Shri Krishna Selbst in der Bhagavad-gita:
>"Wenn man in diesem yoga-Vorgang gefestigt ist und die heilige Silbe om, die höchste Buchstabenkombination, chantet und wenn man dann beim Verlassen des Körpers an die Höchste Persönlichkeit Gottes denkt, wird man mit Sicherheit die spirituellen Planeten erreichen." (Bhagavad-gita 8.13)
>Kommentar von Shrila Prabhupada:
>In diesem Vers wird eindeutig gesagt, dass om, Brahman und Shri Krishna nicht verschieden sind. Om ist die unpersönliche Klangrepräsentation Krishnas, aber om ist in der Klangschwingung von Hare Krishna enthalten. Deshalb wird für das gegenwärtige Zeitalter das Chanten des Hare-Krishna-mantra empfohlen. Wenn man am Endes seines Lebens den Körper verlässt und dabei Hare Krishna Hare Krishna Krishna Krishna Hare Hare / Hare Rama Hare Rama Rama Rama Hare Hare chantet, wird man mit Sicherheit einen der spirituellen Planeten erreichen, je nachdem, welcher Verehrung man sich zugewandt hat. Die Geweihten Krishnas gelangen auf den Planeten Krishnas, Goloka Vrindavan, und andere, die ebenfalls den persönlichen Aspekt Gottes verehren, gelangen auf einen der unzähligen Vaikuntha-Planeten im spirituellen Himmel. Die Unpersönlichkeitsanhänger hingegen bleiben im brahmajyoti.
>>Hier ein paar Gedanken von mir zu den Mandukya Upanishaden – ohne irgendeinen Anspruch auf Richtigkeit. Einfach nur Gedanken als Anstoß für weitere Gedanken:
>>1. OM! – Dieses unsterbliche Wort ist das ganze sichtbare Universum. Es umfasst: Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft, - alles das ist OM. Und alles, was sich jenseits dieser drei Zustände der zeitlichen Welt befindet, ist ebenfalls OM.
>>Hierzu das Wort vom Anfang aus dem Johannes-Prolog der Bibel:
>>Im Anfang war das Wort, ....
>>Dieser Satz vom Anfang beschreibt das zeitliche, den Beginn der Vergangenheit. Das dieses Wort am Anfang war, entstand aus ihm alles, ist das Wort vom Anfang in allem des zeitlichen Universums. Es ist überall im All und jederzeit in Vergangenheit, Jetzt und Zukunft gegenwärtig. OM durchdringt jedoch auch die Grenzen der zeitlichen Welt.
>>..... und das Wort war bei Gott und Gott war das Wort
>>Das Wort vom Anfang wurde von Gott aus Gott selbst geschaffen, so wie das Zeituniversum. OM hingegen bedeutet nicht nur Schöpfung und Quell sondern ebenfalls das Unaussprechliche, aus dem dies alles hervorgeht. Bezeichne ich OM = Gott, so lässt sich folgern: „ ..OM war das Wort“. Oder – Das Wort ist aus OM hervorgegangen. OM beinhaltet also „ Schöpfer = Gott und Schöpfung = Wort vom Anfang“.
>Das ist alles richtig. Om repräsentiert die Einheit, den Einheitsaspekt Gottes. Gott ist in einem Sinne alles, Er ist das alldurchdringende Brahman, in dem auch die materiell vergänglichen Schöpfungen stattfinden.
>
>>2. All dieses ist ausschließlich Brahman. Das Selbst ist Brahman.
>Ja, alles ist Brahman! Korrekt!
>>Dieses Selbst besteht aus vier Vierteln.<
>Welches Selbst besteht aus vier Vierteln? Das Selbst ist unteilbar.
>>OM = Gott ist das Selbst. D.h. OM=Gott offenbart sich als das Wort vom Anfang und als das Selbst (vom Anfang), das ursprüngliche Selbst, den ursprünglichen Menschen - den Hermaphroditen, der sich vollständig selbst ergänzen kann.<
>Wo kommt diese Weisheit her?
>>Das erste Viertel ist Vaisvanara. Sein Feld ist der Wachzustand. Sein Bewusstsein ist nach außen gerichtet. Er hat sieben Glieder und neunzehn Münder. Er erfreut sich der grobstofflichen Objekte. Die sieben Glieder werden bei Jakob Böhme („Aurora“) die sieben Quellgeister genannt. Es sind die Eigenschaften Härte, Bitterkeit, Grimmigkeit, Herbheit, Blitz, Süße und Hitze, die in ihrer verschiedenartigen Zusammensetzung jedes Leben formen und charakterisieren. So sind Härte und Herbheit die Voraussetzung für die Verdichtung des Körpers. Die Bitterkeit zerreibt die Härte und Herbheit, so dass Hitze aufsteigt. Sie entzündet die Grimmigkeit als Voraussetzung für Beweglichkeit. Die Grimmigkeit fährt als ein „harter Feuerklang“ (Jakob Böhme) durch das Leben. Allein die Qualität der Süße löscht die Grimmigkeit der anderen Qualitäten. Sie wandelt Verbrennung in Wärme, Kälte in Kühle, Härte in Kraft usw. Zusammen sind diese Eigenschaften in der siebten Qualität, im göttlichen Licht vereint. Ihre Zusammensetzung lenkt unseren Bewusstseinszustand.<
>Das ergibt für mich keinen Sinn. Wieso werden wir von einem Viertel von uns selbst gelenkt? Wer ist "uns" und wer ist das viertel Vaisvanara? Sind das zwei verschiedene Entitäten?
>>Zu den 19 Mündern, den Öffnungen der Speisen und des Klanges, kann ich nichts sagen. Die Siebenheit, in den Upanishaden als Glieder angedeutet, werden in der universellen Lehre, der SELBST-erkenntnislehre, auch als Siebenlicht und Siebengeist bezeichnet. Sie ist u.a. die spirituelle Grundlage für die Astrologie.<
>Da kann ich im Moment nichts beitragen.
>>4. Das zweite Viertel ist Taijasa. Sein Feld ist der Traumzustand. Sein Bewusstsein ist nach innen gerichtet. Er hat sieben Glieder und neunzehn Münder. Er erfreut sich der feinstofflichen Objekte.<
>Wer ist das? Meinst Du damit uns selbst oder wen?
>
>>Der Traumzustand ist lediglich eine andere Realität als der Wachzustand. In den weiteren Ausführungen wird gefragt: Wer ist glücklicher<
>Das ist richtig. Auch der Traumzustand ist natürlich - abgesehen dass er zeitweilig ist - eine Realität.
>>Ein König, der zwölf Stunden träumt ein Bettler zu sein, oder
>>Ein Bettler, der zwölf Stunden träum ein König zu sein?
>nun, wer ist glücklicher?
>
>>Das drittel Viertel ist Prajna, d.h. wo im Tiefschlaf weder Wünsche noch irgendetwas anderes wahrgenommen wird. Im traumlosen Schlaf wird man Eins mit dem Bewusstsein, das aus Glückseligkeit besteht und von ihr genährt wird. Sein Mund ist Bewusstsein.<
>Von wem wird wer genährt. Die Übersetzung hier finde ich äußerst unpräzise, so dass man endlos ins spekulieren gerät.
>>So wird auf die Mitte zwischen der grobstofflichen Realität und ihrer feinstofflichen Spiegelung hingewiesen. Nur der Mund in der Mitte speist die sieben Glieder mit göttlicher Reinheit. In den sieben Gliedern beweist sich diese Reinheit dann als befreiende Handlung in Realität und Feinstofflichkeit. Im ungöttlichen Leben dagegen nähren sich unsere 19 Münder des Bewusstseins aus der Matrize der feinstofflichen Sphären. Das ist unser Lebenszustand der Gefallenheit. Wir sind (nach Jakob Böhme) vom süßen Quellgeist aus dem Mund in der Mitte abgeschnitten. Unsere Grimmigkeit wird deshalb nicht gelöscht und unsere Herzen bleiben in Härte und Bitterkeit verschlossen. Da wir aus diesem Bewusstseinszustand leben und ihn äußere Objekte projizieren, erkennen wir auch Gott lediglich als einen zürnenden und strafenden Gott. Auch die Liebestaten von Christus und Buddha ändern daran nichts, wenn wir ihnen den vertrockneten Mund unseres Herzens nicht öffnen (können).<
>Das ist alles sehr verschachtelt und für mich jedenfalls völlig unpraktisch.
>>Dieses ist der Herr von Allem, allwissend, der innewohnende Kontrolleur, die Quelle von allem. Dieses ist der Anfang und das Ende allen Seins.<
>Dieses? Welches?
>>7. Dieses ist bekannt als das vierte Viertel: weder nach innen noch nach außen gerichtetes Bewusstsein, noch beides zusammen, noch eine undifferenzierte Masse des Bewusstsein, weder wissend noch unwissend, unsichtbar, unbeschreiblich, nicht greifbar, frei von Charakter, unvorstell­bar, undefinierbar, sein seelisches Wesen ist das Bewusstsein des eigenen Selbst, es ist das zur „Ruhe gekommen sein“ aller verwandten Existenzen, absolut still, friedvoll, glückselig, es ist zeitloser Atman, das Selbst; dieses ist zu verwirklichen.<
>Wenn hier Gott gemeint ist, ja, wir sollten unsere Beziehung zu Gott verwirklichen.
>>8. Dieser identische Atman oder das Selbst ist im Reich des Klangs die Silbe OM, wobei die zuvor beschriebenen vier Viertel mit den Komponenten der Silbe identisch sind, und die Komponenten dieser Silbe mit den vier Vierteln des Selbst identisch sind. Die Komponenten der Silbe sind A, U, M.<
>Ja
>>Es wurden also die 4 Viertel des Selbstes, vier Bewusstseinszustände beschrieben, die zu verwirklichen sind, das ist SELBSTVERWIRKLICHUNG. Es wird von 3 Komponenten dieser Verwirklichung, dieser Handlung geschrieben – A U M. Die 4 Bewusstseinszustände und die 3 Komponenten der Verwirklichung stellen wiederum die 7 Glieder oder Quellgeister der göttlichen Offenbarung dar. Diese Offenbarung ändert sich ständig in Raum und Zeit. Somit unterliegen auch die 4 Bewusstseinszustände und ihre drei Ausdrucksmöglichkeiten einer kosmischen Änderung. Dies wird u.a. durch zodiakalen Einstrahlungen der kosmischen Brennpunkte / Gestirne (Wassermannzeitalter, astrologische Zyklen usw.) bewirkt. Somit unterliegen die 7 Glieder des Selbstes einer ständigen Umwälzung aus dem göttlichen Plan des OM. Daraus ergibt sich eine ständige Zerbrechung und Neubeginn in unserer Weltordnung. Eine materielle Evolution stößt immer an ihre Grenzen und wird wieder zerbrochen. Eine Beständigkeit ist nur im Mitbewegen/mitleben der 7 Glieder des göttlichen Selbstes, des Atman möglich. Nur dann bewegen wir uns mit dem OM und nicht entgegengesetzt.<
>Wo steht das geschrieben?
>>Im Allgemeinen Dialog zwischen Hermes Trismegistos und Asklepius dem Heiler wird sinngemäß gesagt, dass alles was sich bewegt, dem Raum, in dem es sich bewegt, entgegengesetzt ist. Entweder von der Art oder von der Bewegung her. D.h. Festes bewegt sich in Flüssigem und das Erschaffene im Unerschaffenenen. Das Erschaffene ist das Universum und das Unerschaffene ist OM, da es ewig ist. Damit der Mensch sich wieder im göttlichen =OM bewegt, muss er sich im Strom göttlicher Harmonie mitbewegen. Deshalb wird auch davon gesprochen, dass die Chakren sich anders herum drehen, wenn der Mensch zurück zu Gott findet.<
>macht irgendwie Sinn
>>Vaisvanara, dessen Feld der Wachzustand ist, bildet die erste Tonsilbe: A, denn es umfasst alle anderen. Wer dieses weiß, umhüllt alle wünschenswerten Objekte; er wird der Erste.<
>Was versteht man unter dem Ersten?
>>Dieses ist das Mitbewegen des Handlungslebens mit der göttlichen Sphäre des OM.<
>Was bedeutet dies in der Praxis?
>> Taijasa, dessen Feld der Traumzustand ist, bildet die zweite Tonsilbe: U, weil er von außergewöhnlicher Qualität ist, denn er beinhaltet die Qualitäten der anderen beiden. Wer es weiß, erhebt seinen Fluss des Wissens und wird ebenbürtig. In dieser Familie gibt es niemanden, der Brahman nicht kennt.
>Es ist das Mitbewegen mit der Intuition aus dem OM.<
>Welche Charakteristika weisen solche Lebewesen auf?
>> Prajna, dessen Feld der Tiefschlaf ist, bildet die dritte Tonsilbe: M, weil er das Maß, in das sich alles einpasst. Wer es weiß, kann alles ermessen und wird zur Heimstatt aller.<
>Nenne bitte ein Beispiel!
>>Es ist die eigene Übergabe an Gott, an OM, verbunden mit den Brüdern und Schwestern des Mitleids. Gottes Wille ist eigener Wille.
>Ja, das ist die höchste Bewusstseinsstufe, Krishna-Bewusstsein. Wir handeln als reine Diener Gottes.
>>Der Vierte ist ohne Klang: unsäglich, ein zur Ruhekommen für alle relativen Offenbarungen, voller Glückseligkeit, friedvoll, unteilbar. Darum ist OM der wirkliche Atman. Wer es weiß, bringt sein Selbst in das absolute Selbst ein.<
>Was bedeutet dieses einbringen in der Praxis?
>>Es ist nicht beschreibbar jedoch für jeden Menschen mit innerster Sehnsucht irgendwann erfahrbar.<
>Nur für Menschen oder auch für Tiere?
>>Om! Santih, Santih, Santih
>>OM! Friede, Friede, Friede.
>Ja, ohne Friede kann es kein Glück geben (Bhagavad-gita 2.66).
>meint
>Parivadi das
>>meint
>>kohle



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