Grundsätzliches zur Argumentationstechnik

Krishna-Bewusstsein

Geschrieben von + am 07. April 2005 12:27:

Als Antwort auf: Re: Der Papst stirbt geschrieben von Bhakta Frank am 05. April 2005 13:42:

Lieber Frank,

gestern habe ich mir noch mal Gedanken zur Argumentationstechnik gemacht und bin zu folgender Einsicht gelangt:

Natürlich ist es wichtig, sinnvoll und sogar nötig Behauptungen mit Quellenangaben zu versehen. Die zeitaufwändige Recherche ist aber m.E. unnötig bei

1. allgemein gültigen Wahrheiten (dazu zähle ich auch das Papstzitat, das übrigens auch sehr leicht selbst ergooglet werden kann) und
2. wissenschaftlich gesicherten Erkenntnissen (z.B. 2+2=4),

es sei denn, diese werden von einer/m Leser/in ausdrücklich bestritten oder sie sind strittig.

Beispiele:

- Ein Teilnehmer/in behauptet 2+2=5 oder die Evolutionstheorie sei Fakt. Beide Dinge würde ich bestreiten und Beweise fordern.
- Allgemein wird behauptet, in der Bibel stehe, die Erde sei eine Scheibe. Ich bestreite diese Aussage, obwohl sie allgemein anerkannt wird. Wenn das jemand hier behaupten würde, müsste sie/er mir die entsprechende Textstelle zeigen.
- Die Linken behaupten Hohmann hätte die Juden als Tätervolk bezeichnet und die Rechten behaupten, er hätte das nicht getan. Aus Unwissenheit würde ich in diesem Fall den Quelltext der Originalrede fordern und auch den Gesamtzusammenhang prüfen.

Streng genommen ist auch der Link zur ISKCON keine wirklich Quellangabe, da die ISKCON selbst nur zitiert und die Quelle nicht nennt. Wäre das Zitat aber falsch, hätte die ISKCON, die Initiative zur Abschaffung der Jagd, die Tierschutzpartei, etc. wahrscheinlich schon längst eine satte Unterlassungsklage der katholischen Amtskirche am Hals.

Im Übrigen zeigt leider auch die Praxis der meisten Kirchenvertreter, dass sie Tiere sehr gering schätzen. Nicht „nur“ im aktiven Sinn (Hubertusmessen, Bestärkung der Vivisektoren, etc.), sondern auch im passiven Sinn. Ein couragiertes Wort des Papstes gegen Tierversuche, Tierfleischessen, Jagd oder ähnliches hätte bestimmt eine konfessionsübergreifende Lawine des Lichts in Bewegung gesetzt. Die Tatsache, dass dies nicht geschehen ist, kann man durchaus als unterlassene Hilfeleistung bezeichnen. Natürlich weiß ich, dass man in einer solchen Position gewissen Sachzwängen unterworfen ist, aber irgendwann muss eine Entscheidung getroffen werden. Durchgängige Moral oder eine abgespeckte Schein- und Doppelmoral (vor allem als vermeintlicher Exponent Gottes)?! Denn, dass Tiere Leiden und nicht einfach nur Sachen sind, muss nicht erst bewiesen werden. Mit ein wenig gesundem Menschenverstand kann das jeder durch einfachen Analogieschluss selbst erkennen.

Sicher verstehst Du meinen Standpunkt.

Liebe Grüße
+



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