Re: Wissenschaft + Bhagavad Gita

Krishna-Bewusstsein

Geschrieben von Default am 19. April 2005 11:18:

Als Antwort auf: Re: Wissenschaft + Bhagavad Gita geschrieben von Parivadi das am 17. April 2005 23:52:05:

Sehr geehrter Parivadi das,

danke für Ihre Antwort. Es liegt mir jede Überheblichkeit völlig fern. Ich existiere nicht, oder nur als Pseudonym. Daher kann jeder, der in dem was ich schreibe, etwas Wahres oder Brauchbares entdeckt, diese Erkenntnis als seine eigene Erkenntnis betrachten. Zuerst einmal fallen mir zu Ihren Ausführungen einige Zitate ein:

Kein Problem wird gelöst, wenn wir träge darauf warten, daß Gott allein sich darum kümmert.
(Martin Luther King, am. Bürgerrechtler, 1929-1968)

Was die Welt braucht, ist nicht ein Dogma, sondern eine Bejahung der wissenschaftlichen Forschung zusammen mit dem Glauben, daß die Qualen von Millionen nicht wünschenswert sind, ob sie nun von Stalin oder einer Gottheit, die sich der Gläubige als sein Ebenbild vorstellt, verhängt werden.
(Bertrand Russell, engl. Phil., Religion und Moral)

Die kleine Überlegung mit dem Erleben war nicht nachvollziehbar? Dazu noch ein Zitat:

Man muß sich der Idee erlebend gegenüberstellen können, sonst gerät man
unter ihre Knechtschaft. (Rudolf Steiner aus: Die Philosophie der Freiheit)

Und J.Krishnamurti bezieht sich hier auf den gleichen Zusammenhang, allerdings mit ganz anderen Worten:

Der Mensch lebt im Zwiespalt zwischen dem was ist, und dem was sein soll.
(J.Krishnamurti )

Hier noch einige Auffälligkeiten:
Es gibt einen Bereich im Leben des Menschen, indem die Logik des Denkens völlig versagt...

Wenn wir darunter leiden, daß wir uns ärgern, dann ärgern wir uns über unseren Ärger.
Weil uns das Paradoxe daran selten auffällt, ärgern wir dann, wie mir scheint, andere. -
Wenn es uns nicht gefällt, daß wir manchmal Angst haben, dann haben wir Angst davor, Angst zu bekommen. -
Wenn wir an uns ein Vorurteil entdecken, dann verurteilen wir womöglich dieses Vorurteil. -
Wenn wir feststellen, daß wir mit uns selbst unzufrieden sind, so mißfällt uns das und wir werden unzufrieden mit unserer Unzufriedenheit. -
Wenn wir voll von Haß sind, so hassen wir uns dafür, und wenn wir darüber hinwegsehen, dann werden wir agressiv, fanatisch oder sogar gewalttätig. -
Wenn wir erkennen, daß wir unter Verkrampfungen leiden, so versuchen wir mit krampfhafter Anstrengung uns davon zu befreien. etc, etc ...


Daher vermuten wir, daß Ideal und Ideologie an sich nichts mehr taugt in der globalisierten Welt. Und so schlagen wir eine an die Wirklichkeit angenäherte Aufklärung vor, die aus zwei unbedingt zusammengehörenden Punkten besteht.
Der erste Punkt ist ebendiese Einsicht in den Unsinn der Ideologien (zu dem es viele weitere Denkanstöße gibt).


Und zum zweiten Punkt beziehe ich mich hier zuerst einmal auf Krishna, möglichst nahe am Urtext:


Analyse des Kalki-Avatars im Hinduistischen Sinne: Die Sanskrit-Transliteration und Wort für Wort-Übersetzung (Srimad-Bhagavatam, Bhaktivedanta Book Trust , 2. Buch, Kapitel 7, Vers 38) beinhaltet folgende Aussage zum Kalki Avatar:

Wenn es sogar in dem Wohnsitz zivilisierter Menschen geschehen wird, daß keine Erzählungen der Herrlichkeit mehr stattfinden, werden die Atheisten sich zu Personen der drei höheren Kasten erklären. Diese niedriggeborenen Minister der Regierung singen Hymnen, um Opfer darzubringen, doch die Bestandteile um Opfer auszuführen, sowie der Opferaltar werden niemals irgendwo erwähnt. Daher wird am Ende des Kali-Zeitalters der Herr als Bestrafer erscheinen.

(Vers 40): Sri Vishnu aber in seiner Kühnheit des Zählens (wer sonst?) ist fähig es zu tun in dieser Welt. Jemand, der die Atome großer Wissenschaftler gezählt haben mag, und die Teilchen fangen konnte. Jemand, der mit seinem Bein ohne gehindert zu sein den höchsten planetarischen Raum durchschritt, durch welchen der neutrale Zustand der drei Erscheinungsweisen bis zu diesem Ort kam. Und alle waren sehr bewegt.

(Vers 41): Niemals ein Ende kenne ich, ich selbst und all diejenigen großen Weisen, die vor dir geboren, du mayabalasa purusasya, ganz zu schweigen von anderen, die nach uns geboren durch Besingen der Eigenschaften von jemand, der 10 mal 100 Gesichter hat. Sogar adi-devah, bekannt als Sesah, kann bis heute nicht die Grenze von ihm erreichen.
(Diese Aussagen wurden sehr wörtlich zitiert, ohne Wortspiele etc, lediglich Schnörkel an den Götternamen wurden aus der Hare-Krishna Übersetzung gekürzt bzw. gleich als Sanskritnamen eingesetzt. Überzeugen Sie sich selbst!)

Ich weiß, daß es nicht systemkonform ist, und trotzden fühle ich mich zu einem lauten Aufschrei verpflichtet. Vielleicht könnte es sein, daß die Geschichte von der „Herrlichkeit“ eine ganz andere ist, und das Rätsel sich auf andere Weise löst?

Spätestens wenn ein Mann zum 1000. Mal mit seiner Frau geschlafen hat, wünscht er sich einmal eine andere. Daraus entsteht ihm ein oft Schuldkomplex. Warum soll er sich nicht erlauben, in seiner Phantasie abzuschweifen und sich 1000 andere Frauen im Geiste vorstellen, wenn er dadurch weiter treu und glücklich sein kann? Ein Mann, der das tut, vergewaltigt keine Frauen und Kinder und braucht auch kein Koks oder Viagra. (und will auch nicht in den Krieg ziehen)

Kampf der Inquisition!

Ich bin ernsthaft der Meinung, man sollte sich Rassismus und Volksverhetzung von den Religionen nicht bieten lassen. Und wenn man genauer darüber nachdenkt, dann könnte man sogar folgende Rechnung stellen:

Je mehr Menschen in die Haß- oder Angstfalle abgedrängt werden und je mehr Menschen sich den (sexuellen) Schuldfleck auf die Seele kleben lassen, desto größer wird die Schuldenfalle.

So ergibt sich hier sogar ein wirtschaftlicher Zusammenhang. Ich bitte darum, ohne Vorurteile darüber nachzudenken und zu prüfen.

Desweiteren kann ich diese Sache als mathematische Gesetzmäßigkeit begründen, und/oder auch auf Jesus, (Was bitte darf man sich vorstellen unter: Mein unbeflecktes Herz?) sowie unzählige Veranschaulichungen dazu liefern. Nachdem ich für mich selbst Konzepte wie Ich, Ideologie, Hoffnung usw. aufgegeben habe, bin ich in jeder Situation ein anderer Mensch, und das wiederum erinnert mich stark an die 1000 Gesichter in Bhagavad Gita Kapitel 11, in der zweifellos eine große mystische Vision zur Darstellung kommt.

Zum Schluß noch 3 Zitate:

Das Licht schien in der Finsternis, und die Finsternis hat es nicht begriffen (Ev. Joh. 1)

„Siehe, sie halten des Herrn Wort für einen Spott und wollen es nicht“ (Jer, 6.10)

Unter den vielen Lügenmächten, die in der Welt wirksam sind, ist die Theologie eine der ersten.
(Mahatma Gandhi, ind. Pol. und Reformator, 1869-1948)


Ghandi plädierte noch für den gewaltfreien Widerstand. Wir sehen uns veranlaßt zum gewaltfreien Angriff. Tut mir leid, daß das schon wieder so lang geworden ist, aber in einem Satz läßt sich das leider nicht zum Ausdruck bringen.
Freundliche Grüße.
Licht und Liebe





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