Re: Eigenwillige Gedanken zu Maya

Krishna-Bewusstsein

Geschrieben von Ishtar am 30. März 2005 22:34:

Als Antwort auf: Re: Eigenwillige Gedanken zu Maya geschrieben von Parivadi das am 30. März 2005 02:02:57:

Hallo Parivadi Das,
>Geschrieben von Parivadi das am 30. März 2005 02:02:57
Wauw, Du schläfst wohl auch gern lange aus, wie ich..

Danke für Deine Antwort.

>selbst der jetzt 81-Jährige Philosophie-Professor Antony Flew glaubt neuerdings an eine höhere Intelligenz, die das Universum und das Leben geschaffen haben muss

Diesen Philosophen kenne ich nicht. "Geschaffen" suggeriert allerdings gleich wieder "von außen". Meinen Begriff von Leben habe ich nach dem Werk "Kristallseelen" (Ernst Haeckel) neu definiert.

>Bisher war einer der prominenten Anführer des Atheismus und hat Gottgläubige belächelt.

Andersdenkende zu belächeln ist ein Zeichen von Angst, daß der Andere doch Recht haben könnte.

>Erkläre bitte, was Du unter Monismus verstehst!

Eine "einfach" schwierige Frage ;-)
Der Monismus ist eine Vernunftsreligion mit der These "Alles läßt sich vernünftig erklären" (und was wir uns noch nicht erklären können nennen wir eben Gott).
Da Du ein Beispiel mit dem Autorad gemacht hast will ich auch eins zum Besten geben: Wenn ein Eingeborener im Urwald ein Flugzeug sieht und er sich dies nicht vernünftig erklären kann, benennt er es eben Gott/Engel/Irgendwasspirituelles. Du als Homo sapiens atomicus weißt natürlich das die Flügel und das Seitleitwerk wegen der aerodynamischen Anforderungen des Flugzeuges notwendig sind, auch wieso die mit Kerosin betriebene Turbine funktioniert und das der ganze Spass viel Geld kostet, kurz du kannst dir das ganze vernünftig erklären. Und genauso ist es mit allen anderen Dingen, unser Bewußtsein und unser Wissen sind für manche Erkenntnisse noch nicht so weit und aus Unkenntnis für eine vernünftige Erklärung flüchtet sich unser Bewußtsein in eine mystisch-spirituelle Welt. Im Grunde ist dies auch keine schlechte Sache, da unser Gehirn sonst in einer Feedbackschleife wahnsinnig werden würde, wenn man sich zum Beispiel die Unendlichkeit versucht zu erklären oder vorzustellen. Quasi eine Eigen-Schutzfunktion. Das Traurige ist jedoch, das viele damit das Streben nach einer vernünftigen Erklärung ganz aufgeben und die "spirituelle Erklärung" als endgültig und gegeben annehmen.

Im Monismus gibt es keine Trennung der materiellen und geistigen Welt (so wie es in den Liedtexten meiner Lieblingsband Srii Hari propagiert wird). Der "Geist"-Anteil ist nur eine weitere Eigenschaft eines jeden Stoffes.

>Daher sollten wir uns wieder mit Gott verbinden, um ein sinnvolleres Dasein führen zu können. Wir sind ewig Teile Gottes, jedoch ist Gott immer viel mehr als Seine Bestandteile. Er ist es, der alles kontrolliert.

Und da liegt der große Unterschied zum Monismus. Es gibt keinen persönlichen Gott(esbegriff) -einen Dualismus-, es gibt auch kein Leben nach dem Tod (in einem nataraja oder shamballah oder argathi oder paradies oder walhala oder...), den nach monistischer Auffassung besitzt alles Stoffliche Leben. Wenn ich also sterbe, lebe ich in allen Atomen und subatomaren Teilchen weiter in die ich zerfalle. Viele flüchten sich doch nur in Religionen aus Todesangst.

Woher nimmst du die 5000 Jahre? Wenn ich mich an Datierungsversuche von Herrn Prof. Witzel (Department of Sanskrit and Indian Studies Harvard University - witzel@fas.harvard.edu) erinnere, kommt man bei altindischen Hymnen (Rgveda) etwa auf 2600 Jahre vor Christus, aber Krsna selber war später.
Bei dem "Hügelwunder" was Du erwähntest, habe ich als Monist natürlich starke Zweifel und wir suchen alle gemeinsam nach einer vernünftigen Erklärung. Krsna ein Außerirdischer? wie es es uns Lutz Gentes in die "Wirklichkeit der Götter" darlegen will wäre evtl. ein Ansatz, jedoch könnten andere Erklärungen wie Missinterpretation, Übertreibungen und Falschaussagen ebenso möglich sein. Ich selber vermute eher eine der letzteren drei Möglichkeiten.

> Es kommt darauf an, ob man sich damit befassen möchte.

Ja, natürlich. Aber Glauben und Wissen (veda) sind dabei entscheidend. Glaubst Du wirklich an solche Überlieferungen oder hast Du nicht manchmal Zweifel?

> Shri Krishna kann Millionen und Abermillionen von Planeten im Universum schweben lassen. Warum sollte Er also nicht einen Hügel hochheben?

Was ist denn das für eine Argumentationslinie? Ich bin überzeugt das die Gravitationskraft die wichtigste Kraft im Universum/der Natur ist. Und wenn wir diese "srii krsna" nennen wollen, gut.

> Du bist herzlich eingeladen, ebenfalls mitzumachen.

Ich bin den Krsna-Anhängern verbunden, zumindest habe ich mich (solange sie in meiner Heimatstadt Leipzig einen Tempel hatten) mit ihnen gut verstanden. Auf Dein Angebot komme ich bestimmt irgendwann zurück. ;-)

Tschüß schreibt Dir Ishtar (babyl. Göttin der Liebe und des Krieges - klingt irgendwie nach unseren heutigen Medien "Sex und Gewalt")
PS: sorry für die langatmige Ausführung



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