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Sind wir frei?

Wenn wir uns mit den existenziellen Fragen beschäftigen, ist es natürlich, wenn wir uns mit den geistigen Grundlagen auseinandersetzen, die unseren Lebensbereich prägen. In Deutschland kommen wir dabei ganz besonders nicht an Immanuel Kant (1724 - 1804 AD) vorbei, der das Denken hierzulande im Zeitalter der sog. Aufklärung maßgeblichst beeinflusst hat. Wir werden also tagtäglich, ob in Erziehung, Ausbildung oder im Alltag mehr oder weniger mit den Erkenntnissen Kants konfrontiert, obwohl die meisten sich darüber gar nicht bewusst sind.

Wichtige Hauptthemen, über die Kant philosophiert hat, waren Vernunft, Moral, Pflicht und Freiheit. Alleine hier sehen wir schon, dass wir hier zuhause sind! Das sind die deutschen Tugenden, über deren Verfall allerorts geklagt wird.

"Was Du nicht willst, was man Dir tu, das füg auch keinem andern zu!"

Das ist Moral, und wer könnte dem widersprechen? Und diese Moral entspringt der Vernunft (der Intelligenz, wie die Vaishnavas sagen würden). Die moralische Lebenshaltung wiederum führt zu konkreten Pflichten für die Menschen. Insoweit können die Begriffe logisch voneinander abgeleitet werden: Aus der Vernunft entspringt Moral, die wiederum ein pflichtbewusstes Handeln zur Folge hat.

Wie nun aber steht der Begriff Freiheit mit pflichtgemäßem Leben in Einklang. Kann man von Freiheit sprechen, wenn man der Pflicht folgt. Ist das nicht ein Widerspruch in sich? Damit wollen wir uns ein wenig befassen.

Im allgemeinen wird innere Freiheit wie folgt definiert (siehe Wikipedia zum Begriff Freiheit):

"Der Freie Wille (siehe dort) beschreibt die Fähigkeit des Menschen, willentlich zu handeln. Wahlfreiheit beschreibt die Möglichkeit zur freien Entscheidung zwischen mehreren Handlungsmöglichkeiten. Handlungsfreiheit ist in dieser Unterscheidung der weitestgehende Freiheitsbegriff und beschreibt die Möglichkeit des Menschen, kraft eigener Willensbetätigung ein selbstbestimmtes Leben zu führen. Dies gelingt, indem der Mensch innere und äußere Umstände reflektiert und kraft seiner eigenen Vernunft zu rationalen Entscheidungen gelangt, an denen er sein eigenes Handeln ausrichtet. Hierzu gehört neben dem Recht auf Selbstverwirklichung auch die Konsequenz, scheitern zu können und die Folgen des Scheiterns kraft eigener Verantwortung hierfür selbst zu tragen."

Weiter wird in diesem Beitrag Immanuel Kant wie folgt angeführt:

"Immanuel Kant formulierte: 'Niemand kann mich zwingen, auf seine Art (wie er sich das Wohlsein anderer Menschen denkt) glücklich zu sein, sondern ein jeder darf seine Glückseligkeit auf dem Wege suchen, welcher ihm selbst gut dünkt, wenn er nur der Freiheit Anderer, einem gleichem Zwecke nachzustreben, die mit der Freiheit von jedermann nach einem möglichen allgemeinen Gesetze zusammen bestehen kann, (d.i. diesem Rechte des Andern) nicht Abbruch tut." Nach dem kantschen Freiheitsbegriff ist Freiheit nur durch Vernunft möglich. Ohne Vernunft folgt der Mensch einem Tier gleich seinen Trieben. Kraft der Vernunft aber ist der Mensch in der Lage, das Gute zu erkennen und sein eigenes Verhalten dementsprechend pflichtgemäß auszurichten (siehe: kategorischer Imperativ). Da nach Kant nur der sich bewusst pflichtgemäß, also moralisch verhaltende Mensch frei ist, sind "freies Handeln" und "moralisches Handeln" bei Kant ebenso Synonyme wie der Freie Wille und der gute Wille."

Wenn wir das auf einen Nenner bringen, kommen wir zu folgenden wichtigen Aussagen in der deutschen Denktradition:

1. Ohne Vernunft folgt der Mensch einem Tier gleich seinen Trieben.

2. Nur vernünftiges, bewusst pflichtgemäßes Handeln, ist frei.

3. Die eigene Freiheit ist nur in Achtung der Freiheit der anderen denkbar.

Shri Krishna, die Höchste vedische Autorität, rät in der Bhagavad-gita ebenfalls mit Nachdruck zu tugendhaftem, pflichtgemäßem Handeln:

"ye me matam idam nityam
anutisthanti manavah
shraddhavanto 'nasuyanto
mucyante te 'pi karmabhih"

"Diejenigen, die ihre Pflichten nach Meinen Unterweisungen erfüllen und dieser Lehre mit Glauben folgen, ohne neidisch zu sein, werden von der Fessel fruchtbringender Tätigkeit befreit."

(Bhagavad-gita 3.31)

Auch hier ist die Freiheit mit Pflichterfüllung verknüpft. Ist dies nicht ein Widerspruch? Wie kann man von Pflicht und Freiheit in einem Atemzug sprechen? Wenn ich verpflichtet bin, dann bin ich doch gerade nicht frei, oder?

Sehen wir, wie Shri Krishna weiter dieses Thema beleuchtet:

"ye tv etad abhyasuyanto
nanutisthanti me matam
sarva-jnana-vimudhams tan
viddhi nastan acetasah"

"Doch diejenigen, die aus Neid diese Lehren missachten und nicht danach handeln, sind allen Wissens beraubt, getäuscht und in all ihren Bemühungen um Vollkommenheit zum Scheitern verurteilt."

(Bhagavad-gita 3.32)

Shrila Prabhupada kommentiert dazu u. a.:

"... Ein ungehorsamer Mensch - mag er auch noch so bedeutend sein - weiss nichts von seinem eigenen Selbst und nichts vom Höchsten Brahman, vom Paramatma und von der Persönlichkeit Gottes, weil sein Herz leer ist. Daher gibt es für ihn keine Hoffnung, sein Leben zur Vollkommenheit zu führen."

Und weiter spricht Shri Krishna:

"sadrisam cestate svasyah
prakriter jnanavan api
prakritim yanti bhutani
nigrahah kim karisyanti"

"Selbst ein Mensch, der in Wissen gründet, handelt seiner Natur gemäß, denn jeder folgt der Natur, die er entsprechend den drei Erscheinungsweisen angenommen hat. Was kann Verdrängung ausrichten?"

(Bhagavad-gita 3.33)

Erläuterung von Shrila Prabhupada in Auszügen:

" ... Man mag akademisch sehr gebildet sein, doch aufgrund der langen Gemeinschaft mit der materiellen Natur lebt man in Gefangenschaft. ..."

zuletzt dieser aufschlussreiche Vers aus der Bhagavad-gita:

"indriyasyendriyasyarthe
raga-dvesau vyavasthitau
tayor na vasam agacchet
tau hy asya paripanthinau"

"Es gibt Prinzipien, um die Anhaftung und Abneigung gegenüber den Sinnen und ihren Objekten zu regulieren. Man sollte nicht unter die Herrschaft solcher Anhaftung und Abneigung geraten, denn sie sind Hindernisse auf dem Pfad der Selbstverwirklichung."

(Bhagavad-gita 3.34)

Erläuterung von Shrila Prabhupda in Auszügen:

"... Ungezügelter Sinnengenuss ist die Ursache für Gefangenschaft in der Materie, doch jemand, der den Regeln und Regulierungen der offenbarten Schriften folgt, wird durch die Sinnesobjekte nicht verstrickt. ... Solange man einen materiellen Körper hat, dürfen die Bedürfnisse des materiellen Körpers befriedigt werden, jedoch nach Regeln und Regulierungen. Dennoch sollte man sich nicht darauf verlassen, dass solche Einschränkungen automatisch zum Erfolg führen. Man muss diesen Regeln und Regulierungen folgen, ohne an ihnen zu haften, denn auch Sinnenbefriedigung unter Regulierungen kann einen vom rechten Weg abbringen, ebenso wie selbst auf breiten Straßen immer die Möglichkeit eines Unfalls besteht. ..."

Die moderne westliche "Zivilisation" wird heute meist als das Paradies der materiellen Wunscherfüllung präsentiert. Nach den Ausführungen Shri Krishnas und Seiner Geweihten ist dies der größt mögliche Betrug!!! Denn gerade die materielle Energie ist es, die unser Gefängnis darstellt. Das Gefängnis schränkt Freiheit ein und bietet eben gerade nicht die Freiheit! Die Lust, die den materiellen Körper dominiert, führt in die Knechtschaft, die der inneren Freiheit diametral entgegen gesetzt ist:

"Jeder ist gezwungen, hilflos nach den Drängen zu handeln, die von den Erscheinungsweisen der materiellen Natur hervorgerufen werden; deshalb kann niemand auch nur für einen Augenblick aufhören, etwas zu tun."

(Bhagavad-gita 3.5)

Kommentar von Shrila Prabhupada auszugsweise:

"... Infolgedessen muss die spirituelle Seele mit den positiven Tätigkeiten des Krishna-Bewusstseins beschäftigt werden, andernfalls wird sie Tätigkeiten nachgehen, die ihr die illusionierende Energie diktiert. ..."

Es kann also nicht die Rede davon sein, dass wir in absolutem Sinne frei sind. Dies ist lediglich eine betrügerische Vorstellung, die uns die illusionierende Energie vorgaukelt, zum Beispiel - in unserem Fall - durch die Mittler westlicher Propaganda.

Wir können beobachten, was diese sog. Freiheit bedeutet, z. B.

werden wir geboren, ohne gefragt zu werden; werden wir als Kinder erzogen, wobei wir recht wenig Einfluss ausüben; verlieben wir uns; haben dann selbst Kinder und sind in vielfacher Weise verpflichtet; sind Pfleger unserer Besitztümer (z. B. des ersehnten Eigenheims); werden alt und krank, ohne dass wir gefragt werden; sterben wir, ohne dies ändern zu können.

Natürlich gibt es noch viele viele andere Ereignisse in unseren Lebensgeschichten, aber Hand aufs Herz! Wieviele Entscheidungen, die wir treffen, sind wirklich Ausdruck spontaner ungebundener Freiheit? Unser Alltag ist geprägt von Handlungsabläufen, die bereits vorgegeben sind. Wir stehen auf, gehen unseren Beschäftigungen nach, folgen den Drängen der Natur, den Forderungen, die an uns sonst gestellt werden. Wir sind im allgemeinen verstrickt über beide Ohren. Das gilt auch für hoch gestellte Persönlichkeiten mit viel Geld, die dieses systematisch vermehren möchten oder es verprassen.

Dann mag man singen "Die Gedanken sind frei, wer kann sie erraten!"

Doch dies ist ein Trugschluss. Die Gedanken werden sich so einstellen, wie wir dies durch unseren Lebensstil programmiert haben. Und es sind diese Gedanken, die uns zu Taten verlocken, obwohl diese Gedanken natürlich nicht unsere eigenen sind. Sie kommen und gehen, wie sie wollen und nicht wie wir wollen:

"Ich weile im Herzen eines jeden, und von Mir kommen Erinnerung, Wissen und Vergessen. ..."

(Bhagavad-gita 15.15)

Es ist die Überseele, die uns die Eingebungen zukommen lässt. Es sind nicht wir selbst, die wir uns inspirieren. Nein, wir werden inspiriert! Es kommt dann auf unseren Bewusstseinszustand an, ob wir auf die Inspirationen eingehen oder sie ignorieren. Der Bewusstseinszustand wiederum wird durch die drei Erscheinungsweisen der Natur bedingt, Unwissenheit, Leidenschaft oder Tugend.

Unser guter Kant hat recht! Freiheit entsteht dadurch, dass wir unsere Pflichten erfüllen, triebhafte Regungen kontrollieren lernen (also die tierhafte Knechtschaft aufgeben), tugendhaft leben. Shrila Prabhupada führt aus, dass die Erscheinungsweise der Tugend - also moralisches pflichtbewusstes Handeln - den Raum schafft, um die Zukunft in glückverheißende Bahnen zu lenken. Wenn wir die göttliche Führung (die höchste Vernunft) annehmen, werden wir mehr und mehr aus der Unfreiheit feinstofflicher und grobstofflicher materieller Zwänge entlassen und erlangen mehr und mehr spirituelle wesensgemäße Freiheit. Wir dienen dann in Freiheit Gott als integrale Bestandteile. Dieser Gottesdienst unterscheidet sich von materieller Knechtschaft insofern, als er auf reiner Liebe zwischen dem Diener und Gott beruht. Der Diener wünscht für Shri Krishna das beste und Shri Krishna ist der beste Freund des reinen Dieners. In dieser innigen Liebesbeziehung entfaltet ein Lebewesen sein höchst mögliches Potential an Möglichkeiten und erlangt damit die größt mögliche Handlungsbandbreite.

Nun könnte man natürlich fragen, wie es denn kommt, dass sich bestimmte Lebewesen für den Pfad gottesbewusster Tugend und andere für den Pfad sinnlicher Täuschung unter Verdrängung der Realität Gottes entscheiden.

Dazu ist auszuführen, dass es der grundlegenste Aspekt unserer Freiheit ist, unsere Rolle als Diener zu akzeptieren oder aber uns selbst in den Mittelpunkt zu stellen. Dies ist unsere ureigenste ewige Wahlfreiheit, die in der Konsequenz dann die verschiedenen materiellen bzw. spirituellen Szenarien für uns zur Folge hat. Natürlich ist diese Wahlfreiheit in unserem bedingten Zustand meist sehr stark von den materiellen Erscheinungsweisen überlagert. So mag ein nach materiellen Maßstäben äußerst sündhafter Mensch plötzlich bei der Begegenung mit Gott oder dessen Geweihten die Umkehr antreten, während ein nach materiellen Maßstäben tugendhafter Mensch möglicherweise die Ratschläge von Gottgesandten ins lächerliche ziehen mag. Gerade erfolgreiche Menschen sind oft stolz und denken, sie seien in einer guten Lage und bräuchten sich KEINEM GOTT zu ergeben. Sie bilden sich ein, ihr materielles Glück basiere auf ihrer eigenen Größe, obwohl sie in jedem Augenblick von den Arrangierungen des Höchsten abhängig sind. Es gefällt ihnen, in einer exponierten Stellung die Welt zu beobachten, zu leiten, bewundert zu werden, es geschafft zu haben, über der Masse zu stehen; kein Wunder also, dass sie es besonders schwer haben, die Einsicht zu gewinnen, dass sie nur winzige integrale Bestandteile und Diener Gottes sind. Wenn sie jedoch in einem Moment der Demut diesen Punkt verwirklichen, dann können sie sehr rasch wirkliche Freiheit erlangen, indem sie sich Shri Krishna zuwenden.

Insofern kann man die Schlussfolgerung ziehen, dass Demut den Weg für sprituelle Freiheit öffnet, während Stolz zu egozentrischer Bindung führt; man bildet sich etwas ein, was nicht real ist.

Freiheit kann letztendlich nur bedeuten, von materiellen Zwängen frei zu werden, um am göttlichen Spiel in der jeweiligen individuellen Situation bewusst und dienend teilzunehmen. Materiell bedingte Lebewesen sind ebenfalls ununterbrochen Diener Gottes, nehmen es jedoch nicht auf diese Weise wahr, da sie sich einbilden, mehr oder weniger unabhängig zu sein.

"jivera 'svarupa' haya - krsnera 'nitya-dasa'
krsnera 'tatastha-sakti', bhedabheda-prakasa'"

"Es ist die wesenseigene Natur des Lebewesens, ein ewiger Diener Krishnas zu sein, denn das Lebewesen ist Krishnas marginale Energie, gleichzeitig eins und verschieden von Krishna."

(Chaitanya-Charitamrita, Madhya-lila 20.108)

Es ist also auch die wesensgemäße Natur des Lebewesens, entsprechend dem Reinheitsgrad des Bewusstseinszustandes an der Freiheit Gottes direkt teil zu haben. Wenn das Bewusstsein aufgrund von Abneigung gegen den Gottesdienst verunreinigt ist, geht auch die ursprüngliche Freiheit verloren und wird durch die Scheinfreiheit der materiellen Manifestation ersetzt. Die materielle Scheinfreiheit existiert in drei Hauptqualitäten, nämlich Tugend, Leidenschaft und Unwissenheit.

Wer sich nach materiellen Maßstäben tugendhaft verhält, kann - wie Kant es ausdrückt - rational nach moralischen Gesichtspunkten die Zukunft gestalten. Er ordnet sich zumindest den kosmischen Prinzipien unter, ob er diese nun als gottgegeben oder anders definiert. Kant ließ denn auch die Frage nach Gott offen und überließ dies dem privaten Bereich der Menschen. Allerdings irrt Kant hier, denn wahre Tugend gibt es eben ohne Brahman-Erkenntnis oder Gotteserkenntnis nicht. Ein Brahmane oder wahrhaft tugendhafter Mensch erkennt, dass die Welt auf Gott beruht. Tugend ohne diese Erkenntnis ist materialistisch verunreinigt und äußerst labil. Solch stolz geartete Tugend ist - wie bereits oben geschildert wurde, die Ursache von zukünftiger Knechtschaft, während demütig gelebte Tugend hin zur Transzendenz führt. Nun muss man Kant zugute halten, dass er sich privat für den Glauben an Gott entschieden hat, zumindest eine glückliche Entscheidung für ihn. Glaube oder Vertrauen sind die Eigenschaften, die das Lebewesen auf den Pfad zurück zu Gott bringen. Sie können in der Gemeinschaft von Gottgeweihten gedeihen, wenn wir es zulassen! Wenn wir uns dagegen entscheiden, dann gleichen wir alkalischen Feldern, auf denen nichts gedeiht. Das bleibt unsere Freiheit.

Hier noch ein Orginaltext von Shrila Prabhupada zum Thema, der die Angelegenheit meisterhaft auf den Punkt bringt. Er kommentiert folgenden Vers des Shrimad Bhagavatam (Canto 3, Kap. 26, Vers 8)

karya-karana-kartritve
karanam prakritim viduh
bhoktritve shukha-dhukhanam
purusam prakriteh param

"Die Ursache des materiellen Körpers und der Sinne der bedingten Seele und die Ursache der Halbgötter, die die Sinne beherrschen, ist die materielle Natur. Dieses Verständnis haben gelehrte Menschen. Die Glücks- und Leidgefühle der Seele, die von Natur aus transzendental ist, werden von der spirituellen Seele selbst verursacht."

Kommentar von Shrila Prabhupada dazu:

"In der Bhagavad-gita heißt es, dass der Herr durch Seine eigene Energie, atma-maya, als Person kommt, wenn Er in die materielle Welt hinab steigt. Er wird von keiner höheren Energie dazu gezwungen. Er kommt durch Seinen eigenen Willen, und das kann man als Sein Spiel oder lila bezeichnen. Aber hier heißt es klar, dass die bedingte Seele gezwungen wird, eine bestimmte Art von Körper und Sinnen unter den drei Erscheinungsweisen der materiellen Natur anzunehmen. Diesen Körper bekommt sie nicht nach ihrer eigenen Wahl. Mit anderen Worten: EINE BEDINGTE SEELE HAT KEINE FREIE WAHL; sie muss einen bestimmten Körper je nach ihrem karma annehmen. Doch wenn körperliche Reaktionen wie Glück und Leid empfunden werden, versteht man, dass die Ursache die spirituelle Seele selbst ist. Wenn sie es nämlich wünscht, kann die spirituelle Seele dieses bedingte Leben der Dualitäten ändern, indem es sich entscheidet, Krishna zu dienen. Das Lebewesen ist die Ursache seines eigenen Elends, doch kann es auch die Ursache seines ewigen Glücks sein. Wenn es sich im Krishna-Bewusstsein betätigen möchte, wird ihm von der inneren Kraft, der spirituellen Energie des Herrn, ein geeigneter Körper angeboten, und wenn es seine Sinne befriedigen möchte, wird ihm ein materieller Körper angeboten. Es steht ihm daher frei, einen spirituellen Körper oder einen materiellen Körper anzunehmen; doch wenn das Lebewesen einmal einen Körper angenommen hat, muss es die Folgen genießen oder erleiden. Der Mayavadi-Philosoph vertritt die Auffassung, das Lebewesen erfreue sich eines Spiels, wenn es den Körper eines Schweines bekomme. Diese Theorie ist jedoch nicht annehmbar, denn das Wort "Spiel" beinhaltet, dass man freiwillig einen Körper annimmt, um zu genießen. Folglich ist diese Art der Interpretation höchst irreführend. Wenn man gezwungen ist, einen Körper anzunehmen, um zu leiden, ist das kein Spiel. Die Spiele des Herrn und die Hinnahme karmischer Reaktionen seitens der bedingten Lebewesen befinden sich nicht auf der gleichen Ebene."


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ISKCON


Die Gesellschaft
Die Internationale Gesellschaft für Krishna-Bewusstsein (ISKCON) ist der seit 1966 weltweit wirkende Zweig der Hare-Krishna-Bewegung mit dem Hauptziel, den Menschen ihre Identität als Diener Gottes bewusst zu machen, um dadurch zur Respiritualisierung der Erde beizutragen und den Lebewesen eine hoffnungsvollere Zukunftsperspektive zu ermöglichen. Die Hare-Krishna-Bewegung beruht auf zeitlosen Wissensquellen, den Veden.

Der Gründer der ISKCON,
Shrila Prabhupada

A.C. Bhaktivedanta Swami PrabhupadaNach einer Schiffsreise ausgehend von Bombay erreichte Shrila Prabhupada, Schüler von Shrila Bhaktisiddhanta Sarasvati Thakur, 1965 nahezu mittellos New York mit dem Auftrag, die Botschaft des Krishna-Bewusstseins in die westliche Welt zu bringen. Aufgrund seiner beispiellosen Hingabe, seiner Gelehrsamkeit und Authentizität ist er vielen Millionen Menschen ein Vorbild, Lehrer und eine wichtige Quelle der Inspiration geworden.

Lebensweise
Was bedeutet ein Leben im Krishna-Bewusstsein konkret? Hier erhalten Sie einen Einblick in den Lebensstil der Vaishnavas.

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