Ist Gott ein Spielverderber?
iele
lehnen heute Religion ab, da sie für sich keine Notwendigkeit sehen,
sich an Regeln und Gebote zu halten. Oftmals werden Gott und die
Geistlichen als Hindernisse angesehen, das Leben nach Kräften zu
genießen. Leider ist es eine Tatsache, dass die Religionen zu sehr
mit Politik beschäftigt sind und zuwenig spirituelle Inhalte vermitteln.
Dem Materialismus kann aber nur wirksam entgegengetreten werden,
wenn man spirituelle Zusammenhänge klar darlegt. Wenn eine diplomatische
nebulöse Sprache gesprochen wird, bewirkt dies keine Änderung der
Herzen. Die Folge ist, dass viele Menschen den Unterschied zwischen
spiritueller und materieller Freude nicht mehr kennen. Sie bleiben
egozentrischem Genuss verhaftet, weil sie keine Alternative kennen.
Es ist daher dringend notwendig, den Pfad zu spiritueller Freude
aufzuzeigen.
Shri Krishna gibt dazu folgenden entscheidenden
Hinweis:
Die verkörperte Seele kann zwar von Sinnenfreuden zurückgehalten
werden, doch der Geschmack für die Sinnesobjekte bleibt. Wenn
sie jedoch solche Neigungen aufgibt, da sie einen höheren
Geschmack erfährt, ist sie im Bewusstsein gefestigt.
(Bhagavad-gita 2.59)
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Shrila Prabhupada erläutert
diesen Vers mit folgendem Gleichnis:
"Man kann ein Kind nur von unsinnigem Tun
abbringen, wenn man es mit sinnvollen Tätigkeiten beschäftigt. Nur
so kann es Freude finden."
Dies sind die Schlüssel zur Erlangung höheren Bewusstseins.
Wenn man Freude an höherwertigen Dingen findet, dann gibt man das
schale Leben von selber auf.
Grundlegende Vorgänge zur Erlangung eines höheren
Geschmacks sind die Meditation über Gottes Namen und die Zubereitung
und Aufnahme natürlicher vegetarischer Opferspeisen.
Gott erfüllt unsere Wünsche im Laufe der Zeit,
sowohl die niederen als auch die höherstehenden. Er ist also in
keiner Hinsicht ein Spielverderber, sondern lässt auch unsere Entartung
zu, wenn wir dies ausdrücklich so wollen. Gleichzeitig gibt er uns
aber zu verstehen, dass transzendentale Freude unvergleichlich glückverheißender
ist als weltliche Genüsse.
Es geht also nicht um Frömmelei, sondern tatsächlich
um ein höheres Lebensgefühl.
Probieren geht über studieren!
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