Gebet an Shri Chaitanya
vom Verfasser des Shri Chaitanya-charitamrta
Krishnadas Kaviraja Gosvami (1507 bis 1615)
"Ich erweise meine Ehrerbietungen Shri Chaitanya Mahaprabhu,
durch Dessen Barmherzigkeit sogar ein unwissendes Kind das
Meer schlüssiger Wahrheit überqueren kann, das angefüllt ist
mit den Krokodilen verschiedener Theorien. O mein barmherziger
Shri Chaitanya, möge das nektargleiche Ganga- Wasser Deiner
transzendentalen Taten und Spiele auf der Oberfläche meiner
wüstengleichen Zunge fließen. Die Lotosblüten des Gesanges,
des Tanzes und des lauten Chantens von Krishnas Heiligem Namen
verschönern diese Gewässer, die die Freudenreiche reiner Gottgeweihter
sind. Diese Gottgeweihten werden mit Schwänen, Enten und Bienen
verglichen. Das Strömen des Flusses erzeugt einen melodischen
Klang, der ihre Ohren erfreut."
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Kommentar von Shrila Prabhupada zu diesem Gebet:
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Zungen sind beschäftigt, nutzlose Klänge zu erzeugen, die uns nicht
helfen, transzendentalen Frieden zu erlangen. Die Zunge wird mit
einer Wüste verglichen, weil eine Wüste ständig frisches Wasser
braucht, um fruchtbar und ertragreich zu sein. Wasser
ist die Substanz, die in der Wüste am meisten benötigt wird. Die
flüchtige Freude, die man aus weltlichen Inhalten der Kunst, Kultur,
Politik, Soziologie, trockenen Philosophien, Dichtung und so fort
zieht, wird mit nur einem Tropfen Wasser verglichen, denn obwohl
solche Inhalte einen qualitativen Grundzug transzendentaler Freude
haben, sind sie mit den Erscheinungsweisen der materiellen Natur
durchsetzt. Deshalb können sie weder gemeinsam noch einzeln die
weitreichenden Bedürfnisse der wüstengleichen Zunge befriedigen.
Obwohl sie in verschiedenen Sitzungen schreit, bleibt die wüstengleiche
Zunge daher ausgetrocknet. Aus diesem Grund müssen Menschen aus
allen Teilen der Welt nach den Geweihten Shri Chaitanya Mahaprabhus
rufen, die mit Schwänen verglichen werden, die um die schönen Lotosfüße
Shri Chaitanya Mahaprabhus herumschwimmen, oder mit Bienen, die
in transzendentaler Freude um Seine Lotosfüße summen und nach Honig
suchen. Die Trockenheit materiellen Glücks kann nicht von sogenannten
Philosophen benetzt werden, die nach Brahman, Befreiung und ähnlichen
trockenen spekulativen Zielen schreien. Der Drang der reinen Seele
ist ein anderer. Die Seele kann nur durch die Barmherzigkeit Shri
Chaitanya Mahaprabhus und Seiner vielen echten Geweihten Trost finden,
die niemals die Lotosfüße des Herrn verlassen, um nachgemachte Mahaprabhus
zu werden, sondern die alle an Seinen Lotosfüßen hängen wie Bienen,
die niemals eine honigdurchtränkte Lotosblume verlassen.
Shri Chaitanyas Bewegung für Krishna- Bewusstsein ist von Tanzen und Singen über die Spiele Krishnas erfüllt. Sie wird hier mit den reinen Wassern der Ganga verglichen, die voller Lotosblüten stehen. Es sind die reinen Gottgeweihten, die Bienen und Schwänen gleichen, die sich an diesen Lotosblüten erfreuen. Sie chanten wie das Fließen der Ganga, des Flusses im himmlischen Königreich. Der Verfasser begehrt nach solch lieblich glucksenden Wellen, um seine Zunge zu benetzen. Er vergleicht sich demütig mit materialistischen Menschen, die immerzu trockene Gespräche führen, die ihnen keine Befriedigung schenken. Würden sie ihre trockenen Zungen dazu benutzen, die Heiligen Namen des Herrn zu chanten
Hare Krishna Hare Krishna
Krishna Krishna Hare Hare
Hare Rama Hare Rama
Rama Rama Hare Hare
so wie es Shri Chaitanya an Seinem eigenen
Beispiel zeigte, würden sie süßen Nektar schmecken und das Leben
genießen."
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