| Vegetarismus Fleischessen und das Gesetz des Karma
 
               
                | "Alles, was der Mensch den Tieren antut, kommt auf den Menschen 
                    wieder zurück."
 Pythagoras
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                | "Solange es Schlachthäuser gibt, wird es auch Schlachtfelder 
                    geben."
 Leo Tolstoi
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              man sich die grundsätzliche Frage stellt, ob der Mensch Tiere töten 
              darf, und erkennt, dass die Antwort nein lautet, stellt sich eine 
              logische nächste Frage: Warum ist es dem Menschen nicht erlaubt, 
              und was geschieht, wenn er es - so wie heute - trotzdem tut?
  Während sich die westlichen Philosophien und Religionen 
              nicht einmal im Klaren darüber sind, ob Tiere auch ein Recht auf 
              Leben haben oder folgenlos getötet werden können, finden wir in 
              den vedischen Schriften klarste Aussagen und Erklärungen über sämtliche 
              Bereiche des Lebens, sowohl die materiellen als auch die spirituellen. 
              Das Entscheidende, was in diesem Zusammenhang verstanden werden 
              muss, ist das Thema des Karma.  Das Sanskritwort Karma bedeutet wörtlich "Handlung" 
              (Aktion) und weist darauf hin, dass jede Handlung in der materiellen 
              Welt verschiedene kurzfristige und langfristige Folgen (Reaktionen) 
              verursacht. Jeder Mensch führt "Karma" (Handlungen) aus und untersteht 
              somit dem Gesetz des Karma, dem Gesetz von Aktion und Reaktion, 
              das für jede (gute oder schlechte) Handlung eine entsprechende zukünftige 
              (gute oder schlechte) Konsequenz festsetzt. Wenn man vom Karma einer 
              Person spricht, meint man damit also die "vorausbestimmten Reaktionen 
              auf eine nach freiem Willen ausgeführte Handlung (Aktion)".  Das Gesetz des Karma ist nicht bloß eine östliche Theorie, 
              sondern ein Naturgesetz, das genauso unvermeidlich wirkt wie die 
              Zeit oder das Gesetz der Schwerkraft. Auf jede Aktion folgt eine 
              Reaktion. Gemäß diesem Gesetz fallen Schmerzen und Leiden, die wir 
              anderen Lebewesen zufügen, auf uns zurück. "Wie der Mensch sät, 
              so wird er ernten", denn die Natur hat ihre eigene universale Gerechtigkeit. 
              Niemand kann das Gesetz des Karma umgehen - außer denjenigen, die 
              verstanden haben, wie es funktioniert.  Grundlegend für das Verständnis des Karma- 
              Gesetzes ist die Erkenntnis, dass alle Lebewesen beseelt 
              sind, das heißt, dass sie alle unsterbliche sprituelle Seelen sind, 
              die in vergänglichen Körpern weilen. In der Bhagavad- 
              gita, der zentralen vedischen Schrift, beschreibt Krishna, 
              dass die spirituelle Seele die Quelle des Bewusstseins ist, das 
              den gesamten Körper durchdringt und ihn überhaupt erst lebensfähig 
              macht. Wenn die Seele den Körper verlässt, spricht man von "Tod". 
              Einer Seele den Körper zu zerstören, wie das beim Töten von 
              Tieren der Fall ist, ist für den Menschen deshalb eine große Sünde.  Nur in der menschlichen Lebensform hat die Seele die 
              Freiheit des bewussten Entscheides. Mit dieser Freiheit trägt der 
              Mensch jedoch auch die Verantwortung für all das, was er tut. Deshalb 
              wird von einem Menschen erwartet, dass er die höheren Prinzipien 
              des Lebens, wie z.B. das Gesetz des Karma, versteht und danach handelt, 
              denn "Unwissenheit schützt vor Strafe nicht".  Das Verständnis des Karma-Gesetzes deckt also die eigentlichen 
              zerstörerischen Folgen des Tötens von Tieren auf. Auch wenn 
              man das Tier nicht selbst tötet, schneidet man sich ins eigene Fleisch. 
              Gemäß dem Karma- Gesetz bekommen alle Beteiligten 
              - derjenige, der das Tier züchtet, der es tötet, der das Fleisch 
              verkauft, der es kocht, der es serviert und der es isst - entsprechende 
              Karma- Reaktionen.  Aber das Gesetz des Karma gilt nicht nur individuell, 
              sondern auch kollektiv, das heißt, es gilt auch für die Handlungen, 
              die eine Gruppe von Menschen (Familie, Gemeinde, Nation, ja die 
              Bevölkerung des gesamten Planeten) gemeinsam ausführt oder toleriert. 
              Wenn die Menschen sicherstellen, dass die Schöpfungsgesetze eingehalten 
              werden, profitiert die gesamte Gesellschaft. Wenn jedoch eine Gesellschaft 
              sündhafte, ungerechte und gewalttätige Handlungen zulässt, wird 
              sie unter dem entsprechenden kollektiven Karma zu leiden haben, 
              das sich durch Kriege, Naturkatastrophen, Umweltsterben, Epidemien 
              usw. äußern kann.  His Divine Grace A.C. Bhaktivedanta Swami Prabhupada 
              (1896-1977), der bedeutendste Sanskrit- Übersetzer 
              des 20. Jahrhunderts und Gründer der Hare- Krishna- 
              Bewegung, schrieb im Jahre 1974: 
               
                | "Wer Tiere tötet und ihnen unnötigen 
                    Schmerz zufügt - wie es die Menschen in den Schlachthäusern 
                    tun -, wird im nächsten und in vielen weiteren Leben auf ähnliche 
                    Weise getötet werden. Solch ein Vergehen lässt sich niemals 
                    entschuldigen. Wenn man viele Tausende von Tieren berufsmäßig 
                    tötet, damit andere Menschen das Fleisch zum Essen kaufen 
                    können, muss man gewahr sein, im nächsten Leben sowie Leben 
                    für Leben auf ähnliche Weise getötet zu werden.
  Es gibt viele Halunken, die ihre eigenen religiösen 
                    Prinzipien verletzen. In den jüdisch- christlichen Schriften 
                    wird eindeutig gesagt: "Du sollst nicht töten!" Nichtsdestoweniger 
                    erlauben es sich selbst die Führer der Religionen, Tiere zu 
                    töten, währen sie gleichzeitig als Heilige betrachtet werden 
                    wollen und alle Arten von Entschuldigungen vorbringen.  Solche Lächerlichkeit und Heuchelei in der menschlichen 
                    Gesellschaft führt zu unzähligen Katastrophen; deshalb gibt 
                    es gelegentlich große Kriege. Massenweise ziehen dann solche 
                    Leute auf die Schlachtfelder und töten sich gegenseitig. Nun 
                    hat man die Atombombe entdeckt, die nur auf die Massenzerstörung 
                    wartet.  Wenn die Menschen für ihre nachfolgenden Leben 
                    von diesem Töten und Getötetwerden befreit werden wollen, 
                    müssen sie sich dem Krishna- Bewusstsein zuwenden und ihre 
                    sündhaften Tätigkeiten einstellen. Die Internationale Gesellschaft 
                    für Krishna- Bewusstsein empfiehlt, dass jeder sich des Fleischessens 
                    enthält... Wir bitten jeden, sündhafte Tätigkeiten zu unterlassen 
                    und den Hare- Krishna- Mantra zu chanten. Auf diese Weise 
                    können die Menschen sich vor wiederholter Geburt und wiederholtem 
                    Tod retten." (Erläuterung zur Chaitanya- 
                    charitamrita, Madhya- lila 24.251)
 |  Viele Menschen fürchten sich heute vor einem Krieg, aber 
              gleichzeitig lassen sie es kaltblütig zu, dass jeden Tag in Schlachthöfen, 
              Mastfabriken und Tierversuchslaboratorien auf der ganzen Welt mindestens 
              ebenso grauenvolle Massaker durchgeführt werden - und erkennen nicht, 
              wie eng diese Gewaltaktionen miteinander verbunden sind. Karma, Vegetarismus und die Weltsituation
  er 
              die obigen Punkte versteht, muss angesichts der heutigen Weltsituation 
              sehr nachdenklich werden. Trotz aller Warnrufe nimmt der weltweite 
              Fleischkonsum immer mehr zu. Die Statistiken besagen, dass sich 
              in den Industrienationen der jährliche Pro- Kopf- 
              Fleischverzehr in den letzten dreißig Jahren verdoppelt hat 
              (von 40 kg auf 80 kg und mehr. Deutschland ist mittlerweile bei 
              100 kg und die Schweiz bei 91 kg angelangt!).
  Und der Fleischkonsum nimmt weiter zu: Die westlichen 
              Fleischkonzerne sind in den geöffneten Ostblock eingedrungen, um 
              vom neuen, hungrigen Markt zu profitieren. Mit irreführenden Werbesprüchen 
              wie "Fleisch - ein Stück Lebenskraft" oder "Fleisch ist gesund" 
              werden die Konsumenten zum Fleischessen animiert, neue Mastbetriebe 
              und Schlachthöfe werden mit staatlicher Hilfe aus dem Boden gestampft, 
              und immer neue Länder werden von den Fleisch- und Hamburger- 
              Multis heimgesucht. (Die 1 Milliarde Chinesen sind das neueste 
              Zielpublikum.) Auf diese Weise vergrößern sie die globale Last des 
              kollektiven Karmas. 
    
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