Lernen aus der Natur
Mutter Erde
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Erde muss vieles ertragen, ganz besonders in der heutigen Zeit,
wo sie mit Hilfe moderner Technologien ausgebeutet wird. Sie wird
aufgerissen, durchbohrt, auseinandergesprengt, um sie all ihrer
Schätze zu berauben - Öl, Erzgestein, Kohle und Edelsteine aus dem
Erdinnern.
Sie muss Kahlschlag ihrer Waldflächen erdulden, der
zur Bildung von Wüsten führt, und zudem wird die Erde durch das
Blut von zahllosen Schlachtfeldern getränkt.
Trotz all dieser ununterbrochenen Störungen zieht Mutter
Erde ungestört ihre Bahn im Gefüge der Planeten und versorgt alle
Lebewesen - auch die Plünderer und Gewalttäter - mit allem Notwendigen.
Gleichmut, Toleranz und Ungestörtheit sind im Verhalten
der Erde zu beobachten.
Der Weise lernt aus diesem Verhalten: Ich habe ein Ziel
in meinem Leben. Von diesem Ziel lasse ich mich durch nichts abbringen.
Nichts soll meinen Weg stören, wie nichts und niemand die Erde aus
ihrer Bahn bringen kann. Allen Störungen und Ablenkungen begegne
ich mit Gleichmut und Toleranz. Ich kann verstehen, dass alle Lebewesen
- auch die, die mir feindlich, oder zumindest störend, gegenübertreten
- unter der höheren Kontrolle Gottes stehen. Deshalb nehme ich solche
Feindseligkeiten und Störungen nicht persönlich und sehe nichts
und niemanden als Feind an. Im Gegenteil: So wie Mutter Erde alle
Lebewesen versorgt, versuche ich Gutes für alle Lebewesen zu tun.
Wahre Toleranz bedingt ein tiefes Verständnis für die
Lage der Lebewesen. Ich will Feindseligkeiten nicht einfach nur
still erdulden, sondern ich nehme sie gar nicht mehr als Feindseligkeiten
wahr. Ich verstehe mein Schicksal als höhere Fügung Gottes, die
mich lehrt, mich von der vergänglichen Welt zu lösen.
Gemäß diesen Fügungen Gottes (Shri Krishnas) bewegen
sich alle Lebewesen und vollbringen Taten, die zwangsläufig des
einen Freud und des anderen Leid sind. Denn dies liegt unabdingbar
in der Natur der materiellen Welt.
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