Vielfalt in der Einheit
edes
Lebewesen besitzt unverwechselbare und einzigartige Eigenschaften
und ist von Gott mit individueller Freiheit ausgestattet. Aufgrund
der Vielfalt der Lebewesen gibt es auch verschiedene Wege, sich
Gott zu nähern. Diese Wege sind die Religionen, die je nach Land
und Leuten von verschiedenen Heiligen präsentiert werden. Ein fairer
Wettstreit der Religionen kann als Ansporn für die jeweiligen Anhänger
nur förderlich sein. Man kann immer wieder beobachten, dass ein
Monopol zu moralischen Verfallserscheinungen führt, da selbst die
geistlichen Führer gerade dann oft den Versuchungen der Bequemlichkeit
erliegen. Wir befürworten daher die Vielfalt der Religionen, die
alle von der gleichen Quelle, Gott, ausgehen. Wichtig dabei ist
jedoch, dass man trotz vieler Gemeinsamkeiten der Religionen die
Unterschiede nicht verwischt. Wenn alles zu einem Einheitsbrei zusammengekocht
wird, verliert man die Übersicht. Die Wege zu Gott würden dadurch
undeutlich. Genauso falsch - wenn nicht noch gefährlicher - ist
es, wenn bestimmte Anhänger denken, sie allein hätten den rechten
Glauben und keine andere Möglichkeit zur Erlangung des Heils sei
gegeben. Da Gott allmächtig ist, kann er uns in vielfältiger Weise
helfen. Er mag in einen Landstrich Seinen geliebten Sohn senden,
in einem anderen Flecken der Erde mag Er eine Person erleuchten,
die dann Seine Herrlichkeiten preist usw. Wir glauben an einen solch
vielgestaltigen toleranten und liebevollen Gott, der für jedes Lebewesen
einen Heilsweg bereithält.
Wie bei einem Wettbewerb ist es jedoch natürlich,
dass Menschen die Erkenntnisse ihres Weges anderen mitteilen und
sogar Werbung dafür machen. Wer fest im Glauben steht, findet in
anderen Wegen Bereicherung und empfindet Wertschätzung für die Dinge,
die dort präsentiert werden, wenn sie nicht im Widerspruch zu den
Grundsätzen der Religion im Allgemeinen stehen.
Allgemeine Grundsätze echter Religion sind:
1. Die Lebewesen sind ewiglich von einer Zuflucht
(Gott) abhängig.
Niemand (außer Gott) kann von sich behaupten, er
sei nicht abhängig. Wer nicht auf Gott persönlich vertraut, muss
sich dennoch auf Schritt und Tritt mit den Gegebenheiten abfinden,
die zum größten Teil nicht in seinem Einflussbereich liegen, z.B.
Wetter, Beschaffenheit der Erde, Straßenverkehr, körpereigene Funktionen.
Wenn man hinter diesen Äußerlichkeiten nicht die Hand Gottes sehen
kann, dann muss man als ehrlicher Mensch doch zugeben, dass man
nicht allmächtig ist. Mit anderen Worten: Wer Gott nicht als Person
begreifen kann oder mag, erfährt die Allmacht eines unpersönlich
wirkenden Gottes durch Geburt, Krankheit, Alter, Tod, Umwelteinflüsse,
körpereigene Funktionen usw.
2. Alle Lebewesen haben das Recht, entsprechend
ihrer Qualifikation zu leben.
Von wahrer Religion kann nur gesprochen werden,
wenn das Prinzip des Lebens bejaht und Toleranz gegenüber anderen
geübt wird.
3. Mitleid für alle Lebewesen ist die Grundlage
zivilisierten Zusammenlebens.
Wer anderen ohne nachvollziehbare Not das Recht
zu existieren abstreitet, kann nicht als religiös bezeichnet werden.
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