Lernen aus der Natur
Das Feuer
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Feuer verbrennt alles, was mit seinen Flammen in Berührung kommt.
Dabei macht das Feuer keinen Unterschied, ob eine brennbare Substanz
sauber oder verunreinigt ist. Alles wird gleichermassen in Hitze
und Licht verwandelt.
Ein Weiser ist wie das Feuer: seine entsagte Lebenshaltung
gibt ihm Kraft, materielle Elemente in spirituelle Energie umzuwandeln
- wie das Feuer Brennstoff in Hitze umwandelt. So wie das Feuer
in brennbaren Stoffen enthalten ist und durch den Kontakt mit Feuer
nach aussen tritt, kann der Weise die in der Materie verborgene
Spiritualität zum Vorschein bringen.
Feuer ist immer Feuer, erscheint aber manchmal in hell
lodernden Flammen, und manchmal bleibt es unsichtbar als schwelende
Glut unter einer Aschenschicht verborgen. Gibt sich das Feuer hell
lodernd zu erkennen, können wir Dinge, die wir verbrennen wollen,
ins Feuer werfen - die Flammen werden es verzehren. Eine schwelende
Glut würde jedoch erstickt werden. Genau wie das Feuer geben sich
große heilige Menschen manchmal zu erkennen, obwohl sie - ihrer
Natur gemäß - eher demütig im Hintergrund bleiben wie die schwelende
Glut. Doch wie das lodernde Feuer Brennstoff verzehrt, so verzehren
die großen Heiligen die sündhaften Reaktionen ihrer Schüler. Wie
das Feuer den Brennstoff sofort in Hitze und Licht umwandelt, gibt
ein Heiliger die Verehrung und Lobpreisung seiner Schüler sofort
an den Herrn, Shri Krishna, weiter, wohlwissend, dass diese Ihm
allein zustehen.
Feuer ist aber auch gefährlich. Man muss achtsam mit
dem Feuer umgehen, sonst verbrennt man sich die Finger. Dieselbe
Achtsamkeit lässt der Weise im spirituellen Leben walten, insbesondere
im Umgang mit anderen Spiritualisten. Da übt der Weise Demut und
Respekt, denn er weiß, dass Shri Krishna einen respektlosen, hochmütigen
Umgang mit seinen reinen Geweihten nicht duldet, so wie das Feuer
jeden brennt, der nicht achtsam ist.
Das Feuer ist überall, in jedem Brennstoff gegenwärtig,
manifestiert oder unmanifestiert. Durch den richtigen Vorgang bringen
wir Feuer zum Vorschein - in der Form einer Glut, eines Brandes,
einem lodernden Flammenmeer oder gar einer Explosion. Ebenso wie
das Feuer im Brennstoff gegenwärtig ist, ist der Herr, Shri Krishna
, in allen Dingen und in allen Lebewesen anwesend.
Obwohl das Feuer eine kontinuierliche Erscheinung hat,
so entstehen doch in jedem Augenblick Flammen und vergehen sofort
wieder. Genauso wechselt die Seele in rascher Folge die materiellen
Körper, und ein Leben ist wie ein kurzes Flackern einer Flamme,
die sofort wieder vergeht.
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