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             Einblick V: Hare-Krishna-Philosophie I 
              1.1. Klang - Shabdha (Der Atem Gottes) 
             ine 
              zentrale Rolle kommt der Übermittlung von Wissen durch Klang zu. 
              Gott Selbst gibt den Lebewesen in der Welt Informationen, mit deren 
              Hilfe sie sich ihre verschiedenen Wünsche erfüllen können. Dieses 
              ursprünglich von Gott kommende Wissen sind die Veden. Dabei werden 
              diese Information in Schülernachfolgen weitergegeben, d.h. ein spiritueller 
              Meister gibt die Veden an seine(n) Schüler, der (die) sich dann 
              weiter als Meister qualifizieren und die Lehren weitergeben kann 
              usw. 
             1.2. Die Veden 
             ie 
              Klanginkarnation Gottes, die Veden, sind sehr umfangreich, da die 
              Lebewesen in der Welt verschiedenste Interessen haben und daher 
              verschiedene Anleitungen benötigen. Da Gott unermesslich barmherzig 
              ist, möchte er die Lebewesen nicht auf sich gestellt in der Welt 
              leiden lassen, sondern ihnen Hilfestellungen geben, um ihnen bei 
              ihrer Wunscherfüllung zu helfen. Natürlich heißt Gott nicht alle 
              Wünsche der Lebewesen gut und letztlich empfiehlt Gott Seinen Söhnen 
              und Töchtern, die vergängliche Welt für immer zu verlassen, um in 
              die ewige spirituelle Welt zu Ihm zurückzukehren. 
            Die zulässigen Grundwünsche der materiell bedingten Lebewesen 
              werden von den Veden in vier Phasen eingeteilt: 
            a) materielle Religiösität (dharma) 
              b) wirtschaftliches Streben (artha) 
              c) materieller Genuss (kama) 
              d) Erlösung (moksha) 
            Man kann diese Phasen z.B. in unserer westlichen Zivilisation 
              beobachten: 
            
              - Materielle Religiösität findet man bei Menschen, 
                die um ihre Gesundheit beten etc.
 
              - Andere Menschen beten weniger und setzen stattdessen 
                auf das Machbare.
 
              - Wieder andere Menschen möchten ihr Leben lieber 
                mehr genießen.
 
              - Andere sind der Welt schon überdrüssig und 
                suchen die Erlösung.
 
             
            Es ist augenfällig, dass diese Phasen einen natürlichen 
              Ablauf darstellen. Jeweils spezifische Teile der Veden helfen den 
              Menschen auf diesen Wegen, um sie möglichst vor sündhaften Reaktionen 
              zu bewahren. 
            Letztendlich wünscht sich Gott für die Lebewesen jedoch 
              deren Rückkehr zum liebevollen hingebungsvollen Dienst. Schon im 
              zweiten Kapitel der Bhagavad- gita, Verse 
              42ff, führt Shri Krishna aus: 
            
               
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                    Menschen mit geringem Wissen hängen sehr an den blumigen Worten 
                    der Veden, die verschiedenste fruchtbringende Tätigkeiten 
                    empfehlen, um auf die himmlischen Planeten erhoben zu werden 
                    oder eine gute Geburt, Macht usw. zu erlangen. Da sie Sinnenbefriedigung 
                    und ein Leben in Reichtum begehren, sagen sie, es gäbe nichts, 
                    was darüber hinausgehe. 
                  (Verse 42/43) 
                       
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                    Im Geist derer, die zu sehr an Sinnengenuss und materiellem 
                    Reichtum haften und die durch solche Dinge verwirrt sind, 
                    kommt es nicht zu dem festen Entschluss, dem Höchsten Herrn 
                    in Hingabe zu dienen. 
                  (Vers 44) 
                       
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                    Alle Zwecke, die ein kleiner Brunnen erfüllt, können 
                    sogleich von einem großen Gewässer erfüllt werden. In ähnlicher 
                    Weise können alle Ziele der Veden von jemandem erreicht werden, 
                    der das Ziel hinter ihnen kennt. 
                  (Vers 46) 
                       
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                    Erfülle Deine Pflicht mit Gleichmut, o Arjuna, und gib alle 
                    Anhaftung an Erfolg und Misserfolg auf. Solche Ausgeglichenheit 
                    wird yoga genannt. 
                  (Vers 48) 
                       
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                    [...] halte alle abscheulichen Tätigkeiten durch hingebungsvollen 
                    Dienst fern von dir, und ergib dich in diesem Bewusstsein 
                    dem Herrn. Diejenigen, die die Früchte ihrer Arbeit genießen 
                    wollen, sind Geizhälse. 
                  (Vers 49) 
                       
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            Obwohl Gott Selbst den Menschen verschiedenste Hilfestellungen 
              für ein möglichst angenehmes Leben in der Schöfpung gibt, ist sein 
              eigentlicher Wunsch der, dass Seine Söhne und Töchter wieder in 
              Liebe mit Ihm vereint sein mögen. 
            Diese Schlussfolgerungen werden im wesentlichen durch 
              vier Schülernachfolgen überbracht: 
            a) kumara-sampradaya 
              b) rudra-sampradaya 
              c) lakshmi-sampradaya 
              d) brahma-sampradaya (hier befindet sich die Hare- 
              Krishna- Bewegung) 
             1.3. Die Brahma-Sampradaya 
             or 
              rund 150 Billionen Jahren (Schöpfung der Welt) übermittelte Shri 
              Krishna die Veden an Brahma, den Weltenschöpfer, der wiederum seinen 
              Sohn Narada Muni (einen großen Gottgeweihten und Bhakti- 
              Lehrer) in dieses Wissen einwieh. Dann geht die Schülernachfolge 
              weiter zu Vyasa (der die Veden vor rund 5000 Jahren schriftlich 
              niederlegte), dann zu Madhva (großer Vaishnava- 
              Theologe des 12. Jahrhunderts) und kommt dann zu Shri Chaitanya. 
            Von Shri Chaitanya kommt die Tradition dann über weitere 
              verschiedene Bhakti- Lehrer herunter. Auch 
              der Gründer der ISKCON, Shrila Prabhupada gehört dieser Linie an. 
              Eine vollständige Auflistung aller wichtigen Lehrer dieser Schülernachfolge 
              findet man in unserer Ausgabe der Bhagavad- gita 
              "wie sie ist". 
             
                        
                 
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